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Zusamtal: Steigende Inzidenzen sorgen für alternative Unterrichtsräume

Zusamtal

Steigende Inzidenzen sorgen für alternative Unterrichtsräume

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    Rektorin Sylvia Leitner hat die Grundschüler der Bachtalgrundschule bunt verteilt. Einige Lernen seit einigen Wochen im Brauereistadel (links) in Bachhagel, andere in der Syrgensteiner Turnhalle (rechts).
    Rektorin Sylvia Leitner hat die Grundschüler der Bachtalgrundschule bunt verteilt. Einige Lernen seit einigen Wochen im Brauereistadel (links) in Bachhagel, andere in der Syrgensteiner Turnhalle (rechts). Foto: Sylvia Leitner (Archiv)

    In diesen Tagen ist es gut, angesichts der steigenden Sieben-Tage-Inzidenz einen Plan B in der Tasche zu haben. Die Schulleiter in unserem Landkreis haben sich ungewöhnliche Räume für den Unterricht gesichert . So lernen die Schüler der Bachtalgrundschule beispielsweise in Turnhalle, Brauereistadel und sogar dem Feuerwehrhaus. Die Viertklässler in Bächingen werden im Dorfgemeinschaftshaus unterrichtet. Büffeln in der Turnhalle: Diese Räume verwandelt Corona in ein KlassenzimmerAuch Christiane Grandé, Leiterin der Grundschule Wertingen mit Außenstellen in Gottmannshofen und Binswangen hat sich mit ihrem Team Gedanken gemacht.

    Da die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit nur einen Trend kennt – und zwar den nach oben – hat sich die Schulleiterin überlegt, wie der Unterricht nach den Ferien bei Inzidenz-Werten zwischen 50 und 100 aussehen kann. Damit die 374 Mädchen und Buben der Grundschule auch dann noch komplett beschult werden können, hat Grandé nach passenden Räumen gesucht. Ziel war es dabei, dass die Schüler einen Abstand von mindestens 1,50 Meter zueinander einhalten können.

    Pfarrheim oder Gaststätte als Klassenzimmer?

    „In Wertingen würde das Pfarrheim dazukommen, das Foyer der Stadthalle und große Räume der Grundschule wie die Turnhalle oder der Musikraum“, sagt Grandé. In Binswangen sollen die Kinder auf mehrere Klassenzimmer aufgeteilt werden und in Gottmannshofen soll zusätzlich im Festsaal des Gasthofes Stark unterrichtet werden. „Der Raum hat beispielsweise schon einen Beamer, das ist praktisch“, erklärt die Schulleiterin. Teilweise würden auch Klassen auf zwei Klassenzimmer aufgeteilt werden. Das sei möglich, da einige Räume mit einer Fluchttür miteinander verbunden sind.

    Doch ab einer Inzidenz von 100 hilft auch kein Planen mehr. „Dann müssten wir nach den derzeitigen Vorgaben wieder in den Distanzunterricht“, sagt Grandé. Ausgenommen von dieser Regelung seien nur die vierten Klassen. Laut derzeitigen Vorgaben des bayerischen Kultusministeriums dürften ab 12. April aber nur diejenigen Viertklässler in den Präsenzunterricht, die in der Schule unter Aufsicht einen Selbsttest mit negativem Ergebnis gemacht haben oder einen aktuellen, negativen Covid-19-Test haben. Ein zuhause durchgeführter Selbsttest reicht aber nicht aus.

    Die Kinder sollen so lange es geht vor Ort unterrichtet werden

    Grandé hat nach vielen Gesprächen mit den Lehrkräften insgesamt den Eindruck, dass die Lerninhalte bei den Kindern angekommen sind. Allerdings habe ein gemeinsames Bearbeiten und Vertiefen dieser Inhalte nicht stattfinden können. Bei einigen Mädchen und Buben hätten sich Defizite nach dem Distanzunterricht gezeigt. Deswegen wolle die Schule auch versuchen, so lange wie möglich die Kinder vor Ort in der Schule zu unterrichten. In den vergangenen Wochen sei klar geworden, dass die Schülerinnen und Schüler schnell wieder aufholen können. Man dürfe außerdem nicht vergessen, dass die Lehrer für Grundschulkinder sehr wichtig seien. Die Mädchen und Buben würden eine direkte Beziehung und sofortige Rückmeldungen brauchen. „Die sind noch nicht so selbstständig“, sagt Grandé.

    Die Selbsttests für Schüler starten nach den Osterferien

    „Nach den Osterferien starten wir“, sagt Grandé in Hinblick auf die Selbsttests für Schüler. Es seien bereits eine Vielzahl von Einverständniserklärungen der Eltern eingegangen. Derzeit sehen die Planungen so aus, dass vermutlich montags im Klassenzimmer getestet werden soll.

    Mit großen Schritten bringt der Schulverband Wertingen (Grundschule) als Sachaufwandsträger die IT-Infrastruktur an den Grundschulen voran. Rund 88.000 Euro sind bereits in die Realisierung des Projekts geflossen. Die Basis bildete ein schuleigenes Medienkonzept. Hiernach konnten alle staatlichen Förderprogramme abgeklopft und in Anspruch genommen werden. Grundvoraussetzung für schnelles Internet ist die Ausstattung der Schulgebäude mit entsprechenden Leitungen. Die Außenstelle in Gottmannshofen verfügt bereits seit vergangenem Jahr über eine schnelle Internetverbindung. In Binswangen wurde in diesem Schuljahr ein Glasfaserkabel verlegt und die Planung beziehungsweise Umsetzung für das Wertinger Stammhaus ist im Gange.

    Die Ausstattung des Computerraumes mit 14 Schüler-PCs als auch die Aufrüstung der Klassenzimmer mit digitalen Medien wie iPads, appleTV und Großbildmonitoren waren weitere Bausteine auf dem Weg in die digitale Zukunft. Die Anschaffung und Installation der Neuen Medien schlug mit rund 55.000 Euro zu Buche und wurde durch das Förderprogramm des Freistaates Bayern „Digitalbudget – Digitales Klassenzimmer“ mit rund 37.000 Euro unterstützt. Der momentanen Corona-Krise geschuldet, wurden für die Ausstattung der Schüler iPads für Präsenzunterricht und Distanzlernen im Wert von rund 33.000 Euro erworben. Diese können leihweise in Anspruch genommen werden. Möglich wurde dies durch ein Förderprogramm. Es gab einen Zuschuss in Höhe von rund 32.000 Euro.

    Auch die Lehrkräfte können sich freuen. In Planung ist die Anschaffung hochwertiger Dienstgeräte, die ebenfalls vom Freistaat finanziell unterstützt werden. Zur Unterstützung bei der Administration, Einrichtung und Wartung der vielen neuen Geräte bekam das IT- Team der Verwaltungsgemeinschaft Wertingen, als auch die Systemadministratoren an den Schulen Verstärkung. Eine zusätzliche Vollzeitkraft wurde eingestellt. Bis heute wurde eine Gesamtinvestition für die Digitalisierung der Grundschule Wertingen von rund 88.000 Euro geleistet, die mit rund 69.000 Euro gefördert wurde, was rund 78 Prozent entspricht, freut sich Schulleiterin Grandé. (mit pm)

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