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Wie Schwerkranke zu Hause gepflegt werden

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Wie Schwerkranke zu Hause gepflegt werden

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    Schwer kranke, alte Menschen, für die es keine Heilung mehr gibt, können vom ambulanten Hospizdienst betreut werden, egal ob im Heim oder zu Hause. Selbst besonders schwere Fälle, für die medizinisches Personal und entsprechende Geräte notwendig sind, können zu Hause versorgt werden – obwohl es Querelen unter den Ansprechpartnern gab.
    Schwer kranke, alte Menschen, für die es keine Heilung mehr gibt, können vom ambulanten Hospizdienst betreut werden, egal ob im Heim oder zu Hause. Selbst besonders schwere Fälle, für die medizinisches Personal und entsprechende Geräte notwendig sind, können zu Hause versorgt werden – obwohl es Querelen unter den Ansprechpartnern gab. Foto: Angelika Warmuth/dpa

    Landkreis Nur sechs Prozent der Deutschen wollen ihre letzte Lebensphase im Krankenhaus verbringen – doch fast jeder zweite ältere Mensch stirbt in Deutschland in einer Klinik, so das Ergebnis einer Bertelsmann-Studie 2015. Dabei gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf eine entsprechende Betreuung bei einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung bei einer begrenzten Lebenserwartung.

    Im Landkreis Dillingen gibt es den ambulanten Hospizdienst St. Elisabeth unter dem Dach der Caritas. Speziell ausgebildete Ehrenamtliche, Krankenschwestern und sogenannte „Pain Nurses“ (Schmerztherapieschwestern) kümmern sich um den Patienten. Birgit Hofmeister – sie ist hauptamtliche Koordinatorin des Hospizdienstes und selbst ausgebildete Schmerztherapieschwester – erklärt, dass auch medizinische Beratung dazu gehört. Besonders wichtig ist ihr neben der Betreuung der Patienten, dass sie und ihre Angehörigen darauf vorbereitet werden, was alles passieren kann. Das Hospizteam nehme sich Zeit für die Betroffenen, egal, ob sie im Alten-, Pflege-, Behindertenheim oder zu Hause sind. Die Koordinatoren sind rund um die Uhr erreichbar, damit der Patient zu Hause bestmöglich versorgt wird. „Aber Sterben daheim ist nur möglich, wenn die Angehörigen es ertragen können“, betont Stephan Borggreve, geschäftsführender Vorstand des Dillinger

    Laut Borggreve gibt es aber auch Patienten, die mehr brauchen: eine intensivere Betreuung mithilfe medizinischer Geräte und regelmäßiger Arztbesuche. Diese sogenannte spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) muss vom Hausarzt verschrieben werden.

    Im vergangenen Jahr wurde die Möglichkeit zur SAPV im Landkreis Dillingen geschaffen: Drei Gesellschafter hatten sich zu „Pallicare“ zusammengeschlossen, bei der Caritas wurden Räume bezogen, eine Geschäftsführung installiert und der Startschuss für die SAPV in den

    Weil die beiden Verfahren in der Schwebe sind, will die Caritas nicht viel dazu sagen, warum sie sich zurückgezogen hat. Aber die Enttäuschung ist groß. „Die SAPV ist wichtig, deswegen haben wir dafür gekämpft“, sagt Birgit Hofmeister. Seit 15 Jahren ist sie in der Hospizarbeit tätig. „Wenn die kurative Versorgung nicht ausreicht, wenn der Patient Ärztegespräche braucht – was gibt es dann noch für Ansätze?“ Geschäftsführer Borggreve würde die SAPV am liebsten in Eigenregie weitermachen – doch der Vertrag mit Pallicare besteht nach wie vor. Er würde sich wünschen, dass sich ein kleines Team von Ärzten des Themas in kleinerem Rahmen annimmt und die SAPV anbietet. Doch das Konstrukt dieser Verordnung funktioniere auf kleinem Raum nicht.

    Birgit Hofmeister will stattdessen die Hospizversorgung weiter verbessern, vernetzen, und mehr Ehrenamtliche dafür gewinnen. „Wir werden nach wie vor gut angefordert, haben gute Kontakte zum Krankenhaus – das sich auch seinerseits bei uns meldet, wenn ein Patient, für den es keine Heilung mehr gibt, das Krankenhaus verlässt und nach Hause kommt.“

    Laut Dr. Hempel wird die SAPV seit 1. März kontinuierlich in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries angeboten. Rund 15 Patienten würden im Durchschnitt versorgt: 60 Prozent davon kämen aus dem Ries, 40 Prozent aus dem

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