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Wahlkreis Donau-Ries: Bundestagswahl: Erste Reaktionen der Kandidatinnen und Kandidaten

Wahlkreis Donau-Ries

Bundestagswahl: Erste Reaktionen der Kandidatinnen und Kandidaten

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    Bundestagswahl 2021 / Wahlplakate der Spitzenkandidaten / Wahlplakat / Wahl /
    Bundestagswahl 2021 / Wahlplakate der Spitzenkandidaten / Wahlplakat / Wahl / Foto: Marcus Merk

    Ulrich Lange (CSU) und Christoph Schmid (SPD) ziehen in den Bundestag ein. Nachdem die ersten Hochrechnungen feststehen haben wir die Kandidatinnen und Kandidaten aus der Region zu den vorläufigen Ergebnissen befragt. Während die einen jubeln, zeigen sich andere enttäuscht.

    Marcus Schürdt (FDP):

    Zufriedenheit herrschte am Sonntagabend bei Marcus Schürdt. Er kandidierte bei der FDP für den Bundestag im Wahlkreis Donau-Ries/Dillingen. Er sagte: „Das Resultat ist absolut in Ordnung. Ich bin zuversichtlich, wenn das Ergebnis im Bund zweistellig bleibt.“ Der 45-Jährige freute sich zudem, dass die Liberalen mit den Zahlen auch in seinem

    Edeltraud Schwarz (AfD):

    Die AfD ist drittstärkste Kraft im Stimmkreis 254 – dieser Trend zeichnete sich im Laufe des Wahlabends ab. Direktkandidatin Edeltraud Schwarz holt wieder ein zweistelliges Ergebnis. Damit hat die AfD wie schon vor vier Jahren im Wahlkreis wieder viele Bürger überzeugt. Im Telefonat mit unserer Zeitung zeigte sie sich am Wahlabend mit diesem Trend sehr zufrieden. „Ich habe mit einem solchen Ergebnis gerechnet, es liegt sogar noch über dem Bundesdurchschnitt – alles ist aus meiner Sicht also gut!“ Schwarz sieht in ihrem Abschneiden eine Bestätigung ihrer Arbeit. „Unsere Prozentzahlen zeigen, dass die AfD gekommen ist, um zu bleiben.“ Die 53-Jährige will auch künftig an den Themen weiterarbeiten, die ihr im Wahlkampf am Herzen lagen. Dabei geht es ihr auch darum, die Gesellschaft – wie sie sagt – nicht weiter zu spalten, wie es etwa beim Thema Corona passiert sei. „Außerdem stehe ich für ein Europa der Regionen. Das heißt, ich setze mich unter anderem dafür ein, dass die Regionen mehr Kompetenz zurückbekommen.“

    Harald Gerke (Unabhängige):

    Der Kandidat der Partei „Unabhängige für bürgernahe Demokratie“, Harald Gerke, sagte in einer ersten Stellungnahme, dass er mit seinem persönlichen Ergebnis im Wahlkreis Donau-Ries/Dillingen „ganz zufrieden“ sei. Mehr habe er nach einer erstmaligen Kandidatur bei einer Bundestagswahl auch nicht erwarten können. Er und seine Partei würden auf jeden Fall weitermachen und den Blick bereits auf die Europawahlen und die bayerischen Landtagswahlen 2023 richten. Sein Hauptanliegen sei und bleibe die Bürgerbeteiligung an den Entscheidungen des Bundes. Hier gebe es noch einen großen Nachholbedarf. Bei der

    Roland Zühlke (Liberal-Konservative Reformer):

    Roland Zühlke, der Liberal-Konservative Reformer, bildet mit seiner Partei das Schlusslicht im Wahlbezirk 254. Mit 0,1 Prozent – auch, wenn es noch nicht amtlich ist – liegt er damit deutlich unter dem vorgenommenen Ziel von 0,5 Prozent. Das Ergebnis enttäuscht Zühlke nicht, auch wenn er es sich anders gewünscht hätte. „Man kann nie aus dem Stand heraus etwas Utopisches erreichen“, sagte er unserer Zeitung. Es sei für eine Kleinpartei sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in der öffentlichen Wahrnehmung schwierig. Der 63-Jährige bleibt dennoch optimistisch. Er will nun noch voraussichtlich zwei Jahre als Landesvorsitzender agieren, danach macht er den Weg für junge Menschen frei.

    Barbara Riesner (Die Basis):

    Die 2020 gegründete Partei „Die Basis“ hatte im Wahlkreis viele Plakate aufgehängt. Das zentrale Thema der Partei war „Freiheit“, wobei die Basis den Begriff vor allem im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen verwendete und diese dabei kritisierte. Spitzenkandidatin Barbara Riesner sieht das Ergebnis von um die drei Prozent im Wahlkreis Donau-Ries als einen ersten Höhepunkt in der „Erfolgsstory“ der Basis. Die gebürtige Nördlingerin sagt: „Für eine so junge Partei – wir sind nicht politikerfahren – macht mich das richtig happy.“ In Rekordzeit habe man 16 Landesverbände gegründet und einen tollen Wahlkampf hingelegt, der nun mit einem guten Ergebnis gekrönt werde.

    Kristin Burger (V³-Partei):

    Dass Essen politisch ist, weiß man spätestens seit dem Grünen-Vorschlag, einen Veggie-Day einzuführen. Für Kristin Burger ist vegetarisch aber nicht genug. Sie ernährt sich seit zwölf Jahren vegan und wollte das Thema auch als Direktkandidatin in den Bundestag tragen. Dass es für eine kleine Partei wie die V-Partei3 schwierig werden wird, war abzusehen. Am Wahlabend war Burger nicht für eine Reaktion erreichbar. Die Partei hat bundesweit laut eigenen Angaben nur 1200 Mitglieder. In den Landkreisen Aichach-Friedberg und Donau-Ries ist die Zahl der Mitglieder mit circa 15 beziehungsweise vier, noch überschaubarer. Zum Redaktionsschluss konnte die Kandidatin knapp 380 Stimmen für sich verbuchen.

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    Dieter Feldmeier (ÖDP):

    ÖDP-Direktkandidat Dieter Feldmeier aus Forheim blickt mit gemischten Gefühlen auf die vorläufigen Ergebnisse aus dem Wahlkreis, sagt aber: „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.“ Am Abend liegt er bei einem Ergebnis von unter einem Prozent. Der Anteil an Zweitstimmen könnte aus der Sicht des ÖDPlers aber besser sein. „Es ist ja noch nicht das amtliche Ergebnis“, sagt der

    Ulrich Reiner (FW):

    Ulrich Reiner, Direktkandidat der Freien Wähler, hat am Sonntagabend doppelten Grund zur Freude: Der „Neuling“ holt im Wahlkreis überraschend viele Stimmen, er bekommt vor allem im Landkreis Dillingen Zuspruch. „Rund jeder Zehnte hat mir seine Stimme gegeben. Das ist megatoll. Vor allem die Unterstützung aus dem Kesseltal ist einfach super. Das freut mich sehr“, so Reiner. Dann gewinnt auch noch sein Heimatverein Bissingen das Fußballderby. Klar, dass der FWler den Wahlabend auf dem Sportplatz verbringt. Er freut sich auch für seinen Mitbewerber Christoph Schmid (SPD), der aller Voraussicht nach den Sprung in den Bundestag schafft: „Er als Mensch ist in Berlin ein Gewinn.“

    Manfred Seel (Die Linke):

    Dass dies seine letzte überregionale Kandidatur für ein politisches Amt war, hat Manfred Seel (Linke) schon vor der Wahl beschlossen. Der Direktkandidat der Linkspartei zeigt sich umso mehr von seinem Abschneiden enttäuscht. Besorgt mache ihn, so der Kreisvorsitzende, dass „die AfD ohne ein Programm und nur mit dem Dagegen-Sein so viele Anhänger findet“. Dass die Linke deutlich hinter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist, hat für Seel mehrere Gründe: Zum einen, weil sich alles auf die Kanzlerkandidatur-Parteien konzentriert habe. Zum anderen, weil die Linkspartei es seit längerem nicht schaffe, ihre Ziele und Vorstellungen besser in der Öffentlichkeit darzustellen. Es sei enttäuschend, wie seine Partei es nicht schaffe darzulegen, dass die Linke für die Belange der kleinen Leute eintrete. Sahra Wagenknecht sei dies gelungen. Ihr Wort werde von vielen Menschen geschätzt. Die neue Parteiführung habe nicht jenes Glück ausgestrahlt, das

    Stefan Norder (Grüne):

    Stefan Norder, der Direktkandidat der Grünen, ist zufrieden mit dem Ergebnis, das seine Partei eingeholt hat. Auch wenn er sich ein, zwei Prozentpunkte mehr erhofft hätte. Doch Norders Stimmung wird auch getrübt: Dass die AfD im Wahlkreis ein relativ gutes Ergebnis eingeholt habe, sei erschreckend. Damit habe er nicht gerechnet. „Wir hätten uns nicht nur auf das Klima konzentrieren sollen, sondern auch auf die Bekämpfung der AfD“, sagt Norder mit Blick auf den lokalen Wahlkampf. Norder sei auch wegen des Erstarkens der AfD vor ein paar Jahren den Grünen beigetreten. Über sein persönliches Ergebnis sagt Norder am Abend noch nicht viel. Dafür sei es zu früh. Er freue sich aber, dass er in seiner Heimatgemeinde Haunsheim so viele Stimmen bekommen habe. Es sei aber auch von Anfang an klar gewesen, dass er nicht in den Bundestag kommen werde. „Es ging darum, Gesicht und Kante zu zeigen.“ Nun gehe er davon aus, dass sich nicht vor Fasching eine Regierung bilde. „Ich sehe da schwierige Zeiten, die auf uns zukommen.“

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