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Schwenningen: Ein Schwenninger kämpft für ein saubereres Meer

Schwenningen

Ein Schwenninger kämpft für ein saubereres Meer

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    Oceanmata setzt sich zusammen aus „Ocean“, dem Meer, und „Mata“ – indonesisch für „Auge“. Das Team vor Ort in Bali sammelt für jedes verkaufte Produkt des Augsburger Start-up-Unternehmens ein Kilo Müll und dokumentiert dies. Inzwischen gehören neben Smartphone-Hüllen auch T-Shirts mit „Wave-of-change“-Aufdruck zum Produkt-Portfolio des Unternehmens.
    Oceanmata setzt sich zusammen aus „Ocean“, dem Meer, und „Mata“ – indonesisch für „Auge“. Das Team vor Ort in Bali sammelt für jedes verkaufte Produkt des Augsburger Start-up-Unternehmens ein Kilo Müll und dokumentiert dies. Inzwischen gehören neben Smartphone-Hüllen auch T-Shirts mit „Wave-of-change“-Aufdruck zum Produkt-Portfolio des Unternehmens. Foto: Silvia Schmid

    Lange weiße Sandstrände, blaugrünes Meer, Delfine springen aus den Wellen, süße Meeresschildkröten tauchen darunter … Der Indische Ozean ist ein Naturparadies für Pauschaltouristen und Individualreisende aus aller Welt – zumindest auf den Bildern und auf den ersten Blick. Bei genauerem Hinsehen wird klar: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Und wo auf den ersten Blick alles perfekt und schön aussieht, lauert eine Naturkatastrophe. Dominik Karl hat genauer hingesehen und nicht wieder weggeschaut. Stattdessen hat er beschlossen, aktiv etwas zu unternehmen, und hat die Idee von „Oceanmata“ entwickelt.

    Bei einem Urlaub im Sommer 2018 auf Sri Lanka wurde dem damals 23-jährigen Studenten aus Schwenningen zum ersten Mal bewusst, was die Intaktheit der Natur an diesem schönen Ort empfindlich bedroht: Hinter den Häusern, an Straßenrändern, entlegeneren Stränden und sogar auf Reisfeldern lagerte Müll, wo immer man hinschaute. Die Bilder ließen Dominik Karl nicht mehr los und er verspürte das dringende Bedürfnis, etwas gegen diesen verantwortungslosen und zerstörerischen Umgang mit der Natur zu unternehmen.

    Müll aufsammeln in Zusammenarbeit mit Einheimischen

    Ein Clean-up-Projekt schwebte ihm vor, bei dem ganz konkret Müll aufgesammelt und die Landschaft gesäubert werden sollte – möglichst in Zusammenarbeit mit Einheimischen. Die Frage war nur, wie könnte man so ein Projekt organisieren und vor allem finanzieren? „Nach einiger Zeit des Grübelns kam mir die Idee, ein Produkt zu entwickeln, das jeder brauchen kann, welches kompostierbar sein sollte und für dessen Kauf wir im Gegenzug garantieren, dass wir mindestens ein Kilogramm Plastikmüll sammeln“, erläutert Dominik Karl.

    Im Sommer 2019, im letzten Semester seines Maschinenbaustudiums und mit Unterstützung der DHBW Heidenheim, verwirklichte er die Idee zusammen mit zwei Kommilitonen zunächst im Rahmen einer Studienarbeit. „Wir besuchten Fachmessen und wälzten tagelang Bücher über Biokunststoffe. Mit der Firma Scheplast in der Nähe von Ulm hatten wir nach kürzester Zeit einen super Partner gefunden, der von unserer Idee begeistert war und uns bei der Umsetzung unterstützte“, erzählt er rückblickend. Eine nachhaltig hergestellte Smartphone-Hülle sollte das Produkt werden, durch dessen Verkauf sich die Säuberungsaktionen finanzieren würden.

    Büro im Domviertel in Augsburg

    Nach einer weiteren Urlaubsreise im Sommer 2019 – diesmal nach Bali, wo sich die Situation mit dem Müll in der Natur als noch gravierender erwies – war auch der Einsatzort klar. Zusammen mit Bisri, einem Einheimischen, der bereits für ein anderes Projekt Clean-ups durchgeführt hatte und den der Zufall mit Dominik Karl zusammenführte, gründete der Schwabe sein Team in dem kleinen Dorf Medewi im Westen Balis. Dort werden die Säuberungsaktionen vor Ort organisiert. Parallel bildete Karl in Augsburg das „Team Germany“. In einem Büro im ersten Stock eines Geschäftshauses im Domviertel laufen alle Fäden zusammen.

    Das „Team Germany“ koordiniert die Arbeit von Augsburg aus: (von links) Isabell Bröckl, Fabian Wannemüller und Start-up-Gründer Dominik Karl. Nicht im Bild: Natalie von Grauvogl, Ilse Schweigkofler und Duc Phan.
    Das „Team Germany“ koordiniert die Arbeit von Augsburg aus: (von links) Isabell Bröckl, Fabian Wannemüller und Start-up-Gründer Dominik Karl. Nicht im Bild: Natalie von Grauvogl, Ilse Schweigkofler und Duc Phan. Foto: Silvia Schmid

    Fünf feste Mitarbeiter sind es in Augsburg, sechs weitere sind von anderen Orten aus aktiv für das Projekt, aus dem inzwischen ein erfolgreiches Start-up-Unternehmen geworden ist. Die schönen und nachhaltigen Handyhüllen kommen richtig gut an bei den Nutzern. Dominik Karl hat seinen sicheren Job in der Industrie an den Nagel gehängt und Oceanmata zu seinem Beruf gemacht. Und er ist glücklich damit.

    Arbeit am schönsten Fleck der Welt

    Seine Mitarbeiter stehen voll hinter der Philosophie des jungen Unternehmens, die Atmosphäre ist locker und freundschaftlich. Hier wird nicht nur gearbeitet, sondern auch diskutiert. Es werden gemeinsam neue Ideen entwickelt und in den Pausen wird auch mal zusammen gezockt oder meditiert. Das Wichtigste jedoch für Dominik Karl ist: Er hat seinen Traum verwirklicht und macht nun mit seiner Arbeit die Welt an einem der schönsten Orte der Erde ein kleines bisschen besser.

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