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Stadtrat: Tauziehen um neuen Edeka geht weiter

Stadtrat

Tauziehen um neuen Edeka geht weiter

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    Seit 2014 schwelt der Streit um die Ansiedlung eines Edekamarktes auf dem Gelände des ehemaligen Depot-Markts.
    Seit 2014 schwelt der Streit um die Ansiedlung eines Edekamarktes auf dem Gelände des ehemaligen Depot-Markts. Foto: Schwarzbauer

    Er ist der Dauerbrenner in den Sitzungen des Gundelfinger Stadtrats: Der Bauantrag für einen neuen Edekamarkt. Drei Mal stand das Thema im Jahr 2015 auf der Tagesordnung. Zwei Mal verweigerten die Räte das Einvernehmen. Argumentationsgrundlage war dabei immer auch, dass durch die Ansiedlung des 800 Quadratmeter großen Marktes und des 400 Quadratmeter großen, angegliederten Getränkemarktes das Verhältnis von Verkaufsflächen und Wohnen in dem als Mischgebiet ausgewiesenen Bereich kippen würde.

    Nun stand das Projekt wieder auf der Tagesordnung. Mit einer entscheidenden Änderung. Denn der eingereichte Plan sieht diesmal vor, dass auf dem Markt ein zweites Geschoss aufgesattelt werden soll. Fünf Wohnungen sollen dort entstehen. Damit, sagt Günter Urban von der Verwaltung, würde sich das Verhältnis von Wohnen und Einzelhandel so verschieben, dass das nötige Mischverhältnis hergestellt ist. Die sogenannte „Art der baulichen Nutzung“ füge sich dann in das Gebiet ein. „Das Argument der zu starken Einzelhandelsnutzung zieht jetzt nicht mehr.“ Und auch die nötigen Befreiungen für das Flachdach und das zweite Geschoss könne man baurechtlich kaum verweigern. Schließlich gebe es im Umfeld schon Beispiele, bei denen man das ebenfalls erlaubt habe. Aus diesem Grund schlug die Verwaltung dem Stadtrat letztlich vor, das gemeindliche Einvernehmen für den Bau des Marktes zu erteilen.

    Doch Bürgermeister Franz Kukla machte gleich im Anschluss deutlich, was er davon hält. Er erklärte, dass der Stadtrat nicht nur ein baurechtliches Gremium sei, sondern vor allen Dingen auch ein politisches. Wäre der Stadtrat nur ein baujuristisches Gremium, dann könne man sich die Arbeit dort schließlich komplett sparen. Kukla machte deutlich, dass es dem Stadtrat in erster Linie nicht darum gegangen sei, den Markt generell zu verhindern. Natürlich stelle sich aber die Frage, ob 1200 Quadratmeter zusätzliche Verkaufsfläche für Gundelfingen nicht zu viel sei. Vor allen Dingen habe man sich aber im städtischen Entwicklungskonzept für die Konzentration im Innenbereich ausgesprochen. Der Edeka-Markt sei schlicht am falschen Platz geplant. Daran änderten auch die „Wohnungen auf dem Blechdach“ nichts. „Mir geht es um die zukünftige Entwicklung unserer Stadt, und deshalb kann ich dem nicht zustimmen.“

    Stadtrat Ingo Blatter pflichtete dem bei und betonte seinerseits, dass es den Räten nie um einen „Konkurrenzschutz“ gegangen sei, sondern um städtebauliche Kriterien. Er bezweifelte, ob die Planung für die Wohnungen überhaupt eine ernsthafte sei. Schließlich seien dort innenliegende Kinderzimmer vorgesehen, die nur durch ein Oberlicht Licht bekommen sollen. Außerdem überwiege für ihn, wenn man die Parkplätze des Marktes dazuzählt, weiterhin die Einzelhandelsnutzung. Die Stadträte verweigerten dem Bauantrag schließlich mit fünf zu vierzehn Stimmen abermals das gemeindliche Einvernehmen. Sieht das Landratsamt die Sache anders, könnte es die Entscheidung ersetzen. Dann könnte die Sache am Ende sogar vor Gericht landen.

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