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Giengen: Vom Kuscheltier zur "Hall of Fame": Eine Ehre für Margarete Steiff

Giengen

Vom Kuscheltier zur "Hall of Fame": Eine Ehre für Margarete Steiff

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    Eine besondere Ehrung erfährt Margarete Steiff, die hier an ihrem Giengener Schreibtisch sitzt, jetzt auch bei den Spielwarenherstellern in Nordamerika.
    Eine besondere Ehrung erfährt Margarete Steiff, die hier an ihrem Giengener Schreibtisch sitzt, jetzt auch bei den Spielwarenherstellern in Nordamerika. Foto: Margarete-Steiff-GmbH

    Steiff North America hat Erfreuliches zu verkünden: Der Giengener Firmengründerin Margarete Steiff wurde die höchste Auszeichnung des Branchenverbands der US-amerikanischen Spielzeughersteller (Toy Industry Associatio, kurz TIA) verliehen. Sie wurde in die „Hall of Fame“ der Spielzeugindustrie aufgenommen. Berühmt wurde sie als die Pionierin, die das weltweit erste Kuscheltier genäht und dadurch die Welt der Spielzeuge für immer verändert hat. Ihr Erbe wird im Rahmen der jährlich vergebenen Auszeichnungen der TIA, der auch als „Oscars“ der Spielzeugbranche bekannten Toy of the Year (TOTY) Awards, gewürdigt. Die Veranstaltung soll am 12. Februar 2021 virtuell stattfinden.

    Warum Margarete Steiff eine Pionierin ihrer Zeit war

    „Ich kann mir niemanden vorstellen, der einen Platz in der Hall of Fame der Spielzeugindustrie mehr verdient hat als sie“, erklärte Jim Pitocco, Geschäftsführer von Steiff North America. Und der Giengener Geschäftsführer der Margarete Steiff GmbH, Dirk Petermann, fügte hinzu: „Margarete Steiff war weltweit eine der ersten Frauen an der Spitze eines Unternehmens, trotz der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse und ihrer körperlichen Einschränkungen. Mehr als ein Jahrhundert nach ihrem Tod ist ihr Motto für uns nach wie vor richtungsweisend: Für Kinder ist nur das Beste gut genug.“

    Ihre Geschichte kennt in groben Zügen jedes Giengener Schulkind: Margarete Steiff wurde 1847 in Giengen geboren. Im Alter von eineinhalb Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und war fortan bis an ihr Lebensende auf einen Rollstuhl angewiesen. Obwohl sie aufgrund ihrer Erkrankung dauerhaft gelähmt war, lernte sie, mit ihrem gesunden Arm eine Nähmaschine zu bedienen. Sie war bald so geschickt, dass sie anfing, Kleidung herzustellen und unter ihrem eigenen Markennamen zu verkaufen.

    Die Geschichte der Steiff-Kuscheltiere beginnt mit einem Elefanten

    Beim Durchblättern einer Modezeitschrift entdeckte sie ein Schnittmuster für einen Elefanten und machte aus dieser Vorlage ein Nadelkissen in Form eines kleinen Elefanten, das sie ihrer Schwägerin Anna schenkte. Der kleine Elefant kam bei den Kindern in der Familie und Nachbarschaft in Giengen so gut an, dass Margarete bald mehr fertigte.

    Schon bald hatten die Kinder in Giengen die Nadelkissen zu den ersten Kuscheltieren der Welt umfunktioniert. Damit war eine ganz neue Art von Spielzeug geboren, das die bisherigen Spielzeuge aus Holz und Zinn und die harten Porzellanpuppen der damaligen Zeit ablöste.

    Der erste Teddybär kommt aus Giengen

    Bis 1893 hatte das von Margarete Steiff geleitete Unternehmen die Kleiderherstellung völlig aufgegeben, um sich ausschließlich auf Spielzeug zu konzentrieren. Mit Richard Steiff, dem Neffen von Margarete, der 1897 in das wachsende Unternehmen einstieg, nahm die Entwicklung enorm an Fahrt auf.

    Im Jahr 1902 erfand er den Teddybären, zweifellos das berühmteste Spielzeug aller Zeiten. Schon 1907 produzierte die Margarete Steiff GmbH mehr als eine Million Teddybären pro Jahr. Die Geschichte währt nun bereits seit 140 Jahren.

    Nun erhält Margarete Steiff einen Platz unter den bislang 77 Legenden der Spielzeugbranche, die seit der Gründung der Hall of Fame 1984 ausgezeichnet wurden. Dort befindet sie sich in der Gesellschaft der Erfinder von Mickey Mouse (Walt Disney), Barbie (Ruth und Elliot Handler), den Muppets (Jim Henson) und viele mehr. Die ausgezeichneten Personen werden in einer Ausstellung im Spielemuseum „The Strong“ in Rochester (Bundesstaat New York) vorgestellt. (rei)

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