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Wittislingen: Handgranate sorgt in Wittislingen für Aufregung

Wittislingen

Handgranate sorgt in Wittislingen für Aufregung

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    Eine Handgranate (Symbolfoto) sorgte am Mittwoch in Wittislingen für Aufregung.
    Eine Handgranate (Symbolfoto) sorgte am Mittwoch in Wittislingen für Aufregung. Foto: Polizei (Symbolfoto)

    Eine Hausbesitzerin baut in diesen Tagen mit ihrem Mann in Wittislingen eine Garage für ihre Mieter. Mit einem Bombenfund hat das Ehepaar dabei aber nicht gerechnet. Gleich am ersten Tag der Bauarbeiten haben am Mittwoch jedoch Handwerker eine Handgranate gefunden. „Ich selbst war bei meinem Mann im Krankenhaus in Nördlingen“, sagt die Wittislingerin. Als sie am Mittwochnachmittag per Anruf über den Fund informiert wurde, kehrte die Bauherrin sofort ins Egautal zurück. Als sie in

    Die Fundstelle wird abgesperrt, der Sprengdienst benachrichtigt

    „Es ist gar nicht so ungewöhnlich, bei solchen Baumaßnahmen eine Granate zu finden“, sagt der Polizeibeamte Frederik Stadler, der vor Ort das Gelände bewacht. Zusammen mit seiner Kollegin Alexandra Riegel hat er die Fundstelle abgesperrt und den Sprengdienst benachrichtigt.

    Auch Kristian Jebramcik vom Archäologiezentrum in Günzburg ist bei Fund des Sprengkörpers dabei. Da es in der unmittelbaren Nähe frühmittelalterliche Siedlungen und ein Gräberfeld gebe, sei er von der Denkmalschutzbehörde beauftragt gewesen, bei der Abtragung der ersten Erdschicht vor Ort zu sein, informiert Jebramcik. „Verfärbungen im Boden können auf Siedlungsgruben oder Körpergräber hindeuten“, erklärt er. Noch könne er nicht sagen, ob es einen archäologischen Fund auf dem Grundstück geben werde, denn die Granate kam seiner Arbeit zuvor. „Wir haben noch nicht die Tiefe erreicht, um das abschätzen zu können“, sagt er.

    Wird auf dem Grundstück noch mehr gefunden?

    Nach dem Fund der Handgranate ist er allerdings vorsichtig. Es komme immer wieder vor, dass beim Bauen alte Sprengkörper aus dem Krieg gefunden werden. Auf dem Grundstück könnten auch mehrere solche Hinterlassenschaften unentdeckt liegen. Eine Besonderheit sei das nicht, schließlich seien rund 20 Prozent der alten abgeworfenen Bomben im Zweiten Weltkrieg nicht detoniert, erklärt der Archäologe. „Das Material wird in zunehmendem Alter immer gefährlicher“, sagt er. Man könne von großem Glück sprechen, dass die Handgranate bei den Bauarbeiten überhaupt rechtzeitig entdeckt worden sei.

    Hausbesitzerin befürchtet Sprengung vor Ort

    Das Warten auf den Sprengdienst und die Ungewissheit forderten am Mittwochnachmittag insbesondere von der Hausbesitzerin ein starkes Nervenkostüm. „Wenn die Granate direkt hier gesprengt werden muss, habe ich Angst um den Teich, der direkt daneben liegt“, sagt sie. Die Erleichterung ist deshalb groß, als die Sprengmeister einer Firma aus München kurz nach 18 Uhr endlich eintreffen. Nach einer kurzen Inspektion verpacken sie die Granate schnell und transportieren sie zum Sprengen ab. Wie Polizeihauptkommissar Roland Philipp von der Polizeiinspektion Dillingen mitteilt, handelte es sich vermutlich um eine amerikanische Handgranate.

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