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Serie: Jung, schwanger, single, was nun?

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Jung, schwanger, single, was nun?

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    Eltern von Kindern bis zum dritten Lebensjahr können seit Mai die Baby- und Kleinkindersprechstunde in Dillingen nutzen. Dies ist nur ein Angebot der Koordinierenden Kinderschutzstelle „KoKi“ im Dillinger Landratsamt von vielen weiteren. Im Bild von links: Michael Wagner (Amt für Jugend und Familie), Elfriede Bschorr (KJF Kinder und Jugendhilfe Dillingen), Bärbel Losleben (Koordinierende Kinderschutzstelle), Elli Behrens Wagner (Familienhebamme), Christin Schülling und Melanie Gollmann (beide Kinderkrankenschwestern).
    Eltern von Kindern bis zum dritten Lebensjahr können seit Mai die Baby- und Kleinkindersprechstunde in Dillingen nutzen. Dies ist nur ein Angebot der Koordinierenden Kinderschutzstelle „KoKi“ im Dillinger Landratsamt von vielen weiteren. Im Bild von links: Michael Wagner (Amt für Jugend und Familie), Elfriede Bschorr (KJF Kinder und Jugendhilfe Dillingen), Bärbel Losleben (Koordinierende Kinderschutzstelle), Elli Behrens Wagner (Familienhebamme), Christin Schülling und Melanie Gollmann (beide Kinderkrankenschwestern). Foto: Landratsamt Dillingen

    Die Kosten für die Jugendhilfe im Landkreis Dillingen steigen. Woran liegt das? Auf der Suche nach Gründen sind wir auf die Vielfalt von Hilfen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern gestoßen. Diese stellen wir in einer losen Reihe vor.

    Wo finde ich eine Krabbelgruppe? Wer hat nach der Geburt meines Kindes das Sorgerecht? Wo gibt es finanzielle Unterstützung? Wie finde ich für mein Kleinkind einen Krippenplatz? Werdende und junge Eltern stellen sich oft solche Fragen. Die Antworten darauf hat Bärbel Losleben von der Koordinierenden Kinderschutzstelle „KoKi“ des Landratsamtes Dillingen. Zur Geburt eines Kindes gibt es zwar eine Babywillkommensmappe mit vielen Flyern über Ansprechpartner, Kurse oder Sprechstunden, alles freiwillige Angebote. Doch darüber hinaus plagen manche Frauen weitere Sorgen. Während der Schwangerschaft dreht es sich vor allem um Finanzen. Etwa, wenn das Baby nicht geplant war oder die werdende Mutter noch bei ihren Eltern wohnt und ausziehen will oder nicht mit dem Vater zusammenlebt. Losleben schaut sich auf Nachfrage die Finanzen an und informiert über Eltern- und Kindergeld oder Unterhaltsvorschuss. Zudem vermittelt sie Unterstützungsangebote wie Eltern-Kind-Kurse und Baby-Willkommensbesuche.

    Die Sozialpädagogin weiß, wann wie welche Anträge gestellt werden müssen und bei wem. Sie kennt die Zuständigkeiten vom Jobcenter oder den drei Schwangerenberatungsstellen im Landkreis Dillingen. „Wenn in den Nachrichten so etwas wie das neue Familiengeld auftaucht, fragen viele danach. Ich verweise dann auf Kollegen im Haus“, sagt Losleben. Die Sozialpädagogin will Familien ersparen, bei jedem neuen Problem von vorne anfangen zu müssen. Und sucht Lösungen für die größte Sorge. Deswegen fragt sie jeden Besucher direkt: „Was brauchen Sie?“ Mit der dann folgenden Antwort kann die Sozialpädagogin passgenau Lösungen suchen. Denn Bärbel Losleben ist auch für die Vernetzung aller Stellen, die Eltern von kleinen Kindern Rat und Unterstützung anbieten, zuständig.

    Sie ist zudem grundsätzlich Ansprechpartnerin für Fragen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung, Förderung und Betreuung von Kindern bis zum dritten Lebensjahr entstehen. Neu in dem vielfältigen Angebot ist die monatliche Babysprechstunde in Dillingen. Das kostenlose und unverbindliche Angebot wird in Wertingen bereits seit längerem sehr gut angenommen. Aber manchmal reicht das alles nicht.

    Über die Koordinierende Kinderschutzstelle besteht auch die Möglichkeit für Familien, von einer Familienhebamme oder einer Familien-Kinderkrankenschwester unterstützt zu werden.

    „Diese Fachkräfte besuchen auf Wunsch junge Eltern, wenn im Anschluss an die Wochenbettbetreuung durch die Nachsorgehebamme noch Unterstützungsbedarf besteht“, erklärt Losleben. Schlafprobleme, Probleme beim Füttern oder mit den Geschwistern, Wochenbettdepressionen, für viele Sorgen weiß die Sozialpädagogin Hilfe. Und die kostet auch nichts.

    Im Bedarfsfall vereinbart sie auch Termine bei Schuldnerberatung oder Suchtfachambulanz. Der Vorteil im ländlichen Raum sei, dass man die Kollegen der verschiedenen Stellen kennt. Krippenplätze, Tagesmütter, auch dabei hilft Losleben. Nur bei einem ist sie die Falsche: „Ein großes Thema ist die Wohnungssuche, aber dabei können wir nicht helfen.“

    130 Familien haben im vergangenen Jahr durch die „KoKi“ Beratung und Hilfe erhalten. Sieben Familien mit Kindern unter drei Jahren wurden von einem Familienpaten unterstützt. 22 Familien nahmen das Angebot des Baby- und Kleinkinderwillkommensbesuches an, acht mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Familien, die die „KoKi“ aufsuchen, steigt von Jahr zu Jahr, geht quer durch alle Gesellschaftsschichten und alle Nationen, auch Flüchtlingsfamilien kommen. „Dies zeigt, dass die Koordinierende Kinderschutzstelle seit Jahren hervorragende Arbeit als niedrigschwellige Ansprechpartnerin für werdende und junge Familien in unserem Landkreis leistet“, betont Landrat Leo Schrell. „Wir wollen Familien so frühzeitig und unbürokratisch wie möglich unterstützen.“

    Bärbel Losleben macht die Arbeit sehr gern. Weil sie sieht, dass sie viel helfen kann, sagt sie. „Und ich kann Ängste nehmen.“ (mit pm)

    Expertin der „Koki“ Losleben ist unter Telefon 09071/51-4034 sowie per E-Mail unter baerbel.losleben@landratsamt.dillingen.de zu erreichen. Bei persönlicher Vorsprache (Weberstraße 14, Büro G 111) wird um vorherige Terminvereinbarung gebeten.

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