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Der Bocksberger Burgmarkt entführt ins Idyll
![Johann und Marita Sailer aus Herbertshofen verkaufen Handwerkskunst aus Metallabfällen. Johann und Marita Sailer aus Herbertshofen verkaufen Handwerkskunst aus Metallabfällen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Auf dem Burgmarkt in Bocksberg herrscht besonderes Flair. Das zeigt ein Rundgang am Samstag zwischen Schmuck und Gartendeko, Handwerkskunst und Köstlichkeiten.
![Der Bocksberger Burgmarkt entführt ins Idyll](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop61645611/5193057816-cv1_1-w40-owebp/Laura-Gastl?t=.jpg)
Das Holzschild mit seiner altertümlichen Aufschrift weist bereits im Ort darauf hin, wo es zum Burgmarkt geht. Aber auch ohne Pfeil dürften all diejenigen, die zum ersten Mal da sind, wohl schnell ihren Weg finden – sie brauchen nur den Menschen zu folgen, die vom Parkplatz bei der Feuerwehr aus am frühen Samstagnachmittag den Berg hinaufschlendern. Dorthin, wo am Wochenende unzählige Ausstellerinnen und Aussteller rund um die Burg Bocksberg herum Glaskunst und Keramik, Edelsteine und Flechtware, Gewürze, Pflanzen und vieles mehr feilbieten.
107 Standnummern stehen auf der Liste, die am hölzernen Tor zum 18. Burgmarkt angeschlagen ist. Dahinter geht es mal bergauf, mal bergab. Die Stände haben sich dem Gelände angepasst, sind nicht immer ebenerdig. Mal duftet es süß nach gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, mal herzhaft nach Knoblauch. Die vielen Fierantinnen und Fieranten kommen zum Teil aus der näheren Umgebung, aus Bocksberg selbst, Wertingen oder Kicklingen, oder auch von weiter weg.
![Am Samstag bricht immer wieder die Sonne durch die Baumkronen auf dem Burgmarkt in Bocksberg. Am Samstag bricht immer wieder die Sonne durch die Baumkronen auf dem Burgmarkt in Bocksberg.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Eine davon ist Rese Pratzwich aus Baden-Württemberg. Sie bietet allerlei Patchwork-Ware an – Decken und Kissen, Taschen und Kosmetikbeutel zum Beispiel. "Ich bin eigentlich jedes Jahr hier", erzählt die Ausstellerin. Über eine Freundin sei sie auf den Burgmarkt in Bocksberg gekommen. Ansonsten sei sie etwa auf Märkten in Lindau, Ludwigshafen oder Ravensburg zugegen. Gleich in der Nähe steht Uli Landmann-Totzke mit ihrem Schmuck aus der eigenen Gold- und Silberschmiede. Sie kommt aus Rehling (Landkreis Aichach-Friedberg) und hat einen deutlich kürzeren Anfahrtsweg als Rese Pratzwich. Auf dem Burgmarkt gefällt es Uli Landmann-Totzke gut, schon seit etwa zehn Jahren sei sie hier mit ihrem Stand vertreten. Sie zeigt und verkauft ihren eigens entworfenen Silberschmuck und einzelne Stücke aus Gold, um Sichtbarkeit für ihr Atelier zu schaffen.
Der Bocksberger Burgmarkt lockt wieder viele Besucher
Viele der Stände befinden sich im Schatten der Bäume, denn der Burgmarkt in Bocksberg ist idyllisch im Grünen gelegen. Doch immer wieder bricht auch die Sonne durch die Baumkronen. Es geht vorbei an Ständen mit Rosen, Stauden und Wasserpflanzen, an Ausstellern mit rostiger Gartendekoration, Lederwaren oder Uhren aus Holz. Es gibt Naturseife, Kleidung für Kinder und Erwachsene und Spielzeug aus Holz, darunter bunt bemalte Schilder und Schwerter für kleine Ritter. Tamara Streicher aus Inningen, einem Stadtteil von Augsburg, bietet an ihrem Stand eine große Auswahl an kreativer Keramik auf Stecken für den Garten oder auch kleine Tierchen. "Alles selbst gemacht", sagt sie. Auch sie sei bereits von Anfang an auf dem Burgmarkt in Bocksberg dabei und genieße hier "das besondere Flair", das daher komme, dass es zum Markt den Berg hinaufgehe und sich alles um die kleine Ruine herum verteile.
![Die Marktbesucherinnen und -besucher können hier allerlei einkaufen – etwa bunte Schilder für kleine Ritter. Die Marktbesucherinnen und -besucher können hier allerlei einkaufen – etwa bunte Schilder für kleine Ritter.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Tamara Streicher gefällt außerdem gut, dass es für Speisen und Getränke einen eigenen Bereich gibt. Von dort aus weht den Besucherinnen und Besuchern der Duft von Käsespätzle entgegen. Aber auch Rahmbrot, Steak, Pommes, Wurstsalat oder ein halbes Hähnchen können die Menschen auf den Bierbänken genießen. Kaffee und Kuchen, Eis und Crêpes werden ebenfalls angeboten. Auf der Bühne steht an diesem Nachmittag die All Swing Big Band, während auf dem Gelände verteilt Musikerinnen und Musiker mit Klarinetten oder Ziehharmonika für Musik sorgen.
Weiter geht es, vorbei an Getöpfertem, Skulpturen und Ware aus Schafwolle. Handarbeiten aus Metallabfällen gibt es am Stand von Johann und Marita Sailer aus Herbertshofen. Den Handwerksstücken ist stets noch anzusehen, woraus Johann Sailer sie gefertigt hat – wie etwa dem Schlüsselbord aus alten Schlüsseln, eine Figur mit Hacke hier, ein Exemplar aus Hufeisen dort. Seine Anfänge genommen hat all das mit dem Verbiegen einer Gabel am Küchentisch, wie Ehefrau Marita erzählt. Daraus entstanden ist das erste kleine Tierchen.
Nicht nur die Fieranten kommen von nah und fern, sondern auch die Gäste. Eine Besucherin aus dem Landkreis Augsburg kommt alle Jahre wieder her, dieses Mal ist sie mit ihren Enkelinnen da. Ihr gefällt, auf dem Burgmarkt alte Bekannte zu treffen, mit denen sie ins Gespräch kommt. Auch ihre Hunde haben viele Besucherinnen und Besucher mit dabei. Und die Einheimischen? "Die sind vor allem im Arbeitseinsatz auf dem Burgmarkt", sagt eine Bocksbergerin. Denn auch die örtlichen Vereine sind beteiligt. Nur so sei es möglich, den Markt mit freiem Eintritt und ohne Parkgebühren veranstalten zu können.
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