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Zöschingen: Diese Zöschinger Kinder werden Astronauten

Zöschingen

Diese Zöschinger Kinder werden Astronauten

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    Für die Kinder des Zöschinger Kindergartens geht es regelmäßig ins Weltall. Gemeinsam mit Michaela Asum (links außen) und den beiden Betreuerinnen Ruth Haslanger und Bernadette Bauer (rechts außen) machen sie regelmäßig Sportübungen um ihre Fitness unter Beweis zu stellen.
    Für die Kinder des Zöschinger Kindergartens geht es regelmäßig ins Weltall. Gemeinsam mit Michaela Asum (links außen) und den beiden Betreuerinnen Ruth Haslanger und Bernadette Bauer (rechts außen) machen sie regelmäßig Sportübungen um ihre Fitness unter Beweis zu stellen. Foto: Tanja Ferrari

    Sie haben ihre Badesachen mit in den Zöschinger Kindergarten gebracht. Die brauchen sie auch. Denn es steht ein spektakulärer Ausflug bevor, bei dem es nass werden kann. Es geht auf den Mars. Für die Kinder ist es nicht der erste Abstecher ins Weltall. Drei weitere Planeten hat die Gruppe bereits erkundet und sich den Aufgaben dort gestellt. Begleitet werden sie bei ihren Expeditionen von Michaela Asum. Die Übungsleiterin vom FC Zöschingen sagt: „Wir sind stolz, dass wir so ein tolles Programm auf die Beine gestellt haben.“

    Möglich macht das Raumfahrtskommando die Bayerische Sportjugend, die Prävention und Gesundheitsförderung im Kleinkind- und Vorschulalter mit der Förderung „Bärchen“ unterstützen möchte. Funktionieren soll das wie folgt: In 40 Stunden werden mit einem Übungsleiter über das Kindergartenjahr verteilt Motorik, Entwicklung und Bewegung trainiert.

    Bislang der einzige Kindergarten im Landkreis, der mitmacht

    Schon im vergangenen Jahr hatte Asum vom Programm erfahren und sich nach Rücksprache mit Kindergarten und Gemeinde beworben. Da die Plätze aber begrenzt sind, ging Zöschingen zunächst leer aus. Doch die engagierte Mutter gibt nicht auf. Beim zweiten Anlauf klappt es schließlich. Seit September gibt es die besondere Aktion nun bereits. Asum ist stolz: „Bislang sind wir der einzige Kindergarten im Landkreis, der mitmachen darf.“ Coronabedingt war das jedoch gar nicht so einfach: Das Training musste pausieren, bis das Wetter wieder besser war und draußen trainiert werden konnte.

    Bockspringen über den Rücken des besten Freundes oder balancieren auf einem Bein: Wie sie die Übungen im Kindergarten gestalten kann, weiß Asum ganz genau. Seit rund acht Jahren schon übernimmt die Zöschingerin ehrenamtlich das Kinderturnen in der Gemeinde. Dass es beim Programm der Bayerischen Sportjugend nicht nur eine kleine finanzielle Entschädigung für den Übungsleiter gibt, sondern eine komplette Tasche mit Übungsmaterialien und Tipps, freut sei besonders.

    Das Motto heißt "Planeten"

    Um den Kindern Spaß an der Bewegung zu vermitteln, gibt es sogar ein Motto: Planeten. „Wir haben ein Astronautenheft und machen regelmäßig Tests auf den verschiedenen Planeten.“ Dann stellt sich heraus, ob die Kinder überhaupt fit genug sind für die Expedition. Ihre Sprungfähigkeit durfte die Gruppe zuletzt bei einem Raketentest unter Beweis stellen. Koordination und Gleichgewicht werden so ganz spielerisch in den Alltag der Kinder integriert.

    An besonders warmen Tagen wird das Programm aber selbstverständlich angepasst. Dann wird auch der Mars zu einem Wasserplaneten. Und die Krater sind nicht etwa durch Meteoriten entstanden, sondern durch Wasserbomben. Für die Abkühlung haben die Kinder extra ihre Badesachen mit in den Kindergarten gebracht.

    Bei den Übungen selbst ist Asum entspannt: „Wir machen immer wieder die gleichen Abläufe – für die Kinder ist das trotzdem nicht langweilig, weil wir das Drumherum verändern.“ Auf der Sonne konnten die Kinder so beispielsweise ihre Balance trainieren. Weil es so heiß ist, durften sie immer nur auf einem Bein stehen. Bei ihrem Ausflug auf den Merkur stand dagegen das Merken von Abläufen auf dem Programm. Über Ringe auf dem Boden mussten die Kinder ein bestimmtes Muster nachgehen, um ins Ziel zu gelangen.

    Der Bürgermeister ist begeistert

    Beschwerden gibt es keine. Und die Motivation ist groß. Auch dann, wenn der Hampelmann geübt wird. „Der ist wirklich anspruchsvoll – gerade für die kleineren Kinder“, erklärt Asum. Doch üben lohnt sich. Dem ein oder anderen Kindergartenkind gelingt inzwischen auch schon diese Übung fast fehlerfrei. „Wichtig ist, dass die Kinder den Spaß an der Bewegung nicht verlieren“, sagt sie.

    Auch Bürgermeister Tobias Steinwinter ist begeistert vom Programm: „Wir sitzen alle nur noch in unserem Alltag, deshalb ich Bewegung in jungen Jahren schon sehr wichtig.“ Positiv sieht er aber auch den Nebeneffekt, dass die Kinder durch die Aktion bereits eine Verbindung zum ortsansässigen Sportverein aufbauen. „Wenn mehr Kinder aktiv werden, profitiert auch das Vereinsleben davon und es gibt keine Probleme Nachwuchs zu gewinnen“, stellt er fest. Solche Kooperationen würde er sich auch mit anderen Vereinen wünschen, denn diese könnten die Verbundenheit zur Heimat stärken.

    Für die Gemeinde steht fest: auch die Gesundheit und Zufriedenheit der kleinsten Bewohner ist wichtig. Aus diesem Grund kann sich der Rathauschef auch gut vorstellen, das Programm über die Dauer der Förderung hinaus weiter zu ermöglichen. Diese gibt es nämlich immer nur einmal pro Kindergarten.

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