Ein halbes Jahr lang mussten sie ihre Gaststätten zusperren. Doch nun ist es auch im Landkreis Dillingen so weit: Die Außengastronomie darf dank niedriger Inzidenzzahlen wieder öffnen. Bereits in den Startlöchern stehen Robert Sapper und seine Frau Anna, die den Biergarten „Beim Lagoi“ in Pfaffenhofen betreiben. „Wir eröffnen am Donnerstag um elf Uhr wie auf dem Oktoberfest mit einem Fassbieranstich vom Braumeister“, erzählt Sapper stolz. Direkt zum Start sollen sich außerdem nacheinander zwei Spanferkel am Grill drehen. „Das wird dann die Hauptattraktion.“ Die beiden sind sich sicher, dass es großen Andrang geben wird. So sei es jedenfalls in den umliegenden Landkreisen gewesen. Deshalb würden sie sich über Reservierungen für die über 300 benutzbaren Plätze freuen. Da zum ersten Mai der Umbau der Küche gestartet wurde, wird es anfangs aber nur eine kleine Karte geben. „Wir wissen ja auch noch nicht, ob wir bald wieder zumachen müssen“, sagt der Gastronom. Aber es sei für jeden etwas dabei, auch für Vegetarier und Veganer.
Mancher Gastwirt will seine Hoffnungen dämpfen
Um die Außengastronomie wieder besuchen zu dürfen, muss entweder ein tagesaktueller Test oder der Impfausweis mit beiden Coronaimpfungen vorgezeigt werden. Darüber macht sich Adrian Miu Sorgen: „Es kommen wahrscheinlich nicht so viele Gäste.“ Er ist der Inhaber des Gasthofs Berg in Höchstädt und öffnet seinen Biergarten heute wieder. Die Tische stehen bereits draußen, aber auch in seinem Betrieb will er zunächst mit einer kleineren Karte starten. „Wir sind zwar optimistisch, aber wir dürfen uns keine allzu großen Hoffnungen machen“, findet der Höchstädter.
Josef Stark wird seinen Landgasthof in Gottmannshofen morgen wieder öffnen. Bis zu 40 Gäste finden in seinem Biergarten Platz. „Wir hoffen vor allem auf gutes Wetter, sonst dürfen wir alle wieder heimschicken“, erzählt er. Der Betrieb wird bei ihm, abgesehen von den benötigten Dokumenten, fast wie im vergangenen Jahr ablaufen. „Wir sind froh, wenn alles reibungslos vonstattengeht und wir unter einer Inzidenz von 100 bleiben“, meint der Gastronom. „Wie groß der Andrang ist, ist sehr schwer einzuschätzen“, findet Stark. Das To-go-Geschäft sei, vermutlich auch wegen der Pfingstferien und der Öffnungen in anderen Landkreisen, zurückgegangen. Auch er habe permanent Anfragen bekommen – jedoch musste er immer mitteilen, dass noch zu ist. „Jeder scharrt jetzt, nach über einem halben Jahr Schließung, mit den Hufen und will aufsperren“, ist er sich sicher.
Die Eröffnung wird mit einem Anstich begangen
So geht es auch Benedikt Deniffel aus Lauingen. Seine Brauerei „Braumadl“ startet am Freitag mit einem improvisierten „Pop-up-Biergarten“, wie er es nennt: „Wir sind der klassische Wochenendbiergarten.“ Vor Ort gäbe es dann zwar auch klassische Gerichte, die Besonderheit sei aber, dass „Gäste auch gerne ihre eigene Brotzeit mitbringen können“. Ihm ginge es vor allem um den Verkauf des selbst gebrauten Bieres. Deshalb soll auch mit dem Anstich eines 30-Liter-Fasses gestartet werden, dessen Inhalt kostenlos ausgeschenkt werden soll.
Paris Antonoglou, Inhaber des griechischen Restaurants Poseidon in Höchstädt, freut sich darauf, dass er neben seinem bestehenden Lieferservice auch wieder Gäste vor Ort bedienen kann. Die Bestuhlung vor seinem Restaurant will er sogar noch ausdehnen.
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