Schon Wochen vor Halloween sieht man sie vor so manchen Häusern im Landkreis Dillingen stehen: aufwendig geschnitzte Kürbisse mit schaurigen Fratzen. Viel Mühe steckt dahinter, filigrane Handarbeit und oftmals die Sorge, sich mit dem großen Küchenmesser gleich selbst ins Fleisch zu ritzen. Versehentlich. Und weil sich all das auch lohnen soll, liegt der Gedanke nahe, möglichst früh loszulegen. Schließlich will man ja lange was von seiner Laterne haben – ich zumindest.
Überall im Landkreis Dillingen stehen jetzt mühevoll geschnitzte Kürbisse
Den richtigen Zeitpunkt abzuwägen, ist dabei gar nicht so leicht. Denn nur allzu schnell – je nach Witterung – setzt beim Kürbisfreund der Verwesungsprozess ein. Klar, ein bisschen Gammel-Optik schadet nicht, wirkt umso gruselig-schleimiger. Doch schnell stelle ich in diesem Jahr fest, dass ich es zu früh zu gut gemeint habe.
Erst zeigen sich vereinzelt grünliche Flecken im Rachen des orangen Kumpels. Dann bildet sich im Mundraum eine Pfütze, die immer größer wird. Mmh, Kürbissuppe mal anders. Gerade so ertrinkt das allabendlich leuchtende Teelicht darin nicht. Da schimmelt das Gesicht auch schon in allen Regenbogenfarben, grünlich, rötlich dominierend, und, plumps, einen Tag vor Halloween fällt es in sich zusammen. Ruhe in Frieden in der Biotonne, das war‘s dann für dieses Jahr. Da konnte auch das sorgfältig aufgetragene Haarspray nichts für die Haltbarkeit tun.
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