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Bissingen/Hochstein: Wisdom Tooth-Festival in Hochstein: Schlamm, Solidarität und Metal

Bissingen/Hochstein

Wisdom Tooth-Festival in Hochstein: Schlamm, Solidarität und Metal

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    Die Band „Equilibrium“ spielte beim Wisdom Tooth-Festival 2024 das große Finale.
    Die Band „Equilibrium“ spielte beim Wisdom Tooth-Festival 2024 das große Finale. Foto: Harald Paul

    In der Wildbacharena beim Bissinger Ortsteil Hochstein war es an diesem Wochenende wieder laut. Denn dorthin, zum Wisdom Tooth-Festival, pilgerten hunderte Metal-Fans aus der Region. „Es ist geil, in der Nähe und es kommt gute Musik“, sagt Grit Wenzel, die mit ihrer Familie aus dem Biberbacher Ortsteil Markt angereist ist. Das einzige, das sowohl den Gästen als auch den Veranstaltern die Laune am Freitag, dem ersten Festivaltag, vermieste, war das Wetter.

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    Rock, Metal und mehr: Im Wildbachstadion spielten am Wochenende zahlreiche Bands vor mehr als 500 Besucherinnen und Besuchern. Hier die besten Bilder.

    Denn es regnete wie aus Kübeln, erzählt Dominik Vogel, der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Tooth Fairy: „Wir wussten zwar, dass es nass wird, aber nicht, dass es so nass wird.“ Das führte so weit, dass nachts einige Gäste, die mit dem Auto angereist waren, den Tagesparkplatz nicht mehr verlassen konnten. Denn das Feld neben Göllingen, von dem gerade frisch Getreide geerntet worden war, verwandelte sich in ein Matschfeld, auf dem die meisten Fahrzeuge stecken geblieben waren.

    Grit Wenzel ist zusammen mit ihrer Familie aus dem Biberbacher Ortsteil Markt angereist.
    Grit Wenzel ist zusammen mit ihrer Familie aus dem Biberbacher Ortsteil Markt angereist. Foto: Dominik Bunk

    Vereinschef Vogel setzte sich daraufhin in den Traktor, der für genau solche Notfälle in der Nähe abgestellt worden war, und zog damit die Autos der Gäste auf die Straße. Doch nicht nur dort machte sich das viele Wasser bemerkbar. Der Bereich direkt vor der Bühne sei nach der ersten Nacht nicht mehr betretbar gewesen. In der Früh trafen sich alle Beteiligten nach einer kurzen Nacht zur Krisenbesprechung. „Wir haben dann vier Kubikmeter Rindenmulch verteilt“, sagt Vogel. Damit die Bands mit ihren Fahrzeugen Instrumente und Co. über den schlammigen Boden auf der anderen Seite der Bühne bringen konnten, haben die Vereinsmitglieder und Helfer dort Metallplatten mit Profil auf dem Boden verlegt. Einige Kinder hatten mit dem Schlamm offensichtlich gar kein Problem, denn die rutschten mit Freude über den Platz vor der Bühne, der auch am Samstagabend noch schlammig war - trotz Rindenmulch. Abgesehen von kurzen Verzögerungen konnte aber trotz des Regens alles stattfinden, wie geplant, erzählt Vogel. Für die Gäste gut, aber „wir haben seit heute früh eigentlich nur noch ums Überleben gekämpft“, sagt der Vereinsvorsitzende.

    Besucher freuen sich über Engagement des Bissinger Vereins

    Bei den Besucherinnen und Besuchern hat der Einsatz einen guten Eindruck hinterlassen. „Wir sind gestern auch stecken geblieben“, erzählt Grit Wenzel, aber mit dem Zusammenhalt auf dem Campingplatz habe es sich angefühlt „wie eine Familie“. Der Meinung sind auch Torsten und Irmgard Brand aus Kesselostheim. „Das Festival ist etwas Besonderes“, sagt Irmgard Brand. Besonders wegen der Auswahl der Bands. Denn einige der Künstlerinnen und Künstler, etwa „Equilibrium“ oder „Fiddler's Green“, spielten eher auf größeren Festivals. Auch als Musiker sehe man, „dass die Veranstalter richtig viel Liebe hineingesteckt haben“, sagt Fabian Getto. Er ist Sänger der Band „Equilibrium“, die das Festival am Samstagabend abgeschlossen hat. Da er erst vor einem Jahr in die Formation gewechselt war und zuvor bei einer weniger bekannten Gruppe gesungen habe, sei es für ihn nichts Neues, auch bei kleineren Veranstaltungen dabei zu sein.

    Dominik Vogel ist der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Tooth Fairy.
    Dominik Vogel ist der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Tooth Fairy. Foto: Dominik Bunk

    Für andere Bands ist es andersherum. Auf der Baby-Tooth-Bühne, etwas abseits vom Hauptfeld, spielen Newcomer wie die neu gegründete Gruppe „Tales of Tomorrow“ aus Holzheim. Umso später es am Abend wird, umso mehr füllt sich das Wildbachstadion bei Hochstein. Die Fans ignorieren auch immer mehr den schlammigen Untergrund direkt vor der Bühne. Und: „Die Leute trinken gut“, sagt der Tooth-Fairy-Vorsitzende Dominik Vogel. Eine gute Nachricht für ihn und den Verein, der im vergangenen Jahr auf mehreren tausend Euro Verlust sitzen geblieben war. Etwas mehr als 500 Tickets seien für das diesjährige Wisdom Tooth verkauft worden. Ob das reicht, um zusammen mit den weiteren Sparmaßnahmen schwarze Zahlen zu schreiben, das werde sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Dazu gehört unter anderem die Bewirtung durch den Verein.

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