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Binswangen: Zum Tag der offenen Gartentür nach Binswangen

Binswangen

Zum Tag der offenen Gartentür nach Binswangen

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    Barbara Waldbrunn und Ingomar Sieghart-Waldbrunn (von rechts) nehmen als einzige im Landkreis Dillingen dieses Jahr offiziell am „Tag der offenen Gartentür“ teil. Kurzfristig hat sich auch Maria Rupprecht (links) entschlossen, ihren Garten am kommenden Sonntag zu öffnen. Beide befinden in der Hauptstraße in Binswangen.       
    Barbara Waldbrunn und Ingomar Sieghart-Waldbrunn (von rechts) nehmen als einzige im Landkreis Dillingen dieses Jahr offiziell am „Tag der offenen Gartentür“ teil. Kurzfristig hat sich auch Maria Rupprecht (links) entschlossen, ihren Garten am kommenden Sonntag zu öffnen. Beide befinden in der Hauptstraße in Binswangen.        Foto: Hassan

    Der Blick beim Betreten des Gartens fällt als erstes auf den Boden. Entlang des ehemaligen Bauernhauses glitzern Steine in den verschiedensten Farben. Angemalte Steine und echte Edelsteine, dazwischen ein paar steinerne Tierchen. Kleinen Kindern schenkt Ingemar Sieghart-Waldbrunn bei ihrem ersten Besuch einen davon. Erwachsene fasziniert womöglich noch mehr die „Schatzkammer“ des Hauses, gefüllt mit allen möglichen Weinen, Marmeladen, Likören und Eingelegtem. Alles selbst gemacht. Alles hundert Prozent natürlich. Alles aus dem eigenen Garten. Der liefert nicht nur die Zutaten, sondern lädt gleichzeitig zum Wohlfühlen ein.

    Die einzigen im Landkreis Dillingen beim "Tag der offenen Gartentür"

    Beide – der 78-jährige Ingomar Sieghart-Waldbrunn und seine 69-jährige Frau Barbara Waldbrunn – genießen es, sich mit Menschen auszutauschen. Bevorzugt über Kultur und Natur. Das wissen Freunde, Bekannte und viele Binswanger mittlerweile. Jetzt wollen die beiden den Besucherkreis gerne noch erweitern, haben sich zum „Tag der offenen Gartentür“ angemeldet und sind damit in diesem Jahr die einzigen im ganzen Landkreis, die ihren Garten am kommenden Sonntag, 26. Juni, für die Allgemeinheit öffnen werden. – Nicht ganz. Denn ganz kurzfristig hat sich vor zwei Wochen die Nachbarin Maria Rupprecht drei Häuser weiter, inspiriert durch ein Gespräch, entschieden, ihren Garten ebenfalls einen Tag der Allgemeinheit zur Besichtigung zur Verfügung zu stellen, wie manche andere ihren Garten immer wieder öffnen.

    Zur großen Familie der Tränenden Herzen gehört diese ganz spezielle Pflanze.
    Zur großen Familie der Tränenden Herzen gehört diese ganz spezielle Pflanze. Foto: Birgit Hassan

    Gemeinsam gewähren sie bereits im Vorfeld einen kleinen Einblick in ihre Gärten und machen auf ihre Naturschätze aufmerksam. Wo einst eine dicke Betonplatte die Hofeinfahrt für die Traktoren dicht gemacht hat, wachsen heute auf einer Wiese Bäume, Sträucher und Blumen. Der Hausherr weist auf verschiedene Früchte hin. Die meisten davon sind derzeit noch am Wachsen und Reifen. Blutbirnen, außen grün und innen blutrot, wenn sie reif sind, hängen an dem einen Baum, am anderen eine Quitte neben der anderen. Während die Kiwis im Schutz des Holzstadels gedeihen, stehen Felsenbirne und Maulbeerbaum frei da. Für die Walnüsse naht bereits die Ernte. So grün, wie sie derzeit noch sind, verarbeitet Barbara Waldbrunn sie zu einem grünen Walnusslikör oder kocht sie alternativ in Zuckersirup ein. „Das Rezept gibt’s bei mir“, sagt sie freimütig und weist auf die aufwendige Zubereitung hin. Zehn paar Handschuhe koste sie die Aktion jedes Jahr.

    Aus Gartenfrüchten entstehen schmackhafte Liköre

    Aufwendig ist die Verarbeitung der zahlreichen Früchte allemal. Drei Zentner Himbeeren – rote und gelbe – ernten sie in Hochzeiten im Jahr. Daneben wachsen Johannis-, Stachel- und Jostabeeren an den Sträuchern, finden sich Kornelkirschen, Goji-Beeren und Mispeln. „Das wird heuer eine Riesenernte“, vermutet Ingomar Sieghart-Waldbrunn mit Blick auf die Aronia-Pflanze. Über ein selbst angelegtes unterirdisches Leitungssystem bekommen alle Pflanzen frisches Brunnenwasser.

    Noch sind sie grün, die zahlreichen Himbeeren. Jährlich erntet und verarbeitet das Ehepaar mehrere Zentner davon.
    Noch sind sie grün, die zahlreichen Himbeeren. Jährlich erntet und verarbeitet das Ehepaar mehrere Zentner davon. Foto: Birgit Hassan

    Die Rosen sind zu einem Großteil bereits verblüht, viele Blüten davon in Likör verwandelt. Gerne lässt Barbara Waldbrunn ein Schlückchen davon probieren und erzählt dabei, was und wer ihnen den Impuls gegeben hat, sich für die offene Gartentür anzumelden: Ein Baumpfleger, den sie vor drei Jahren gebeten hatten, ihre uralten Bäume im hinteren Teil des Gartens so zu schneiden, dass sie in einer natürlichen Balance weiter wachsen können, zeigte sich fasziniert. „Wir wollten, dass die Löcher für die Vögel beibehalten bleiben“, erzählt die 69-Jährige.

    Der Grünspecht kommt wie viele andere Tiere regelmäßig im Garten der Waldbrunns vorbei.
    Der Grünspecht kommt wie viele andere Tiere regelmäßig im Garten der Waldbrunns vorbei. Foto: Sieghart-Waldbrunn

    Tatsächlich fühlen sich auch die Tiere sehr wohl im Garten der Hauptstraße 27 in Binswangen. So sind hier Weinschwärmer, Grünspechte und Abendpfauenaugen ebenso zu finden wie Falken und die im Feuerdrachen brütende Amsel Susi neben den am häufigsten im Landkreis gesichteten Spatzen.

    Das Binswanger Hängebauchschwein Hektor ist auch dabei

    Noch mehr Tiere gibt’s im teils angrenzenden Garten von Maria und Wolfgang Rupprecht: das Hängebauchschwein Hektor, Schildkröten, Hasen, Wachteln, Hühnerküken und Fische im kindersicheren Outdoor-Aquarium. Neben zahlreichen Pflanzen gibt es speziell für Kinder hier vieles zu erforschen. Mit fünf eigenen Jungs war und ist das der 44-jährigen Maria Rupprecht ein großes Anliegen – ihren Garten kinderfreundlich zu gestalten. Darauf legten und legen auch die Waldbrunns bei acht Enkelkindern großen Wert. Ein ehemaliges Turnpferd mit echtem Sattel lädt im Garten sogar zum Reiten ein.

    Geöffnet sind die Gärten am Sonntag, 26. Juni, auf jeden Fall von 10 bis 17 Uhr, so auch die beiden in Binswangen in der Hauptstraße 27 und 21.

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