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Aislingen: Zwei Aislingern gelingt ein SUP-Rekord - der Film darüber läuft in Dillingen im Kino

Aislingen

Zwei Aislingern gelingt ein SUP-Rekord - der Film darüber läuft in Dillingen im Kino

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    Die Aislinger Simone Bronnhuber und Tom Fritzmeier haben mit ihrem Stand-Up-Paddleboard einen Rekord in Bolivien aufgestellt – auf einem Vulkansee auf 5900 Metern. Ihre verrückte Reise ist jetzt im Kino zu sehen und feiert am Sonntag, 2. August, im Open-Air-Kino in Dillingen Premiere.
    Die Aislinger Simone Bronnhuber und Tom Fritzmeier haben mit ihrem Stand-Up-Paddleboard einen Rekord in Bolivien aufgestellt – auf einem Vulkansee auf 5900 Metern. Ihre verrückte Reise ist jetzt im Kino zu sehen und feiert am Sonntag, 2. August, im Open-Air-Kino in Dillingen Premiere. Foto: Daniel Kania

    Sie stellten sich ein Höhenzelt ins Bett, in das sie nachts in Aislingen ihre Köpfe steckten, um sich auf die dünne Bergluft vorzubereiten. Sie gingen joggen, radfahren, ins Fitnessstudio, um sich auf den Weltrekordversuch am Rande des Ojos del Salado (6893 Meter), des höchsten aktiven Vulkans der Erde in Chile, vorzubereiten.

    Denn dort am Vulkansee wollten Tom Fritzmeier und Simone Bronnhuber, die beide für unsere Zeitung arbeiten, auf 6300 Metern Höhe mit dem Stand-up-Paddle-Board eine Runde drehen. Das Vorhaben scheiterte. Dafür schafften Fritzmeier und Bronnhuber bereits eine Woche vorher eine SUP-Tour auf einem 5900 Meter hohen See an der Grenze zu Bolivien, die ihnen einen Eintrag in die Rekordbücher brachte.

    Die atemberaubenden und Atem raubenden Erlebnisse der beiden Aislinger sind jetzt in dem Film „SUP Limit – Mit dem Paddleboard durch die Anden“ zu sehen, der am Sonntag, 2. August, um 21.15 Uhr im Open-Air-Kino auf dem Festplatz Donaupark in Dillingen Premiere feiert. Wir befragten die beiden Rekordler vorab zu ihren Gefühlen.

    Es sollte die Reise Eures Lebens werden. Wie fühlt sich das Ganze im Rückblick an?

    Tom: Es ist total schwer zu beschreiben. Manchmal können wir es nicht glauben, dass wir es wirklich gemacht haben. So richtig verarbeitet haben wir es noch nicht. Wir sind dennoch mega stolz – erst recht, dass es jetzt sogar einen Film gibt.

    Simone: Wir haben so lange daraufhin geplant, dann ging alles ganz schnell. Und die vielen Eindrücke und Erlebnisse sind einmalig und unvergessen.

    Ein Binswanger Filmmacher, ein Dillinger Studio

    Wer hatte die Idee, dass daraus ein Kinofilm wird?

    Tom: Den Gedanken gab es schon vor dem Abflug. Deshalb haben wir auch unseren Kameramann Daniel Kania mit auf die Reise genommen. Dass unser Film aber tatsächlich ins Kino kommt, davon haben wir vielleicht heimlich geträumt. Es ist der absolute Wahnsinn, dass es jetzt real wird. Wir freuen uns sehr auf die Premiere am Sonntag im Dillinger Open-Air-Kino. Und wenn dann noch Hollywood anruft, sagen wir auch nicht Nein.

    Wenn Ihr den Film beschreiben müsst, dann wie?

    Der Licancabur-See in Bolivien
    Der Licancabur-See in Bolivien Foto: Simone Bronnhuber

    Tom:Der Binswanger Filmemacher Christoph Komposch hat in seinem Dillinger Studio „creativejam“ aus unzähligen Stunden einen Film gezaubert, der unsere verrückte Reise zeigt – mit allen Höhen und Tiefen. Es ist ein ziemlich emotionaler Kinofilm geworden, der uns in jeder Situation in diesen vier Wochen zeigt – und ich bin immer wieder überrascht, was wir auch alles für einen Schmarrn untereinander geredet haben. Ich hoffe, dass ich nach der Premiere in Dillingen von meiner Mama keinen Ärger kriege.

    Simone: Aber dann sieht wenigstens mal jeder, wie frech du sein kannst.

    Die Bilder des Trailers sind ja schon atemberaubend. Auf was können sich die Zuschauer freuen?

    Simone: Auf ganz viele solcher Momente. Und: Wir haben unglaubliche Menschen und Orte in Chile und Bolivien gesehen und kennengelernt. Die Seen- und Bergwelten in den südamerikanischen Anden sind der pure Wahnsinn.

    Tom: Und natürlich sieht man uns auf unserer Rekordjagd schwitzen, kämpfen und leiden. Sogar ich, der angeblich coole Hund, muss heulen.

    Am eigentlich von Euch geplanten Weltrekord seid Ihr ja gescheitert. Was war das für eine Situation?

    Tom Fritzmeier und Simone Bronnhuber waren vier Wochen in Südamerika unterwegs. Sie haben in Bolivien und Chile auf den schönsten Seen mit dem Stand-Up-Paddle-Board ihre Runden gedreht und die höchsten Berge bestiegen – weil sie auf Rekordjagd waren. Einen Rekord konnte das Paar aufstellen. Es hat auf den knapp 6000 hohen Meter Vulkan Licancabur (links) das SUP-Board hochgeschleppt. Tom ist tatsächlich im Kratersee gepaddelt (rechts).
    Tom Fritzmeier und Simone Bronnhuber waren vier Wochen in Südamerika unterwegs. Sie haben in Bolivien und Chile auf den schönsten Seen mit dem Stand-Up-Paddle-Board ihre Runden gedreht und die höchsten Berge bestiegen – weil sie auf Rekordjagd waren. Einen Rekord konnte das Paar aufstellen. Es hat auf den knapp 6000 hohen Meter Vulkan Licancabur (links) das SUP-Board hochgeschleppt. Tom ist tatsächlich im Kratersee gepaddelt (rechts).

    Tom: Der Tag hat sich im Kopf eingebrannt. Das war ein Tiefschlag für uns alle. Wir sind an diesem Tag vom Himmel in die Hölle gefallen. Wir haben uns so machtlos gefühlt.

    Simone: Gegen schlechtes Wetter haben selbst wir keine Chance. Aber: Wir haben uns einen Rekord geholt. Wir haben Stand jetzt die höchste Stand-up-Paddling-Tour der Welt gemacht – auf dem Kratersee des Vulkan Licancabur auf 5900 Metern. Das muss uns erst mal jemand nachmachen. Wir konnten uns nur nicht mehr selbst toppen. Noch nicht.

    Wie ist der Corona-Lockdown für Euch?

    Tom: Schwierig, wie für alle. Aber wir versuchen immer das Positive zu sehen und haben die Zeit genutzt, um diesen Kinofilm zu produzieren.

    Was steht noch auf der Agenda? Gibt es nach diesem großen Ziel ein noch größeres?

    Tom: Der Rekord auf 6300 Metern steht noch aus. Und es spukt auch noch die ein oder andere Idee in meinem Kopf herum …

    Hat die Reise Euch als Paar noch mehr zusammengeschweißt?

    Tom: Definitiv. Wir haben gesehen, was wir gemeinsam alles schaffen können, aber auch gemerkt, wo wer welche Grenzen hat.

    Ist es nicht verrückt, ein Stand-up- Paddle auf knapp 6000 Meter Höhe zu karren und dann in einem Vulkan-See zu paddeln?

    Bizarr, wunderschön und schier endlos: Die Berglandschaft in Bolivien ist ein Traum für alle Wanderer.
    Bizarr, wunderschön und schier endlos: Die Berglandschaft in Bolivien ist ein Traum für alle Wanderer.

    Tom: Ja. Absolut. Und genau deshalb haben wir es gemacht.

    Wenn Ihr den Film seht, welche Gefühle habt Ihr da?

    Simone: Es ist eine Zeitreise, die sich für uns sofort so real anfühlt und uns immer wieder emotional packt.

    Was nehmt Ihr nach solch einer Extremerfahrung für den Alltag mit?

    Ein Bergführer, der auch ein Paddelboard schleppt: Guide Pika wusste bis vor wenigen Wochen noch nicht, was ein Stand-Up-Paddle-Board ist. Jetzt gibt er es nicht mehr her.
    Ein Bergführer, der auch ein Paddelboard schleppt: Guide Pika wusste bis vor wenigen Wochen noch nicht, was ein Stand-Up-Paddle-Board ist. Jetzt gibt er es nicht mehr her.

    Haare schneiden wird völlig überbewertet und duschen reicht einmal die Woche locker. Aber ohne elektrische Zahnbürste geht nichts.

    Beschreibt mal den Kick vom Stand-up-Paddlen. Können das auch sportlich Minderbegabte lernen?

    Tom: Es entspannt total und gibt einem immer sofort das Gefühl von Urlaub. Es kann jeder machen. Das ist das Schöne an dieser Sportart.

    Simone: Vielleicht nicht jeder auf 6000 Metern.

    Die Fragen stellte Berthold Veh

    Termin: für die Premiere am Sonntag, 2. August, 21.15 Uhr, im Open-Air-Kino auf dem Dillinger Festplatz gibt es unter www.filmcenter-dillingen.de. Die Vorführung findet unter freiem Himmel im Donaupark statt.

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