In der Ferne ist ein Martinshorn zu hören. Der Angeklagte ist gerade mitten in seinem "letzten Wort", das er vor der Urteilsverkündung erteilt bekommen hat. Man könnte es als bitteren Zufall begreifen, dass gerade dann die Sirene eines Einsatzwagens heult. "Nächstes Mal werde ich's mir zweimal überlegen, nachzusehen, ob irgendetwas ist." Damit schließt der 39-Jährige seine Ausführungen. Bereits im Laufe des Prozesses hatte er gesagt, er wolle nie wieder den Notruf wählen, am Ende werde man selbst verdächtigt. Der Zufall, der "fast schon an ein Wunder" grenzt, wie die Staatsanwältin es zuvor in ihrem Plädoyer ausgedrückt hat, ist aus Sicht der Anklägerin im Leben des Angeklagten etwas zu oft vorgekommen. Zu oft brannte es und der 39-jährige Dillinger war in der Nähe, so ihr Vorwurf. Der bleibt bis zum Schluss bei seiner Version der Dinge, auch wenn er zum letzten Verhandlungstag ein Geständnis präsentiert.
Augsburg/Dillingen