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Bissingen: Weitere Nahwärmenetze sollen im Kesseltal entstehen

Bissingen

Weitere Nahwärmenetze sollen im Kesseltal entstehen

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    Um ein Wärmenetz lohnend betreiben zu können, braucht der Unternehmer aus Oberliezheim genügend Abnehmer für seine Wärme. Die soll durch die Verbrennung von Hackschnitzeln erzeugt werden.
    Um ein Wärmenetz lohnend betreiben zu können, braucht der Unternehmer aus Oberliezheim genügend Abnehmer für seine Wärme. Die soll durch die Verbrennung von Hackschnitzeln erzeugt werden. Foto: Wolfgang Widemann (Symbolbild)

    Vor gut sieben Monaten war die Gaststube in der Unterbissinger Wirtschaft Ebermayer bis zum letzten Platz belegt. Die Firma ONV (Oberliezheimer Naturenergie Veh) hatte interessierte Hausbesitzer und -besitzerinnen eingeladen, sich über einen möglichen Nahwärmeanschluss zu informieren. Nach ebenjenen sieben Monaten ist klar, so sagt Chef Peter Veh, dass das Wärmenetz auch kommt. Dennoch gebe es Gerüchte, dass es doch nicht klappen könnte.

    Doch von vorn: Der Bissinger Ortsteil Unterbissingen soll im Zuge der Kanalsanierungsarbeiten auch ein Wärmenetz bekommen, das ONV bauen wird. Zuvor war Energie Schwaben als Anbieter im Gespräch, sprang dann aber ab. Bei der Infoveranstaltung im Gasthaus Ebermayer hatte Veh den Interessierten zusammen mit einer Vertreterin der Firma Enerpipe, mit der Veh plant, das Netz zu bauen, das Projekt detailliert vorgestellt und Fragen beantwortet. Damit sich die Investition lohnt, braucht ONV eine bestimmte Anzahl an Haushalten, die sich anschließen lassen. Die nötigen Interessenten hat Veh inzwischen zusammen. Doch die Unsicherheit sei dennoch groß gewesen, sagt der Unternehmer. „Ich bin hausieren gegangen und habe mit jedem nochmal geredet, Fragen beantwortet.“ Manche hätten sich wohl einfach nicht getraut, in den Infoveranstaltungen ihre Fragen zu stellen. „Dabei gibt‘s keine dummen Fragen“, sagt der Oberliezheimer, der in seinem Heimatdorf auch ein Wärmenetz umgesetzt hat. Er sei sich 99,9 Prozent sicher, dass in Unterbissingen alles nach Plan laufen werde. Wärmelieferverträge seien unterschrieben, der Förderantrag gestellt. „Ich sage meinen Kunden, sie sollen ruhig bleiben“, so Veh mit Blick auf die Gerüchte.

    Fördermöglichkeiten seien ideal, so Wärmenetzbetreiber Veh

    Doch Annahmen und Mutmaßungen haben offenbar die Gerüchteküche angeheizt. Auch, was das Projekt in Kesselostheim und in der Bissinger Marktstraße betrifft. Dort will die Firma ONV ebenfalls ein Wärmenetz verlegen – wenn sich genug Häuser anschließen lassen. Denn auch dort sind Straßen- und Kanalarbeiten geplant. Aus Vehs Sicht die Gelegenheit, auch gleich noch das Wärmenetz in den Boden zu bringen. „Nach dem Kanal kommt die Wärmeleitung, dann Strom- und Telefon-Leitungen und dann wird asphaltiert“, erklärt Veh. Dann sei erst einmal die nächsten Jahre Ruhe. Wer dann wieder die frische Asphaltdecke aufreiße, um nachträglich ein Wärmenetz zu legen, mache sich nicht nur unbeliebt, sondern zahle auch entsprechend Geld. Zudem seien die Fördermöglichkeiten jetzt ideal.

    Der Förderantrag für Unterbissingen sei gestellt. Veh rechnet damit, bald die Förderzusage zu bekommen. Sowohl der Netzaufbau als auch der private Anschluss wird gefördert. „Man bekommt 50 Prozent auf die Anschlussgebühr“, erinnert der Unternehmer. Angesprochen auf die Unsicherheit, ob bei einem Regierungswechsel in Berlin die Förderungen so hoch bleiben werden, sagt Veh: „Auch im vergangenen Jahr, als Förderungen gekippt wurden, wurden die bereits bewilligten auch ausbezahlt.“

    Im Frühjahr plant Veh, das Heizhaus zu errichten. Im Sommer soll dann die Wärmeleitung in Unterbissingen verlegt werden. Kesselostheim könnte dann im nächsten oder übernächsten Jahr folgen. „In den nächsten zwei Jahren soll es jedenfalls über die Bühne gehen“, sagt Veh. Nun soll es weitere Infoveranstaltungen für Kesselostheim und die Marktstraße geben. „Ich bin positiv gestimmt, dass es auch dort was wird und es in anderen Ortsteilen auch klappen wird“, sagt Veh. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

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