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Verkehr: Der Landkreis gibt ein Stück Straße her

Verkehr

Der Landkreis gibt ein Stück Straße her

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    Grün ist der Teil der Straße zwischen Staufen und Oberbechingen markiert, der zur künftigen Staatsstraße wird, hellgrün die künftige Kreisstraße zwischen Bachhagel, Burghagel und Oberbechingen.
    Grün ist der Teil der Straße zwischen Staufen und Oberbechingen markiert, der zur künftigen Staatsstraße wird, hellgrün die künftige Kreisstraße zwischen Bachhagel, Burghagel und Oberbechingen. Foto: Peter Hurler/Landratsamt

    Wer Zahlenspiele liebt, ist im Kreisentwicklungsausschuss richtig. So erklärte Roman Bauer zusammen mit Landrat Leo Schrell am Montag, welche Straßenbaumaßnahmen mit welchen Kosten anstehen, die Kreisräte brauchten nur noch zustimmen. Zum Beispiel gibt der Landkreis insgesamt 9,6 Kilometer Strecke an den Freistaat Bayern ab: die Südumfahrung Bachhagel vom Knoten Oberbechingen bis zur Staatsstraße St1082 und die Westumfahrung Landshausen, Ballhausen, Staufen bis zur Landesgrenze und sieben Brückenbauwerke. Im Gegenzug erhält der Kreis 3,4 Kilometer Strecke: zwischen Oberbechingen und Burghagel, vom Knoten Oberbechingen bis zur Anschlussstelle an die St 1082.

    Viel Geld fließt nach Zöschingen

    Landrat Schrell erklärt: „Obwohl wir verlieren, gewinnen wir.“ Und er bedankt sich beim Landtagsabgeordneten Georg Winter, der in München den Weg geebnet hat. Genauer gesagt: Um die Umgehungsstraßen der betreffenden Orte bauen zu können, wurden die Teilstücke im Vorfeld zur Kreisstraße. Und nun, wie Georg Winter betonte: „Das ganze Konzept schließt sich, es war wichtig, dass das Geschäft am Ende wieder zurückabgewickelt wurde.“ Zwar muss der Kreis dem Freistaat Bayern 390000 Euro geben, weil Strecke nicht im besten Zustand ist. Dieser Betrag sei aber schon um 320000 Euro reduziert, denn bei der Strecke, die der Staat dem Kreis zurückgibt, ist ebenfalls Handlungsbedarf. Warum der Landrat von einem Gewinn sprach, war den Kreisräten klar: Straßen und Brücken, die dem Freistaat gehören, muss der Landkreis nicht instandhalten. So wie das bei den Straßen- und Brückenunterhaltungsmaßnahmen nötig ist, in die der Landkreis 2019 rund 900000 Euro investiert. 540000 Euro verteilen sich laut Roman Bauer wie folgt:

    Rund 150000 Euro fließen nach Zöschingen. Hier wurde im vergangenen Jahr ein 500 Meter langes Teilstück der Straße, die zur Staatsstraße führt, samt Kreisverkehr am Ortsanfang ausgebaut. Die restliche Strecke, 1400 Meter lang, ist dieses Jahr an der Reihe.

    Die Deckschicht der DLG22 von Mörslingen bis zur B16 wurde vor drei Jahren erneuert. Nun ist das 900 Meter lange Teilstück von der B16 bis Donaualtheim dran (80000 Euro) sowie von Donaualtheim bis zur St2032, Richtung Georg-Hogen-Ring (600 Meter, 50000 Euro). Letzteres war vor dem Bau der Dillinger Umfahrung eine Staatsstraße, deshalb kommt das Geld vom Freistaat.

    Auch in Lauingen, Wittislingen und Oberbechingen tut sich etwas

    130000 Euro kostet das Teilstück der DLG 28 von der Faiminger Spange, dem Anschluss an die B16, zum Ortsanfang Lauingen. Die wurde 2016 teils mit einer neuen Deckschicht versehen, 1200 Meter fehlen noch. Geld kommt von der Stadt Lauingen, der die Straße vor der Einweihung der Ortsumfahrung Dillingen gehörte.

    Die Spurrinnen auf der DLG7 zwischen Frauenriedhausen und Wittislingen müssen beseitigt werden: 60000 Euro werden fällig.

    Zwischen Wittislingen und Oberbechingen werden Spurrinnen verfüllt. Die Übergangsmaßnahme kostet 40000 Euro und soll halten, bis das Teilstück des Autobahnzubringers zur A7 ausgebaut wird.

    Auf der Donaubrücke in Gremheim wirft die Deckschicht im Sommer Blasen. Wasser und Chlorid durch das Streusalz im Winter dringen ein. Die Kosten für die Sanierung werden auf 180000 Euro geschätzt.

    Außerdem stimmten die Kreisräte der Vereinbarung zwischen der Stadt Dillingen und dem Landkreis zu, bezüglich des Ausbaus der DLG 22 in Donaualtheim, wobei auch Geh- und Radwege entstehen. Während sich Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz bedankte, weil die Maßnahme so umgesetzt wurde, „wie ein großer Anteil der Donaualtheimer es wollte“, hofft Georg Winter, dass die Stadt noch die Lücke zum Egauradweg schließt, „damit die Radfahrer nicht auf der Insel an der Neresheimer Straße stehen bleiben“. Denn nicht alle Grundstücksverhandlungen waren erfolgreich. Kunz sieht die Möglichkeit, die Situation mit einem geschotterten Weg zu verbessern. Kreisrat Siegfried Wölz fragte bei der Vereinbarung über die Einleitung von Straßenabwasser in die städtische Kanalisation nach, warum das nötig sei. Da es sich um eine geringe Menge handele, sei das kein Problem, meinte Schrell. Bauer erläuterte, dass das Wasser dort aufgrund der Bodenstruktur am Straßenrand nicht versickern könne.

    Wie geht es zwischen Warnhofen und Unterliezheim weiter?

    Bauer erläuterte auch den Sachstand zum Ausbau der St 2012 von Warnhofen bis Unterliezheim. Der notwendige Grunderwerb bei Warnhofen ist abgeschlossen, bei Unterliezheim nicht. Deshalb muss der Umbau dieser Kreuzung erst einmal warten. Während der Ausbau nördlich von Unterliezheim im Bereich der Serpentinen vom Freistaat Bayern geplant und finanziert wird, soll der „Rennweg“ von Warnhofen bis zur Gemarkungsgrenze Unterliezheim samt Geh- und Radweg in kommunaler Sonderbaulast erfolgen, mit Förderung durch die Bayerische Staatsregierung. Nachdem Unterliezheim als finanzschwächste Kommune keinen Antrag für eine Maßnahme auf Bissinger Flur stellen kann, macht das der Kreis, weil der wieder die Aussicht auf höhere Zuschüsse hat als die Gemeinde im Kesseltal. Die Planung ist schon erstellt.

    Letzter Punkt des öffentlichen Teils: Die Stahlbetonstützen der knapp 50 Jahre alten Fahrzeug- und Gerätehalle des Kreisbauhofs müssen saniert werden. Dort sind die Winterdienstgeräte untergestellt und das Chlorid aus dem Streusalz, das in den Boden und an den unteren Bereich der Stützen kommt, frisst das Stahl auf. Auch der Beton ist in diesem Bereich geschädigt. Der Boden wurde bereits vor 15 Jahren saniert, nun sind die 24 Stützen fällig, um die Halle auf Dauer sicher tragen zu können.

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