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Wandern im Landkreis Dillingen: Im Kesseltal Toscana erleben

Kesseltal

Ausflugtipp: Im Kesseltal ein bisschen Toskana erleben

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    Ein bisschen Toskana in Bayerisch-Schwaben: Der Blick vom Fuchsberg auf (von links) Fronhofen, den Schlossberg und den Michelsberg zählt zu den malerischsten im Landkreis Dillingen. Immer dabei: die Windungen der Kessel.
    Ein bisschen Toskana in Bayerisch-Schwaben: Der Blick vom Fuchsberg auf (von links) Fronhofen, den Schlossberg und den Michelsberg zählt zu den malerischsten im Landkreis Dillingen. Immer dabei: die Windungen der Kessel.

    Diese Wandertour rund um den Michelsberg im nordwestlichen Landkreis Dillingen bietet eine Menge Überraschungen. „Wie in der Toskana“, so kommentieren mitunter Wanderer die Kulisse bei Fronhofen. Der etwa zehn Kilometer lange Weg zum Michelsberg, Schlossberg und Fuchsberg liefert zuhauf Naturerlebnisse. Und es gibt insbesondere für Kinder und Jugendliche eine Menge Geheimnisse zu entdecken. Immer dabei ist der kleine Bach Kessel, der dem Tal seinen Namen gibt und sich bei Fronhofen in vielen bizarren Windungen in Richtung Bissingen schlängelt.

    Unsere Wanderung durch das Kesseltal: Drei Stunden, 250 Höhenmeter

    Startpunkt ist der Jugendzeltlagerplatz am Fuße des Michelsbergs. Nach ein paar Metern auf der Straße in Richtung Fronhofen führt der Pfad links steil nach oben. Es ist ein Vorgeschmack auf das, was kommt, denn auf der etwa dreistündigen Wanderung sind immerhin etwa 250 Höhenmeter zu bewältigen.

    Der Turm von St. Michael in Fronhofen zählt zu den Kesseltaler Wahrzeichen.
    Der Turm von St. Michael in Fronhofen zählt zu den Kesseltaler Wahrzeichen.

    Vor der St.-Michaels-Kirche führt der Weg nach links zu der geschichtsträchtigen Höhle Hanseles Hohl. Sie und die kleinere Höhle nebenan erinnern an die Abgründe des Dreißigjährigen Krieges. Dort soll einst ein Fronhofener Schutz vor mordenden schwedischen Söldnern gesucht und als einziger Bewohner des nahe gelegenen Dorfs überlebt haben. Der Überlieferung nach habe ihn seine Tochter immer mit den Worten „Hansele Hohl“ zum Essen gerufen.

    Die Kesselschleife zählt zu den meist fotografierten Motiven im Landkreis Dillingen

    Oben auf dem 517 Meter hohen Michelsberg thront die Pfarrkirche. Die Kulisse zählt neben dem Bissinger Schloss, der Wallfahrtskirche in Buggenhofen und der Kapelle auf dem Felsen in Hochstein zu den Wahrzeichen des Kesseltals. Die 14 Stationen des Kreuzwegs des Bildhauers Wilhelm Joseph Niessen begleiten uns den Berg hinab.

    Am Ende führt der Michelsbergweg nach rechts in Richtung Osten, der Blick auf den Schlossberg, die Hohenburgermühle und die Kesselschleife zählen zu den am meisten fotografierten Motiven. Links sind Gesteinsauswürfe zu sehen, die einst der Meteoriteneinschlag im Ries verursacht hat. Einen Abstecher auf den Schlossberg sollten sich Wanderer ebenfalls gönnen.

    Der Weg in Kürze

    Start/Ziel Der Parkplatz beim Jugendzeltlagerplatz unterhalb des Michelsbergs bei Fronhofen.

    Hanseles Hohl Wir wandern auf der Straße zurück nach Süden in Richtung Fronhofen, nach wenigen Metern geht es links steil hoch zum Michelsberg. Ein paar Höhenmeter sind da schon zu machen. Vor der Kirche St. Michael geht es links zu den beiden Höhlen, in denen einst ein Fronhofener im Dreißigjährigen Krieg überlebt haben soll.

    Pfarrkirche St. Michael Von der Höhle zurück nach oben zur Pfarrkirche St. Michael. Auf dem Weg den Michelsberg hinab liegt rechter Hand ein Kreuzweg. Am Ende der Rundwegbeschilderung nach rechts folgen – und unten auf der Teerstraße wenige Meter links, und dann rechts weiter an bizarren Gesteinsformationen in Richtung Schlossberg. Dort den Pfad nach oben nehmen und am Ende den Ausblick auf Thalheim und Diemantstein genießen.

    Kesseltal-Panorama Den Schlossberg hinab, dann rechts den Weg in Richtung Thalheim. Nach der Überquerung der Kessel hinein ins Dorf wandern, an der Kreuzung kurz rechts, und dann nach links dem Anstieg folgen. Oben auf der Route der Kesseltal-Hügelwanderung den Ausblick auf Michelsberg, Fronhofen, Schlossberg, Hohenburgermühle, Thalheim und Diemantstein genießen. Weiter nach rechts und dann den Hügel hinab in Richtung Jugendzeltlagerplatz. Vor der Schranke zwei Mal links gehen, nach einigen hundert Metern Waldweg führt der Weg rechts auf der Teerstraße in Richtung Tuifstädt. Im Ort geradeaus in Richtung Michelsberg, dann nach etwa 600 Metern (Schild Landschaftsschutzgebiet) nach links abbiegen.

    Kessel-Schleifen Nach etwa 200 Metern eröffnet sich links der Blick auf die Kessel-Schleifen. Der Fluß mäandert hier in zahlreichen Windungen in Richtung Untermagerbein. Die asphaltierte Straße führt über eine Kesselbrücke. In der Linkskurve geht es den Pfad geradeaus in Richtung Fuchsberg. Auf der Bank kann man den vielleicht schönsten landschaftlichen Blick im Kreis Dillingen genießen

    „Himmlische Alarmanlage“ Zurück zum Ausgangspunkt geht es – die Kessel immer im Blick – auf der ausgeschilderten Route der Hügelwanderung. Kurz vor dem Ziel ist eine „Himmlische Alarmanlage“ zu sehen. Ein herabstürzender Felsblock verscheuchte einst Einbrecher in der Kirche auf dem Michelsberg.

    Hier erhob sich die Hohenburg über dem Talgrund, einst die bedeutendste mittelalterliche Burg im Kesseltal – und seit Jahrhunderten eine Ruine. 1871 stürzten die Überreste in sich zusammen. Die Runde führt nach Thalheim und von dort bergauf in Richtung Zeltlagerplatz.

    Auf der Anhöhe eröffnet sich ein Panoramablick, der sich ins Gedächtnis einprägt. Geradeaus der Michelsberg, rechts der Schlossberg mit der Mühle im Tal, weiter östlich Thalheim und im Hintergrund die beiden Kirchtürme von St. Ottilia in Diemantstein.

    Ein optimaler Standort für den Blick in die Sterne

    Am Wildgehege und einer Sonnenliege vorbei geht es in Richtung Zeltplatz – und zweimal nach links in Richtung Norden. Den Waldweg kann durchaus mal ein Reh kreuzen, und auf dem asphaltierten Weg nach rechts in Richtung Tuifstädt fährt vielleicht ein Schlepper. Zwei Autos, zwei Traktoren und ein Motorrad, mehr Fahrzeuge stören an diesem Tag die innere Einkehr nicht. In Tuifstädt wohnt Heinrich Eppinger, der früher eine Station zur Überwachung von Meteoren betrieb. Der Weiler gilt als optimaler Standort für den Blick in die Sterne, weil dort kein Streulicht die Himmelsbeobachtung stört.

    Eine „himmlische Alarmanlage“: Dieser herabstürzende Felsbrocken soll Diebe bei ihrem Einbruch aufgeschreckt haben.
    Eine „himmlische Alarmanlage“: Dieser herabstürzende Felsbrocken soll Diebe bei ihrem Einbruch aufgeschreckt haben.

    „Die Natur hier im Kesseltal ist einzigartig, der schönste Flecken im Landkreis“, schwärmt Eppinger. Das zeigt sich auf der Route in Richtung Obermagerbein. Wer den Blick nach links schweifen lässt, sieht die Kessel, die sich in bizarren Windungen in Richtung Bissingen schlängelt. Nach dem Anstieg zum Fuchsberg winkt ein traumhafter Ausblick auf Fronhofen und den Michelsberg. Auf dem Rückweg zum Startpunkt trifft man auf eine „himmlische Alarmanlage“. Als in der Nacht auf den 8. März 1980 Diebe auf dem Michelsberg in die Kirche eindrangen, wurden sie durch einen Felsblock aufgeschreckt, der genau zu diesem Zeitpunkt ins Tal donnerte.

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