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Zöschingen: Kindergartenanbau wird für Zöschingen teurer

Zöschingen

Kindergartenanbau wird für Zöschingen teurer

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    Der Anbau an den Zöschinger Kindergarten wird für die Gemeinde teurer. Grund dafür ist eine Förderung, die niedriger ausfällt als geplant.
    Der Anbau an den Zöschinger Kindergarten wird für die Gemeinde teurer. Grund dafür ist eine Förderung, die niedriger ausfällt als geplant. Foto: Aumiller

    Die Gemeinde Zöschingen muss Hunderttausende Euro mehr für den geplanten Anbau an den Kindergarten aufbringen als geplant. Grund dafür ist eine Förderung der Regierung von Schwaben, die deutlich geringer ausfällt als geplant. Das bringt den Haushalt der kleinsten Landkreis-Gemeinde ordentlich durcheinander. „Es wird finanziell eng“, sagt Bürgermeister Tobias Steinwinter. „Aber es ist möglich.“

    Aufwendige Umplanungen im Kindergarten Zöschingen

    Die Baumaßnahme soll nach derzeitigen Planungen knapp eine Million Euro kosten. Die Gemeinde hatte mit einer Förderung von 80 Prozent durch das Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung gerechnet. Doch die in Aussicht gestellten Zuschüsse stellten sich als weit geringer heraus. Zunächst war die Rede von lediglich gut 350.000 Euro, mit denen die Regierung von Schwaben Zöschingen unter die Arme gegriffen hätte. Die Bachtalgemeinde hätte in diesem Fall 650.000 Euro selbst stemmen müssen. „Das war uns zu hoch“, sagt Steinwinter.

    Also versuchten die Beteiligten, den Förderantrag zu optimieren. Dies gelang auch – jedoch auf Kosten des bestehenden Bewegungsraumes. Dieser muss nun aufgelöst werden, um bestimmte Flächen-Anforderungen im Förderantrag zu erfüllen. Als Ersatz soll laut Steinwinter im vorhandenen Gruppenraum eine Bewegungsfläche geschaffen werden. Aus dem jetzigen Bewegungsraum sollen ein Personal- und Technikraum sowie ein Flur werden. Die Umplanungen waren aufwendig. Insgesamt zehn Mal musste der Entwurf verändert werden, um nichts an Förderung zu verschenken, berichtet der Rathauschef. Die Mühen haben sich dahingehend gelohnt, dass die in Aussicht gestellte Förderung nun rund 490.000 Euro beträgt – 150.000 Euro mehr also als zunächst angenommen. Trotz dieser Steigerung herrscht im Rathaus Ernüchterung. „Wir hatten uns eine größere Unterstützung erhofft“, sagt Steinwinter, der mit einer Förderung von 80 Prozent gerechnet hatte.

    Hohe Steuereinnahmen kommen der Gemeinde zugute

    Jetzt muss die kleine Gemeinde unerwartet mehr als 300.000 Euro zusätzlich aufbringen. Eine Rechnung, die auf Kante genäht ist – aber aufgehen kann, ist sich der Bürgermeister sicher. Zugute kommen der Gemeinde die Einnahmen durch Einkommen- und Gewerbesteuer, die in diesem und im vergangenen Jahr höher ausfielen als gedacht. 2018 um gut 170.000 Euro, im laufenden Jahr nach aktuellem Stand rund 250.000 Euro. „Es schaut so aus, dass wir das Projekt finanzieren können“, teilt der Bürgermeister mit.

    Der geplante Anbau soll insgesamt zwölf Krippenplätze schaffen und somit sieben mehr als bislang. Der Raum im bestehenden Gebäude würde sich um zehn Kindergartenplätze auf insgesamt 27 vergrößern. Platz, den die Gemeinde dringend braucht. „Wir sind momentan am Kapazitätsrand, der Anbau ist unumgänglich“, betont Steinwinter.

    Die Zeit könnte ein Faktor werden

    Die Pläne, wie der Anbau einmal aussehen soll, sind noch nicht in trockenen Tüchern. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates kam es, auch aufgrund der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen, zu Diskussionen über die Bauform. Im Gespräch ist eine Modulcontainer-Lösung, wie sie zuletzt für den Kindergarten nahe des Dillinger Festplatzes zum Einsatz kam. Diese Variante wäre gegenüber dem Massivbau um rund 200000 Euro billiger, rechnet Steinwinter, hätte nach seiner Ansicht jedoch auch Nachteile. „Einen Massivbau kann man in allen Facetten renovieren, umbauen oder anpassen. Das wäre mit der Modullösung nicht ganz so möglich.“ Da die Gemeinde mit letzterer keinerlei Erfahrung hat, wollen die Beteiligten nun den neu geschaffenen Kindergarten in Dillingen besichtigen.

    Laut Bürgermeister soll die Entscheidung, wie der Kindergartenanbau aussehen soll, noch in diesem Jahr fallen, um im kommenden Frühjahr mit den Bauarbeiten starten zu können. Die Zeit könnte ein Faktor werden. Ursprünglich ging die Gemeinde davon aus, zum Start des neuen Kindergartenjahres im September 2020 in die neuen Räumlichkeiten einziehen zu können. Sollte man sich für eine Massivbauweise entscheiden, wäre dieser Termin aller Voraussicht nach nicht zu halten – im Gegensatz zu einer Modulbauweise, mit der die Gemeinde Zeit gutmachen könnte.

    Lesen Sie hier einen Artikel über den Zöschinger Dorfladen: Wie ein Dorfladen in der Region die Kurve bekommen hat

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