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Unfall: Gärsubstrat gefährdete Hahnenbach

Unfall

Gärsubstrat gefährdete Hahnenbach

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    Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth nahmen gestern Vormittag Gewässerproben.
    Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth nahmen gestern Vormittag Gewässerproben.

    Mönchsdeggingen Dass die Erde gefroren ist, das hatte ein 49-jähriger Landwirt aus dem Südries nicht bedacht. Am Dienstag, 21. Februar, zwischen fünf und neun Uhr, hatte er etwa 80 Kubikmeter flüssiges Gärsubstrat aus seiner Biogasanlage auf seinem Feld in der Gemarkung Rohrbach ausgebracht. Vollständig einsickern konnte dieses allerdings nicht. Wie die Polizei weiter angibt, floss ein Teil der Flüssigkeit von dem auf einer Anhöhe befindlichen Feld über einen Entwässerungsgraben in den angrenzenden Hahnenbach. Die restliche Menge floss in einen Weiher des Leitenhofs.

    Erst am Abend, gegen 18.15 Uhr des gleichen Tages, wurde das Ereignis der Polizei Nördlingen gemeldet. Im Rahmen der Sofortmaßnahmen wurden Staubarrieren am Zulauf in den Hahnenbach errichtet sowie der Ablauf aus dem Weiher gestaut. Die Feuerwehren Bissingen und Rohrbach und auch der Verursacher selbst pumpten während der Nacht in den aufgestauten Bereichen größere Mengen an mit der Gärflüssigkeit kontaminiertem Wasser ab. „Sie haben gut zusammengearbeitet“, sagt Bissingens Bürgermeister Michael Holzinger, der vor allem um den Hahnenbach mit seinem Krebs- und Muschelbestand bangte.

    Durch die schnell eingeleiteten Maßnahmen konnte laut Polizei aber eine ökologische Gefährdung dort begrenzt und ein weiteres Abfließen in die Kessel verhindert werden. Noch sei die Gefahr nicht vollständig gebannt, erklärt der Rathauschef. „Momentan ist das Gärsubstrat – wie auch der Boden – gefroren.“ Wenn allerdings Tauwetter einsetze, könne es weiter abfließen. Doch Landwirte und Ämter haben den Bereich im Auge.

    In die Ermittlungen wegen eines Straftatbestandes der Gewässerverunreinigung waren während des Soforteinsatzes wie auch bei dem gestern Vormittag stattgefundenen Ortstermin neben den Bürgermeistern von Bissingen und Mönchsdeggingen auch die Fachbehörden vom Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt vor Ort involviert.

    Andreas Gorbauch, beim Donauwörther Wasserwirtschaftsamt zuständig für den Landkreis, gibt fürs Erste Entwarnung. Aus dem Weiher habe man Proben entnommen: 1,6 Milligramm Ammonium, das im Gärsubstrat enthalten ist, haben sie festgestellt. „Aber erst ab zehn Milligramm wird es für Fische gefährlich“, sagt Gorbauch. (saly, pm)

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