Jürgen Frank ist ganz ehrlich. Er sagt, dass er momentan noch nicht genau wisse, wie die nächsten Entscheidungen aussehen können. Zu viele offene Fragen, so der Bürgermeister. Was aber seit vergangener Woche klar ist: Bis zum Ende der offiziellen Frist am 31. März haben sich drei Interessenten bei der Gemeinde Blindheim gemeldet und jeweils ein Konzept für einen Supermarkt abgegeben. Darunter erneut, wie berichtet, die Dillinger Firma Rinkenburger Objektbau GmbH, ein weiterer Unternehmer aus Neuburg an der Donau und auch ein örtlicher Firmeninhaber hat Ideen eingereicht. „Was mich auch sehr überrascht hat“, wie Jürgen Frank sagt.
Wie geht es jetzt in Blindheim weiter?
Aber, daraus macht der Bürgermeister auch kein Geheimnis: „Nicht alle Konzepte sind ausgefeilt und teilweise fehlt mir ganz klar der Fokus auf einen Supermarkt.“ Aber genau darum geht es. Muss es gehen. Denn ein Bürgerentscheid hat klar gezeigt, dass sich die Blindheimerinnern und Blindheimer an der freien Gewerbefläche an der Bahn einen Supermarkt wünschen. Rund 58 Prozent haben dafür abgestimmt.
Die Diskussion rund um einen Verbrauchermarkt hat die kleine Gemeinde in den vergangenen Monaten gespalten. Das wurde auch bei einer großen Sondersitzung nach dem Bürgerentscheid in der Gemeindehalle klar. Auch, weil die freie Fläche laut eines Gemeinderatsbeschlusses an die ortsansässige Firma Miller verkauft werden sollte. Der Bürgerentscheid hat diesen Beschluss nichtig gemacht.
Firma Rinkenburger aus Dillingen ist auch dabei
Wie berichtet, haben Jürgen Frank und sein Ausschuss beschlossen, dass der Wunsch der Bürger nun angegangen werde, heißt: Versuchen, einen Supermarkt anzusiedeln. Erster Schritt war die Abfrage nach Interessenten, Objektentwickler oder Investoren, die sich der Fläche annehmen, Konzepte erstellen und dann eine Supermarktkette in die Gemeinde holen wollen. Zumindest gibt es Stand heute ganz offiziell drei Angebote. Frank: „Wir müssen im Gemeinderat nun besprechen, wie wir weiter vorgehen. Aber im April will ich auf jeden Fall noch eine öffentliche Sitzung machen, an der die drei Investoren ihre Konzepte vorstellen können.“ Angesichts der Corona-Pandemie überlegt der Bürgermeister gerade, ob diese Sitzung per Livestream im Internet übertragen werden könne.
Ist ein Supermarkt realistisch?
Dennoch, so Frank weiter, fehle ihm noch die konkrete Idee, wie die nächsten Schritte aussehen. Soll sich der Gemeinderat für ein Konzept entscheiden und einfach mal den Investor machen lassen? Sollen alle gleichzeitig beauftragt werden, konkrete Pläne zu entwickeln? Wer kriegt dann den Auftrag? Wer kann was schnell genug umsetzen und wie realistisch ist es überhaupt, dass tatsächlich eine Supermarktkette nach Blindheim kommt? „Ich habe teils mit den Investoren gesprochen und um eine realistische Einschätzung gebeten. Die sind natürlich alle optimistisch, sagen aber alle unisono, dass es sehr, sehr schwierig wird, wenn auch nicht unmöglich“, so der Bürgermeister.
Eines, das betont Jürgen Frank immer wieder, ist aber sicher. Die freie Gewerbefläche bleibt solange im Besitz der Gemeinde, solange es kein schlüssiges Konzept für einen Supermarkt gibt. „Was ich nicht will: Das Flächen einfach verkauft werden, weil es mit dem Supermarkt dann doch nicht klappt. Das kann die Gemeinde auch. Denn das Problem war es nie, dass wir die Fläche nicht losbringen.“
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