Halbe Sachen sind so eine Sache. Außer beim Bier, da sind Halbe in Bayern ja doch recht beliebt. Aber wenn es um Brezen geht, hört der Spaß auf. Die Breze ist so etwas wie der Heilige Gral der Zwischenmahlzeiten. Und weil sie so einen hohen Stellenwert hat, sind die Fallstricke auch dementsprechend zahlreich. Zu viel Salz, zu wenig Salz, unproportional verteiltes Salz, zu lätschert, beziehungsweise lätschig, oder aber auch zu hart oder zäh wie ein Lederriemen: Jeder hat ein anderes Brezen-Worst-Case-Szenario. Und da hört es noch nicht auf: Dass der Preis für das Laugengebäck bald schon die 1-Euro-Schallmauer durchbrechen wird, das dürfte allen bewusst sein.
Gegen halb gebutterte Brezen hilft Technik oder Boykott
Möchte man eine gebutterte Breze, weiß man ohnehin, dass es ein bisschen teurer wird. Arbeitszeit hier, steigende Butterpreise da. Als inflationsgeplagter Kunde ist man bereits abgestumpft. Aber als das gebutterte Laugengebäck dann vor einem liegt, muss man erzürnt feststellen: Nur die Hälfte der Breze ist beschmiert, nämlich der dicke Brezen-Bauch. Das dünne, knusprige Teilstück, das eigentlich dringend ein bisschen Schmiere gebrauchen könnte, ist noch nicht mal durchgeschnitten. Das hälftige Nichtbuttern hat in so mancher Bäckerei dieser Region also System. Dabei gibt es bereits technische Lösungen. Tüftler aus Baden-Württemberg haben im vergangenen Jahr eine Butterbrezenbefüllungsmaschine vorgestellt. Sie verspricht „Butter in der Breze bis zum letzten Winkel“. Diese Innovation ist im Nachbarbundesland aber wohl noch nicht angekommen. Liebe Mitbayerinnen und Mitbayern, da hilft nur eins: der Butterbrezen-Boykott. Oder selbst schmieren.
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