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Stadtrat: Fast doppelt so viele Dialyseplätze

Stadtrat

Fast doppelt so viele Dialyseplätze

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    So soll das neue Nierenzentrum am Dillinger Krankenhaus aussehen: Die bisherige Krankenpflegeschule wird aufgestockt. Vier Millionen Euro will die gemeinnützige Körperschaft KfH investieren.
    So soll das neue Nierenzentrum am Dillinger Krankenhaus aussehen: Die bisherige Krankenpflegeschule wird aufgestockt. Vier Millionen Euro will die gemeinnützige Körperschaft KfH investieren. Foto: Grafik: KfH

    Dillingen Der Dillinger Stadtrat hat den Weg für die Errichtung eines Nierenzentrums mit 32 Dialyseplätzen frei gemacht. Das Gremium erteilte am Montagabend einstimmig sein gemeindliches Einvernehmen für das Projekt. Das Zentrum soll am Krankenhaus entstehen (wir berichteten). Dafür will die gemeinnützige Körperschaft KfH das Gebäude im Bereich der Krankenpflegeschule aufstocken.

    Die Aufstockung sei dringend notwendig, verdeutlichte die verantwortliche Chefärztin, Dr. Ulrike Bechtel, den Räten. Derzeit müssten sich die Dialysepatienten in Dillingen die 18 Plätze in vier Schichten teilen. Nach dem Umbau und der Aufstockung sei ein Zwei-Schicht-Betrieb geplant. Zudem kann Bechtel dann auch Patienten behandeln, die an einer infektiösen Krankheit leiden. Vier Millionen Euro will das Kuratorium in das Zentrum investieren, 2013 sollen dort die ersten Patienten behandelt werden.

    Josef Kreuzer von der Schretzheimer Liste meinte, dieses Projekt sei ein Gewinn für die Dialysepatienten. Kreuzer erinnerte an die Debatte um das Ärztezentrum, damals habe man aus Gründen der Statik die Aufstockung abgelehnt. Auch Dieter M. Schinhammer (Bürgergemeinschaft Hausen) sprach dies an und wollte die rechtlichen Verhältnisse geklärt haben. OB Frank Kunz antwortete: „Bauen tut’s das KfH und zahlen auch.“ Dr. Bechtel sagte, das Projekt sei nicht billig. Und Kunz ergänzte zur Frage der Aufstockung: „Es ist am Schluss eine Frage der Kosten.“ Denn auf der grünen Wiese zu bauen sei günstiger. Positiv ist für den Oberbürgermeister, dass die Nachbarn dem Projekt zugestimmt hatten: „Es fehlt nicht eine Unterschrift.“

    Warum die Aufstockung jetzt möglich sei, das habe sich ihm nicht erschlossen, schob Albrecht Witte (SPD/Freie Wähler) nach. Doch die Verantwortung, dass das Gebäude stehen bleibe, trage die Stadt nicht. Kunz ergänzte, dass mit diesem Dialysezentrum nur ein Drittel des gesamten Gebäudes aufgestockt werde. Und dieses Projekt werde zuvor von Statikern geprüft. Wolfgang Düthorn begrüßte als Vertreter der CSU-Fraktion die Maßnahme. Er fragte jedoch kritisch nach, ob die geplante Zufahrt über den Parkplatz auch klappen könne. Dr. Bechtel antwortete, dass die meisten Patienten mit dem Taxi kommen würden – und dann ambulant behandelt werden.

    Thomas U. Demel (CSU) sagte: „Das stärkt unseren Krankenhaus-Standort.“ Auch Dr. Franz Xaver Zierer freute sich über das Projekt: „Die Dialyse in Dillingen ist eine Erfolgsgeschichte.“ Doch zum Thema Statik merkte er kritisch an, dass offenbar auch Naturwissenschaften wie Mathematik und Physik nicht von Weltanschauungen frei seien. Walter Fuchsluger (SPD/Freie Wähler) wollte wissen, ob durch den Neubau auch neue Arbeitsplätze entstehen würden. Rund 40 Mitarbeiter seien derzeit am Dialysezentrum beschäftigt, so Dr. Bechtel. Neue Ärzte zu finden sei jedoch sehr schwierig.

    Auf die Frage von Bettina Merkl-Zierer (Grüne), was geschehe, wenn sich das KfH aus Dillingen zurückziehe, antwortete Regionalleiter Ulrich Becker: „Das ist sehr unwahrscheinlich.“ Für den Fall des Falles gebe es aber einen Erbpachtvertrag. Hermann Balletshofer von der Wählergemeinschaft Steinheim befürchtete, dass das Dialysezentrum bei der bisherigen Steigerungsrate der Patientenzahlen bald zu klein sein könnte. Willi Wunderle (Wählergemeinschaft Fristingen) dagegen fragte, ob das KfH Zuschüsse für den Bau bekomme. Beckers Antwort: „Nein.“

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