Fast täglich sieht man mittlerweile den Fortschritt. Aus der Baustelle wird langsam, aber sicher ein neuer Wohlfühlort – hochmodern und für die Kleinsten der Gemeinde Schwenningen. Die Türen werden in diesen Tagen gesetzt, die Elektriker-Arbeiten befinden sich im Endspurt und auch die Außenanlagen lassen erkennen: Die Fertigstellung der neuen Kindertageseinrichtung im Ortsteil Gremheim ist in Sicht.
Und laut Bürgermeister Johannes Ebermayer schon ganz bald. Spätestens Anfang Juni will er den lang ersehnten Neubau eröffnen. „Wir sind wirklich sehr zufrieden, wie alles bisher gelaufen ist. Wir sind mit allem im Plan“, sagt der Rathauschef. Das gilt auch für die Finanzen. Rund 1,3 Millionen Euro stehen für die Kita in diesem Jahr im Etat, der vergangene Woche im Gemeinderat einstimmig verabschiedet worden ist.
750.000 Euro Schulden für die Kita
„Das ist der größte Brocken für das wichtigste Projekt der Gemeinde“, sagt Ebermayer. Dafür wurden 2020 bereits 750.000 Euro Schulden aufgenommen – was gleichzeitig auch den aktuellen Schuldenstand der Gemeinde beziffert. Sämtliche Investitionen in 2021 werden aus den Rücklagen entnommen. „Zur Zwischenfinanzierung, bis alle Förderungen fließen. Aber das ist die Kita auf jeden Fall wert“, erklärt er weiter. Und, so seine Vermutung, manch andere Kommune wäre froh um die komfortable Finanzlage in Schwenningen. Vor allem aber sei er froh, wie der Bau in Gremheim bislang gelaufen sei, besonders im Hinblick auf die Preisentwicklung der Rohstoffe. „Trotz Corona ist für uns alles optimal.“
Aber, das wolle der Bürgermeister nicht verschweigen, es gibt Projekte, die eben nicht zustande gekommen sind und auch für heuer im Haushalt nicht vorgesehen sind. Weil das die Pandemie nicht zulasse. Ein Beispiel: Bei der Feuerwehr Gremheim steht der Kauf eines neuen Einsatzfahrzeuges an. Rund 100.000 Euro werden dafür benötigt. „Wir haben das vorerst verschoben. Auch, weil eine richtige Planung und dafür nötige Treffen bisher einfach schwierig waren“, erklärt Johannes Ebermayer.
Wie geht es mit der Schwenninger Schule weiter?
Was er gemeinsam mit seinem Gremium aber unbedingt weiter vorantreiben will: die energetische Sanierung der Schwenninger Schule. Aktuell werden dort zwei Klassenzimmer und ein Computerraum für Unterrichtszwecke genutzt. Und ja, auch Ebermayer kennt die Überlegungen von Nachbargemeinden, dass irgendwann irgendwo eine neue Grundschule gebaut werden könnte. Aber: „Es heißt ja Schulverband Schwenningen“, sagt der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern und weiter: „Die Schule hat definitiv einen Sanierungsbedarf und das muss man machen. Aber grundsätzlich steht sie gut da, ist leicht zu erreichen und bietet genug Platz.“ Auch Fernwärme-Leitungen liegen schon da. Deshalb lege die Gemeinde nun Wert auf die weitere Sanierung, alles andere werde man sehen. In Zahlen: Rund 95.000 Euro sind eingestellt. Eine staatliche Förderung mit rund 130.000 Euro ist auf der Einnahmenseite eingeplant. Auch in den kommenden Jahren sei die Schulsanierung das Projekt, das nach der Kita in Gremheim, mit am wichtigsten in der Gemeinde sein werde. „Wir fangen ja gerade erst richtig an“, so Ebermayer weiter. In den Startlöchern stehen auch einige Bauherren. Zumindest gibt es großes Interesse an Bauplätzen in der Gemeinde.
Wer bekommt welchen Bauplatz in Gremheim?
So groß, dass über die Vergabe und die damit verbundene Parzelleneinteilung aktuell im Gemeinderat noch diskutiert wird, wie der Bürgermeister sagt. Das betrifft sowohl das fertiggestellte Baugebiet Schwenninger Oberdorf als auch die zwei neuen Siedlungen Kapellenäcker und Mohnfeld 2 in Gremheim, bei denen jeweils derzeit die Bebauungspläne aufgestellt werden. 375.000 Euro stehen für diese Entwicklung im Ortsteil im Haushalt für dieses Jahr. Und: 100.000 Euro für den Grunderwerb. „Wir versuchen uns immer, mit Bauland gut aufzustellen. Aber ich denke doch, dass wir mit den jetzigen Erschließungen mal ein Stück vorankommen“, so Ebermayer und er betont: „Die Zukunft liegt innerorts.“
Wichtige Schritte seien dafür unter anderem der Neubau der Kita und die Sanierung der Schule. Genau darauf habe man den Schwerpunkt bei der Etat-Planung gelegt – ein Haushalt für die nächste Generation. Aber bestückt mit wichtigen Pflichtaufgaben, wie der Bürgermeister ergänzt. Dazu zählt beispielsweise die Abwasserbeseitigung. Knapp 200.000 Euro stehen für das Thema Klärschlammpresse im Etat. Ebermayer: „Ich denke, das ist erneut ein guter Haushalt mit Zukunft.“
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