Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Show: Wenn aus Chris Kolonko Marlene Dietrich wird

Show

Wenn aus Chris Kolonko Marlene Dietrich wird

    • |
    Das Publikum ist bei Entertainer, Sänger, Verwandlungskünstler Chris Kolonko Teil der Show. Am Samstagabend trat er im ausverkauften Lauinger Stadeltheater auf.
    Das Publikum ist bei Entertainer, Sänger, Verwandlungskünstler Chris Kolonko Teil der Show. Am Samstagabend trat er im ausverkauften Lauinger Stadeltheater auf.

    Will nur ein bisschen glitzern. Ich wär’ einfach gern ein Star.

    Lauingen Irgendwann, die Hälfte der Show ist schon vorüber, singt Chris Kolonko diese Zeilen. Er blickt zurück auf 20 Jahre als Entertainer, Verwandlungskünstler, Sänger. Schnell ist klar, dass er seinen Traum längst lebt, oder, wie er später lapidar anmerkt, sein „Hobby zum Beruf“ gemacht hat.

    Als er am Samstagabend in einem schimmernden Mantel, einem Feengewand gleich, mit makellosem Make-up die Bühne des Lauinger Stadeltheaters betritt, verführerisch-verschmitzt ins Publikum lächelt und mit einer eleganten Bewegung seine irritierend schönen Beine zeigt, hat er seine Zuhörer schon überzeugt.

    Seine witzigen Anekdoten kommen an. Und davon hat er eine Menge im Gepäck – genauso wie Koffer voller Kostüme und Brüste in allen Größen, wie er mit einem Augenzwinkern anmerkt. In zartrosa Korsage und schimmernden Seidenstrumpfhosen sucht er im Publikum nach Männern: „Aber keine Angst, ich tu’ ihnen nichts“, kokettiert er, bevor er einen Herrn in der ersten Reihe auffordert, ihm von der Bühne zu helfen, um dann den weiblichen Gästen einen Seitenhieb zu verpassen: „Ich hab’ mich heute nicht so schön gemacht, um den Männern zu gefallen, sondern um die Frauen zu ärgern.“ Und schon seufzt er ein „Ah“ ins Mikrofon, setzt zum nächsten Lied an. „So oder so ist das Leben“ heißt die rockige Nummer, bei der pointierte Gitarrenakkorde den fetzigen Beat bestimmen.

    Zurück auf der Bühne schält er sich aus der körperbetonten Robe, schlüpft in ein knappes, schwarzes Glitzerkleidchen, erklärt, wie die Frau um die 40 tickt und wie schwer es ist, den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Mit einer launigen Melodie verabschiedet sich Chris Kolonko in die Pause. Die zweite Hälfte der Show füllt er mit Musik. Ohne dass seltsame Brüche entstehen, wechselt er vom sexy Showgirl zu Peter Pan, den er einmal für eine Musicalproduktion spielte, um nicht zuletzt in seine Paraderolle als Marlene Dietrich zu schlüpfen.

    Mit reduzierter Gestik und kühler Attitüde präsentiert Chris Kolonko im glamourösen, bodenlangen Kleid, darüber ein pompöser Pelzmantel, die bekanntesten Lieder der Diva. Er erzählt, wie er zur dieser Rolle kam, wie er überhaupt zu dem Entertainer wurde, der er heute ist. Da schildert er eine kleine Szene von seiner Friseurlehre, wie er mit dem Motorroller durch die Augsburger Maximilianstraße knatterte und von seiner ersten Garderobiere, Veranstalterin Andrea Höchstötter, die er am Konzertabend wie einige andere Gäste charmant zu einem Teil seiner Show macht.

    Kurz fällt am Ende die Zugabe aus, für die Chris Kolonko sich nicht lange bitten lässt. Und wieder ist es ein Song, der sein Bühnenleben zusammenfasst und wie eigens für ihn geschrieben scheint: „Ich bin, was ich bin.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden