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Ziertheim/Datenhausen: Ein Zaun sorgt am Dattenhauser Egauwehr für Ärger

Ziertheim/Datenhausen

Ein Zaun sorgt am Dattenhauser Egauwehr für Ärger

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    Wer hat den Zaun am Dattenhauser Egauwehr abgeflext? Das Wasserwirtschaftsamt hat die Polizei eingeschaltet und bittet um Zeugenhinweise.
    Wer hat den Zaun am Dattenhauser Egauwehr abgeflext? Das Wasserwirtschaftsamt hat die Polizei eingeschaltet und bittet um Zeugenhinweise. Foto: Bronnenmayer

    Eigentlich war es eine Routinekontrolle. Als Gerhard Bronnenmayer am 3. Februar das Teilungswehr an der Egau in Dattenhausen besuchte, stellte der Hauptflussmeister des Wasserwirtschaftsamts fest, dass die Eisenzaunabsperrung, die verhindern soll, dass Menschen das Wehr als Brücke benutzen, von Unbekannten abgeflext wurde. Und es sollte nicht das einzige Mal bleiben. Dabei besteht dem Amt zufolge dort Lebensgefahr.

    Die Absperrung, so das Wasserwirtschaftsamt, sei wichtig, da die Standsicherheit des Wehres beeinträchtigt und konkrete Absturzgefahr gegeben ist. Denn der Bau ist dringend sanierungsbedürftig, wie Jingbo Hasubek, die beim Wasserwirtschatsamt für den Landkreis Dillingen zuständig ist, erklärt. Die Anlage, die in den 1960er Jahren vom Wasserverband Egauregulierung errichtet wurde, teilt die Gewässer Egau und Riedegau auf. Weil die Egau inzwischen als Gewässer zweiter Ordnung gilt, ist das Wasserwirtschaftsamt zuständig.

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    Seitdem ein Rohr, das unterhalb des Wehrs zur Entwässerung dient, vor knapp eineinhalb Jahren saniert wurde, wird die Konstruktion wohl unterspült. Die Standsicherheit ist gefährdet. Aufgefallen sei dem Wasserwirtschaftsamt das durch den Hinweis eines Triebwerkbetreibers, erklärt Hasubek. Um die Sicherheit zu gewährleisten, habe man erst eine Holzabsperrung montiert, die verhindern soll, dass Passanten über das Wehr laufen. Hasubek stellt klar: „Die Wehranlage war nie eine Brücke.“ Trotzdem wurde sie als solche verwendet. Irgendjemandem scheint die Maßnahme des Amts jedoch nicht gefallen zu haben. Gleich zwei Mal wurde die Holzkonstruktion von Unbekannten eingerissen. Dann griff das Amt zu drastischeren Mitteln und errichtete einen Metallzaun, der fest im Boden verankert war. Und die Unbekannten? Die rückten mit schwerem Gerät an und flexten den Zaun um. Als Gerhard Bronnenmayer das Anfang Februar feststellte, ließ er den Zaun wieder aufbauen – nur um gleich am nächsten Tag festzustellen, dass er wieder abgeflext wurde.

    Diesmal hinterließen der oder die Täter sogar einen Hinweis. Auf einem Blatt Papier, dass an den Zaun geheftet war, las Bronnenmayer: „Es ging 50 Jahre ohne, dann gehen noch mal 50.“

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    Hasubek vermutet, dass vielleicht Fischer oder Jäger, die das Wehr als Brücke nutzten, für den Schaden verantwortlich sind. Sicher sagen kann sie es aber nicht. „Wir haben da keinen Einblick drauf. Wir können da draußen ja nicht campen“, sagt sie. Durch die Zerstörung der Absperrung sei dem Freistaat bisher ein Schaden von über 8000 Euro entstanden. Die Polizei sei bereits zur Strafermittlung eingeschaltet. „Das ist nicht mehr in Ordnung. Dahinter steckt kriminelle Energie“, sagt Hasubek. Anfangs habe sie noch Verständnis für den Ärger der Täter gehabt, aber inzwischen gehe es zu weit.

    Beim Wasserwirtschaftsamt hat man vor allem die Sorge, dass ohne die Absperrung jemand zu Schaden kommen könnte, wenn er über das Wehr balanciert. „Es ist ein Glück, dass bisher nichts passiert ist. Das Risiko ist aber immer da. Ich möchte nicht wissen, was wäre, wenn ein Kind reinfällt und ertrinkt. Wenn jemand was weiß oder was sieht, bitte uns oder die Polizei verständigen“, appelliert Bronnenmayer an die Bevölkerung. Aufgebaut wird die Absperrung aber erst einmal nicht mehr, wie Hasubek sagt. Auf Dauer sei das auch nur Geldverschwendung. Sie will jetzt Kontakt mit dem Verband Egauregulierung und mit der Gemeinde Ziertheim suchen, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. (mit pm)

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