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Syrgenstein: Die Bürgerinitiative triumphiert

Syrgenstein

Die Bürgerinitiative triumphiert

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    Nach der Wahl zusammen beim Foto: Bürgermeister Bernd Steiner (3. von rechts) und die Vertreter der Bürgerinitiative (von links) Armin Engelmaier, Rainer Horsch, Daniel Neisser, Hans-Jürgen Wickmair und Ewald Jenewein.
    Nach der Wahl zusammen beim Foto: Bürgermeister Bernd Steiner (3. von rechts) und die Vertreter der Bürgerinitiative (von links) Armin Engelmaier, Rainer Horsch, Daniel Neisser, Hans-Jürgen Wickmair und Ewald Jenewein. Foto: Harald Paul

    Die Bürgerinitiative bemühte sich bis zum Schluss. Am Tag der Wahl hing sie noch einmal Plakate in Landshausen auf. „Heute Bürgerentscheid, jede Stimme zählt“, stand in Großbuchstaben darauf, dahinter drei Ausrufezeichen. Das Engagement zahlte sich aus. Beim 

    Damit scheiterte das Vorhaben des Gemeinderats, eine Wohnanlage für anerkannte Flüchtlinge und sozial Schwache in der geplanten Größe bauen zu lassen – mit 15 Wohnungen für maximal 84 Menschen. Jetzt ist die Kommune für ein Jahr an den Ausgang des Bürgerentscheids gebunden. Heißt: Das Gremium muss nun eine Wohnanlage für maximal 24 Menschen planen.

    Bürgermeister Bernd Steiner zeigte sich enttäuscht über den Wahlausgang. „Damit ist eine Riesenchance versäumt worden. Wir brauchen nun eine andere Lösung, die der Gemeinde unter dem Strich mehr Geld kostet.“ Schließlich hatte der Freistaat angekündigt, nur die größere Variante zu übernehmen. Nach dem Ausgang des Bürgerentscheids ist nun die Kommune finanziell gefordert. Vom Ergebnis sei Steiner nicht überrascht. Dafür seien bei diesem Thema „viel zu viele Emotionen drin gewesen. Die Sachlichkeit blieb auf der Strecke.“

    Auch Ewald Jenewein, Mitinitiator des Bürgerbegehrens, sprach von einem „erwartbaren“ Ergebnis, das die mehr als 1000 Unterschriften im Vorfeld bereits angekündigt hätten. Dennoch seien er und seine Mitstreiter „sehr glücklich“. „Unser sachliches Informieren hat sich ausgezahlt“, sagte Jenewein. Bürgermeister Steiner warf er nochmals vor, die Stimmung in der Gemeinde bewusst polarisiert und eine Ortschaft gegen die andere ausgespielt zu haben. Das Ergebnis zeige nun die Zusammengehörigkeit der Gemeinde.

    Wie erwartet, war in Landshausen die Zustimmung für das Bürgerbegehren am größten. Hier folgten 83 Prozent dem Antrag, das geplante Wohnbauprojekt auf 24 Menschen zu begrenzen. Das Wahllokal im dortigen Bürgerhaus war am Nachmittag gut besucht. Die Meinung einiger zufällig befragten Menschen war eindeutig. „Das sind zu viele Menschen für den kleinen Ort“, sagte ein Mann zur Variante für 84 Personen. Ein anderer befürchtete durch den Zuzug der neuen Bewohner eine steigende Kriminalitätsrate und Schwierigkeiten, die Neuankömmlinge in Landshausen zu integrieren. Im Vorfeld des Entscheids habe es „Unruhe“ im Ort gegeben, meinte ein anderer. Das beweist der Blick auf andere Ortsteile. Denn zwischen den Wahlbezirken gab es teils große Unterschiede. In Staufen war das Ratsbegehren mit 57 Prozent in Front. Am Endergebnis änderte dies nichts. „Wir müssen uns nun überlegen, wie wir dem Bürgerwillen gerecht werden können“, sagte Steiner. Die Bürgerinitiative hofft laut Jenewein nun auf eine „rasche Umsetzung“ des Ergebnisses.

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