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Zöschlingsweiler: Ist diese Ausfahrt in Zöschlingsweiler zu gefährlich?

Zöschlingsweiler

Ist diese Ausfahrt in Zöschlingsweiler zu gefährlich?

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    Die beiden Spiegel sollen bei der Ausfahrt aus der alten Spinnerei helfen. Doch ein Anlieger beklagt einen enormen toten Winkel.
    Die beiden Spiegel sollen bei der Ausfahrt aus der alten Spinnerei helfen. Doch ein Anlieger beklagt einen enormen toten Winkel. Foto: Jonathan Mayer

    Das Auto rollt langsam aus der Einfahrt der alten Spinnerei in Zöschlingsweiler, die Sicht ist eingeschränkt. Rainer Kubbutat schaut immer wieder nach rechts und nach links, doch gerade als er denkt, der Weg sei frei, hört er dieses unsägliche Geräusch. „In dem Moment knirscht es vorn am Auto. Und dann war da dieses Kind“, erzählt er. Er sei sofort ausgestiegen und habe nach dem Jungen gesehen. Zum Glück: „Er ist gleich wieder aufgestanden und hatte nur einen Bluterguss am Bein.“ Kubbutat will die Polizei rufen, der Vater des Achtjährigen habe aber erst abgewunken. „Es gab Personenschaden, und an meinem Auto sind auch Kratzer. Da holt man die Polizei“, erklärt der 55-Jährige.

    Polizei Dillingen wurde angerufen

    Das alles ist jetzt zwei Wochen her (wir berichteten). Im Polizeibericht wurde der Sachschaden damals mit mehreren tausend Euro angegeben. Doch um den geht es Kubbutat, der sich mit seinem Anliegen an unsere Redaktion gewandt hat, gar nicht. In den vergangenen 14 Tagen haben sich bei ihm hörbar Frustration und Wut angesammelt. Seiner Meinung nach sei der Verkehrsspiegel, der gegenüber der Ausfahrt des alten Firmengeländes angebracht ist, falsch eingestellt und „nahezu nutzlos“. Mit dessen Hilfe sollen Autofahrer eigentlich sehen, ob Fahrzeuge kommen – und ob Geh- und Radwege frei sind.

    Denn wer aus dem Hof ausfährt, der sieht rechts und links erst einmal Säulen, die Sicht auf den Gehweg und die Straße ist eingeschränkt. Tagsüber, findet Kubbutat, sei die Stelle „tödlich und saugefährlich“ – auch, wenn man langsam aus der Ausfahrt rollt. Durch die Spiegel auf der anderen Seite habe man auf beiden Seiten einen toten Winkel von mindestens 15 bis 20 Metern. „Man kann gar nicht erkennen, ob auf dem Gehweg ein Radfahrer kommt oder nicht.“ All das habe er der Polizei vor zwei Wochen auch mitgeteilt.

    Eines ärgert den 55-Jährigen besonders: „Die Situation ist schon mindestens fünf Jahre so. Das ist doch Schwachsinn.“ Er wundert sich, warum seit dem Unfall vor zwei Wochen noch nichts passiert sei. „Muss denn wirklich erst ein Kind sterben?“ Auch andere Anlieger bestätigen die Situation. Schon öfter habe es dort gefährliche Situationen, gar Unfälle gegeben, ist zu hören.

    Das sagt Wittislingens Bürgermeister Thomas Reicherzer

    Für den Spiegel zuständig ist die Gemeinde Wittislingen. Bürgermeister Thomas Reicherzer (SPD) erklärt auf Nachfrage, er habe erst nach dem Unfall von dem Problem erfahren und sich bereits ein Bild von der Situation gemacht. Der Wittislinger Bauhof sehe an dem Spiegel aktuell zwar keinen Handlungsbedarf, er wolle die Stelle aber im Rahmen einer Verkehrsschau gemeinsam mit der Polizei und dem Landratsamt ansehen. Wann der Termin stattfindet, sei noch nicht geklärt. „Wir nehmen das Ganze selbstverständlich sehr ernst und sind offen für Vorschläge, die die Verkehrssicherheit steigern“, so Reicherzer. Man wolle abwarten, was die Verkehrsschau ergibt.

    Generell, so der Bürgermeister, müssten sich Autofahrer aber in jedem Fall – auch wenn es einen Spiegel gibt – vorsichtig und rücksichtsvoll verhalten. Die Spiegel gäben die Situation auf der Straße verzerrt wider und seien nur als Hilfe gedacht.

    Spiegel müssen anders eingestellt sein

    Lösungsvorschläge hat Rainer Kubbutat wiederum zuhauf: Die Spiegel müssten anders eingestellt werden. „Ich würde das ja selbst machen, aber ich darf nicht.“ Er bringt aber auch einen Dreifachspiegel ins Gespräch, der das Sichtfeld erhöht. Für ihn steht fest: „So, wie das aktuell ist, kann das auf gar keinen Fall bleiben. Das ist doch ein Unding.“

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