Zweimal waren die Verantwortlichen und die vielen Ehrenamtlichen vorbereitet und haben gewartet. Doch zweimal hat es nicht geklappt. Die in Bussen angekündigten ukrainischen Flüchtlinge sind nicht im Landkreis Dillingen angekommen. Doch nun gibt es gute Nachrichten, wie Peter Hurler, Pressesprecher am Landratsamt Dillingen, am frühen Montagmorgen mitteilt. Laut Hurler ist in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 2.50 Uhr ein Bus – wie angekündigt – mit ukrainischen Flüchtlingen in der Kreissporthalle in Gundelfingen angekommen.
Rotes Kreuz und auch psychologische Betreuung in Gundelfingen
Ehrenamtliche des Roten Kreuzes, der psychosozialen Notfallversorgung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katastrophenschutzes vom Landratsamt Dillingen haben die Ukrainerinnen und Ukrainer mitten in der Nacht empfangen. Mit dabei auch eine Dolmetscherin. Sie alle boten den Angekommenen warme Getränke und erste Orientierung bei der Ankunft an.
Der Bus, der Sonntagabend gegen 19 Uhr am Flughafen Tegel in Berlin abgefahren ist, hatte 20 Erwachsene, vier Kinder und zwei Katzen an Bord. Den Personen wurde nach Ankunft der Schlafplatz zugeteilt und es wurden Hygieneartikel ausgegeben, heißt es weiter. Am Montagvormittag erfolgte durch die Ausländerbehörde die Registrierung, durch das Gesundheitsamt die Testung und das Team Asyl bereitete die Abverlegung in dezentrale Unterkünfte beziehungsweise zu Privatpersonen vor. Vorrangig sollten die Frauen, Männer und Kinder auf die vorliegenden Angebote von Privatpersonen verteilt werden.
Die Corona-Testergebnisse sind alle negativ
Laut Peter Hurler wurden alle Flüchtlinge zudem negativ auf das Coronavirus getestet, aber: „Die Personen befinden sich in einem den Umständen entsprechenden Gesundheitszustand, der insbesondere von der Erschöpfung aufgrund der Fluchtsituation geprägt ist“.
Nach den frühmorgendlichen Testungen konnten sich alle ein wenig ausruhen und beim Frühstück, das Caterer Navitas mit freiwilligen Helfern organisiert hatte, kamen die meisten etwas zur Ruhe. Aber viele hatten auch drängende Fragen an die ehrenamtliche Dolmetscherin, die für die Erstaufnahme bereitstand. Es wurde viel telefoniert oder ins Handy Fragen auf ukrainisch getippt und so übersetzt.
Busse werden maximal 36 Stunden vorher angekündigt
Ursprünglich seien mehrere Busse mit viel mehr Menschen angekündigt worden, dennoch habe die Kommunikation funktioniert, so der Sprecher des Landratsamtes weiter. Der Landkreis habe demnach am Sonntagabend gegen 19.45 Uhr die Information erhalten, dass nur ein Bus mit der genannten Anzahl an Personen die Kreissporthalle in Gundelfingen anfahren werde. So konnten nur die tatsächlich benötigte Verpflegung, sprich das Frühstück, bestellt werden. Aktuell, so Hurler weiter, seien keine neuen Busse angekündigt. Aber dies geschehe im Normfall mit einem Vorlauf von 24 bis 36 Stunden.
Auch Gundelfingens Bürgermeisterin Miriam Gruß war am Montagmorgen in der Kreissporthalle und hat sich einen Eindruck verschafft und sich nach den geflüchteten Menschen erkundet. Sie erzählte, dass auch sie erst morgens von der Ankunft des Busses in Gundelfingen erfahren habe.
Recht schnell, so die Auskunft des Landratsamtes Dillingen, hätten die Flüchtlinge schließlich am Montag vermittelt werden können. Sieben Menschen sind in dezentralen Unterkünften untergekommen. 14 Geflüchtete aus der Ukraine wurden von Privatleuten aus dem Kreis Dillingen aufgenommen. Drei Personen reisten auf eigenen Wunsch zu Bekannten in andere Landkreise weiter.