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Bissingen: Das sind die Stärken der Marktgemeinde Bissingen

Bissingen

Das sind die Stärken der Marktgemeinde Bissingen

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    Das Angebot an Pflegeeinrichtungen und das Landschaftsbild haben Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Bissingen mit guten Noten bewertet.
    Das Angebot an Pflegeeinrichtungen und das Landschaftsbild haben Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Bissingen mit guten Noten bewertet. Foto: Berthold Veh (Archivbild)

    "Da kommt was auf uns zu, das wir vor einem Jahr nicht erwartet haben," sagt Bissingens Bürgermeister Stephan Herreiner bei der Eröffnung der Bürgerversammlung in der Friedrich-Hartmann-Sporthalle. Er meint damit die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, die auch Auswirkungen auf den Bissinger Haushalt haben werden. Im Schatten dieses Jahres 2022, so Herreiner, könne er jedoch auf gute und erfolgreiche Jahre 2020 und 2021 für die Marktgemeinde Bissingen mit ihren 18 Ortsteilen zurückblicken. So habe das Haushaltsvolumen der Gemeinde mit ihren insgesamt 3286 Einwohnern im vergangenen Jahr erstmals mehr als 20 Millionen Euro betragen. Die Pro-Kopf-Verschuldung bezifferte der Bürgermeister mit 614 Euro, "Tendenz leider steigend." Nicht eingerechnet darin seien die Schulverbandsschulden sowie die des Kommunalunternehmens Markt Bissingen (KMB) im einstelligen oberen Millionenbereich. 

    Jetzt gibt es auch einen Naturkindergarten

    Der Kindergarten sei erweitert worden, erläuterte der Rathauschef. Neben den drei bestehenden Krippengruppen mit 36 Kindern und sechs Kindergartengruppen mit 134 Kindern sei mit dem Naturkindergarten "Kesseltaler Füchse" eine weitere Gruppe hinzugekommen. Angesprochen aus dem Kreis der rund 130 bis 140 Versammlungsbesucher auf die enorme Erhöhung der Strompreise informierte Herreiner, dass die Mehrzahl der kommunalen Beleuchtung in Bissingen mit LED-Leuchtmitteln umgerüstet worden sei. Zum Thema Breitbandversorgung erläuterte der Rathauschef, dass im Rahmen des Bayerischen Förderprogramms eine Markterkundung durchgeführt worden sei. Mit dem Ergebnis, dass in vier Ortsteilen mit weniger als 100 Mbit die Haushalte mit Glasfaser ans Netz angeschlossen werden. 

    Der Kanalbau sei in Gaishardt, Thalheim und Kallertshofen fertiggestellt, demnächst könne mit den Straßenbefestigungen begonnen werden, soweit dies noch nicht geschehen sei. Auch in Oberliezheim seien die Kanalarbeiten bereits erledigt. Mit den Straßenbauarbeiten im ersten Bauabschnitt der Ortsdurchgangsstraße sei ebenfalls schon begonnen worden, so Herreiner. Anschließend informierte der Bürgermeister über die notwendige Erweiterung der Kläranlage mit dem Bau eines zweiten Faulturms, der Sanierung des ersten Turms und dem Bau einer neuen Gerätehalle. Zum Radweg Bissingen-Warnhofen teilte Herreiner mit: "Mit dem ersten Bauabschnitt wurde begonnen, der zweite startet im nächsten Jahr." In Sachen nachhaltiges Energiekonzept sei man mit einem Nahwärmenetz im Baugebiet Westfeld durch die Oberliezheimer Naturenergie Veh (ONV) auf einem guten Weg. Dieses Unternehmen habe auch in der Grund- und Mittelschule, die von rund 188 Schülerinnen und Schülern besucht werde, die Hackschnitzelheizung erneuert und ein kleines Nahwärmenetz für den Kindergarten, die Sporthalle und das Rathaus geschaffen. 

    251 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Umfrage teil

    Gestartet war die Bürgerversammlung mit einem Vortrag von Bettina Steinbacher von der Steinbacher Consult zu den Ergebnissen der Bürgerumfrage zum Gemeindeentwicklungskonzept. Teilgenommen haben an der Umfrage laut Steinbacher 251 Bürgerinnen und Bürger, das seien rund sieben Prozent der Gesamteinwohner in den 18 Ortsteilen, wobei die Ortsteile Bissingen (92) und Oberliezheim (46) mit Abstand am meisten vertreten waren. 

    Dabei zählen zu den Stärken der Marktgemeinde mit Ortsteilen laut Umfrage, bewertet mit Schulnoten: Pflegeeinrichtungen 1,9; Landschaftsbild 1,9; Angebot Kindergarten 1,9; Naherholungswert 2,1; Vereinsangebote 2,1; Zusammenleben in der Nachbarschaft 2,2; ärztliche Versorgung 2,3; Wohnqualität 2,3; Verfügbarkeit an Arbeitsplätzen 2,4; Schulangebot und Bildungseinrichtungen 2,4. Als absolute Schwächen wurden in den Fragebögen angegeben: Leerstand 3,8; Dorfplatz und Dorfmittelpunkt 4,1; E-Ladesäulen 4,3; Anbindung an Nachbarorte 4,4; Angebot ÖPNV 4,5; Einkaufsmöglichkeiten (ohne Lebensmittel) 4,7. 

    Als Ergebnis dessen, was die Menschen am meisten interessiert, zeigte sich nach Auswertung der Bürgerumfrage nach Altersklassen: Auf Platz eins steht die Siedlungs- und Ortsentwicklung. Platz zwei: Versorgungsinfrastruktur und Daseinsvorsorge. Platz drei: Sozialleben und Dorfgemeinschaft. Der nächste Schritt beim Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) wird nach den Worten von Bettina Steinbacher eine Informationsveranstaltung im Frühjahr 2023 sein. Dort sind auch Bildung von Arbeitskreisen und die Bürgerbeteiligung Thema. 

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