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Aufgefallen: Der längste knappe Kilometer meines Lebens

Aufgefallen

Der längste knappe Kilometer meines Lebens

Christina Brummer
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    Zufriedene Gesichter nach absolvierten 800 Metern Schwimmen. Lisa Gilz (links, Redakteurin beim Landsberger Tagblatt) und Christina Brummer (DZ-Redakteurin).
    Zufriedene Gesichter nach absolvierten 800 Metern Schwimmen. Lisa Gilz (links, Redakteurin beim Landsberger Tagblatt) und Christina Brummer (DZ-Redakteurin). Foto: Lisa Gilz

    Wie lang sind 800 Meter? Diese Gedanken habe ich mir gar nicht gemacht, als ich der Idee der Kollegin aus Landsberg gefolgt bin. Vor gut einer Woche habe ich Teil 1 meines Sportabzeichens in Dillingen erledigt, die Kollegin parallel in Landsberg. Nur fehlte noch die Ausdauer-Kategorie. Und, wenn es um den Sport geht, ist Ausdauer so gar nicht meine Stärke. Klein und kürzere Beine, das funktioniert eher auf der Kurzstrecke. 800 Meter, das sind 16 50-Meter-Bahnen oder einmal zur Spitze des Burj Khalifa. Beides hört sich viel an. Über den letzten Kraftakt bis zum Sportabzeichen.

    Die Kollegin will Silber, ich will nicht untergehen

    Während am Augsburger Plärrer die letzten Vorbereitungen für den Volksfesttag getroffen werden, ziehen ein paar Meter weiter im Plärrerbad schon die Frühschwimmer ihre Bahnen. Sie sind gut ausgestattet mit Schwimmbrillen und Gummihauben. Und sie pflügen durchs Wasser, als wäre nichts dabei. Manche haben sogar Plastikpaddel an die Hand geschnallt. Damit kann man Kraulen üben. Ich muss die Bahn als Brustschwimmerin hinter mich bringen. Für mehr hat der Schwimmkurs damals nicht gereicht. Einmal bin ich dabei sogar fast untergegangen. Das Wasser ist seither nicht mein Element. Wir starten, die Kollegin will Silber, ich will nicht untergehen. 25 Minuten wäre Bronze für meine Altersklasse.

    Durchhalten im 50-Meter-Becken

    Ich kämpfe und pruste. Versuche, mich gedanklich an einen netten Badesee zu versetzen und nicht auf die roten Lettern der Uhr zu schauen, die neben dem Becken hängt. Nach sechs, sieben Bahnen habe ich ohnehin aufgehört, mitzuzählen. Vom Zeitgefühl ganz zu schweigen. Als der Bademeister die letzte Bahn ankündigt, mag ich schon seit sieben Bahnen nicht mehr. Ich schiele auf die mit Ringen versehenen Metallstangen, mit denen sie hier Ertrinkende retten können. Wie lang diese Stangen wohl sind? Doch dann ist die Bahn bezwungen. 23 Minuten und zwölf Sekunden stehen auf der Stoppuhr. Es ist vollbracht. Der längste knappe Kilometer meines Lebens.

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