Ende Oktober dieses Jahres tauchen die ersten Anomalien an Bushäuschen, Bänken, Schildern und sogar der Apothekenwand in Bachhagel auf. Im gesamten Gemeindegebiet prangt in dutzenden Ausführungen der Schriftzug „IRUP“, „LRUP“ oder „LROP“, je nach Interpretation, mal in mehr und mal weniger verzierter Form. Das Tatwerkzeug: Spraydosen. Angefangen hat es in der Nacht des 25. Oktobers, einem Freitag. Am darauffolgenden Allerheiligen-Wochenende gibt es noch mehr dieser „Kunstwerke“. Ein Omnibus des Unternehmens Regionalbus Augsburg (RBA) wird ebenfalls einer ungewollten Neugestaltung unterzogen. Die Verwaltung von Bachhagel erklärt: „Wir werden nicht akzeptieren, dass die Gemeinde und damit die Allgemeinheit für den Schaden aufkommen muss“, so im Amtsblatt zu lesen. Deshalb hat der Gemeinderat jetzt eine Belohnung für Zeugenhinweise ausgelobt.
Für sachdienliche Hinweise werden 1000 Euro geboten. Bürgermeister Ingo Hellstern betont: „Das geht weit über einen Jugendstreich hinaus.“ Der Schaden der ersten Aktion wird von der Polizei auf 4000 Euro geschätzt. „Was die Bushaltestellen kosten werden, das weiß ich noch nicht“, fügt der Rathauschef hinzu. Die Schmierereien – mit Ausnahme eines Kaugummiautomaten – sind bisher noch nicht entfernt worden, weshalb es noch keine endgültige Gesamtkostenschätzung gibt. Hellstern habe festgestellt, dass die Graffiti, die in den Nächten um Allerheiligen entstanden sind, „weniger klar“ gesprayt als die ersten gewesen seien. Zudem sei eine andere Sprühfarbe verwendet worden. Deshalb vermutet er, es könnte sich hierbei um Nachahmer handeln. Was der Schriftzug bedeuten soll, ist für alle Beteiligten, von Polizei bis Verwaltung, ein Rätsel. „IRUP – niemand kann damit etwas anfangen“, so der Rathauschef.
Schmierereien am Bus in Bachhagel konnten entfernt werden
Der Schaden am Bus der RBA betrage laut dem Dillinger Produktionsleiter Andreas Nuck etwa 500 Euro. Allerdings nur, weil sich die Schmierereien mit einem speziellen Reinigungsmittel entfernen lassen haben. „Hätten wir lackieren müssen, wären es mehr als 5000 Euro gewesen“, so Nuck. Also Glück im Unglück für das Busunternehmen. Auch in den sozialen Medien teilen Anwohnerinnen und Anwohner Bilder von den Schmierereien. „Das sieht so ekelhaft aus“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. Eine weitere weist zudem auf Aufkleber hin, welche die Täter darüber hinaus verteilt haben sollen. Bisher gebe es keine neuen Hinweise, berichtet die Polizeiinspektion Dillingen. Die Ermittlungen seien in vollem Gange.
Auch in der Nachbargemeinde Syrgenstein hat es vor einigen Wochen Sprayaktionen gegeben, berichtet Bürgermeisterin Mirjam Steiner. Diese stünden wohl in keinem Zusammenhang mit den Motiven in Bachhagel. Steiner spricht von einer „Rivalität von Fußballfans“, von FC Bayern hin zur Elf aus Ulm. Betroffen seien sowohl die neuen Bushäuschen aus Glas und die Straßenlaternen in der Schulstraße gewesen.
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