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Schwenningen/Günzburg: Der „FC Bayern des Taekwondo“ feiert

Schwenningen/Günzburg

Der „FC Bayern des Taekwondo“ feiert

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    Gut drauf waren Mitglieder und Ehrengäste bei der Feier des 50-jährigen Bestehens des Taekwondo-Clubs Donau-Lech-Iller im Schloss Kalteneck in Schwenningen: (von links) Bürgermeister Johannes Ebermayer, Vorsitzender Heinrich Magosch, Zweiter Vorsitzender Günter Sonner, BLSV-Kreisvorsitzender Alfons Strasser, Unternehmer und Mitglied Andreas Kimmerle, Oberbürgermeister Frank Kunz und Landrat Leo Schrell.
    Gut drauf waren Mitglieder und Ehrengäste bei der Feier des 50-jährigen Bestehens des Taekwondo-Clubs Donau-Lech-Iller im Schloss Kalteneck in Schwenningen: (von links) Bürgermeister Johannes Ebermayer, Vorsitzender Heinrich Magosch, Zweiter Vorsitzender Günter Sonner, BLSV-Kreisvorsitzender Alfons Strasser, Unternehmer und Mitglied Andreas Kimmerle, Oberbürgermeister Frank Kunz und Landrat Leo Schrell. Foto: Berthold Veh

    Die Chefin des Schwenninger Schlosses Kalteneck, die den Athleten des Taekwondo-Clubs Donau-Lech-Iller am Samstagabend bei der Feier des Vereinsjubiläums kulinarische Spezialitäten serviert, ist selbst eine glühende Anhängerin dieses Sports. „Da kann man sich richtig auspowern und fit bleiben“, sagt Brigitte Linder-Schäferling. Die 44-Jährige hat bereits als Sechsjährige mit Taekwondo begonnen und zwischenzeitlich auch andere Sportarten ausprobiert. „Für mich gibt’s aber nichts Besseres“, versichert die Schwenninger Gastronomin. Genauso sieht es auch die Leipheimerin Alime Gürel, die über ihren Mann zum Taekwondo gekommen ist. Neben der Fitness zähle für sie auch das Gemeinschaftserlebnis. „Man fühlt sich wie in einer Familie“, sagt Gürel.

    Heinrich Magosch ist Sportler mit Herz

    Und diese Familie feiert am Samstag in Schwenningen ihr 50-jähriges Bestehen. Lauter DAN-Träger, die es in diesem Kampfsport zu höchsten Ehren gebracht haben, sind um ihren Vorsitzenden Heinrich Magosch und dessen Stellvertreter Günter Sonner versammelt. Der Club, der vom inzwischen verstorbenen Hans-Udo Siegel gegründet wurde, ist nicht irgendein Taekwondo-Verein, sondern er gilt als FC Bayern dieses Sports in Deutschland. Seit 35 Jahren ist dort Heinrich Magosch der „Macher“, der Vorsitzende hat Taekwondo in der Region aus einer Nische geholt, wie die Festredner betonen. Mit großen Galas zugunsten des Leserhilfswerks Kartei der Not rückte der Schwenninger den Kampfsport ins Rampenlicht.

    150.000 Euro in 35 Jahren

    Bei der vorerst letzten von 89 Galas in der Region sahen mehr als 700 Zuschauer im November des vergangenen Jahres in der Kneipp-Halle in Dillingen erneut spektakuläre Bruchtests und atemberaubende Salti. Neben 200 Aktiven aus der Region hatten Magosch und Co. erneut Kampfsportler aus Südkorea einfliegen lassen, die zur Weltspitze des Taekwondo zählen. Neben der starken Show gab es wieder eine großherzige Spende für die Kartei der Not, die Sponsor Andreas Kimmerle auf 25.000 Euro aufstockte. Insgesamt hat der Taekwondo-Club Donau-Lech-Iller in den vergangenen 35 Jahren 150.000 Euro an das Leserhilfswerk überwiesen.

    Vor der Feier steht am Samstag eine DAN-Prüfung im Allkampf/Jitsu, die Peter Feistle, Heinz Gruber, Thomas Rapp, Reinhold Gruber, Günter Sonner und Heinrich Magosch erfolgreich ablegen. Der Vorsitzende Magosch präsentiert die Entwicklung des Vereins, dessen Mitgliederzahl in den vergangenen 35 Jahren von rund 60 auf mittlerweile 1622 gewachsen ist. Die Sportler kommen aus den Landkreisen Dillingen, Aichach-Friedberg, Günzburg, Neu-Ulm und dem Alb-Donau-Kreis. Der Taekwondo-Club Donau-Lech-Iller verfügt aktuell über 67 Trainer, er hat auf Meisterschaften – national und international – etwa 1900 Medaillen geholt. „Wir sind inzwischen einer der erfolgreichsten Taekwondo-Vereine in Deutschland“, sagt Magosch. Er selbst feiere im Übrigen sein persönliches 50. Kampfsport-Jubiläum, und die Taekwondo-Schule in Schwenningen gebe es seit 40 Jahren, teilt der 65-Jährige mit.

    Eine Schule in Dillingen

    Landrat Leo Schrell gratuliert dem Verein zu dieser „sensationellen Entwicklung“. Der Taekwondo-Club Donau-Lech-Iller sei inzwischen „die größte Taekwondo-Union in ganz Deutschland“. Erst 2017 sei Heinrich Magosch bei der Landkreis-Sportlerwahl der Donau-Zeitung und der Wertinger Zeitung wieder auf dem Siegertreppchen gestanden. Zu den Gratulanten zählt Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz, der einst bei Magosch so viel trainiert hatte, dass die Spiegel in der Schule in Dillingen anliefen. Der Rathauschef fuhr allerdings bedeutende Erfolge ein, unter anderem wurde er in der A-Jugend deutscher Meister in der Mannschaft. Wie Schrell, so würdigt auch Kunz, dass der Taekwondo-Club jungen Menschen Werte wie Disziplin, Konzentration und Respekt vor anderen vermittle. Durch die „großartigen Erfolge“ werde der Namen Dillingens nach außen getragen. „Der Taekwondo-Club Donau-Lech-Iller ist ein Aushängeschild des Sports für die ganze Region“, sagt Kunz.

    Schwenningens Bürgermeister Johannes Ebermayer könnte nach seiner launigen Rede ein Extratraining bevorstehen. Er weist darauf hin, dass einst die „Ritter von Swaningen“ an diesem Ort in einer Wasserburg gefeiert haben. Eine Urkunde zum Jubiläum überreicht der BLSV-Kreisvorsitzende Alfons Strasser. Der Taekwondo-Club Donau-Lech-Iller habe sich zum zweitgrößten Verein im Landkreis Dillingen entwickelt. Er zitiert Churchill mit einem wenig bekannten Satz, dass im Leben keine Stunde verloren sei, die man mit Sport verbringe. Nachdem der Vizepräsident der Bayerischen Taekwondo-Union, Georg Streif, und Andreas Kimmerle gratuliert haben, werden bis in die Morgenstunden Anekdoten erzählt. Vor der Mitgliedsaufnahme steht übrigens ein Ritual. „Interessierte müssen erst mittrainieren“, sagt Magosch. Und wenn der Meister mit dem 10. DAN einen ernsthaften Willen bei dem Kandidaten registriert, wird er in den Taekwondo-Club aufgenommen.

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