Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Schabringen: Brand in Wohnhaus: So lief der Großeinsatz der Feuerwehren in Schabringen ab

Schabringen

Brand in Wohnhaus: So lief der Großeinsatz der Feuerwehren in Schabringen ab

    • |
    Am nächsten Tag ist das Ausmaß des Brandes zu sehen. Der Dachstuhl wurde nahezu vollständig zerstört.
    Am nächsten Tag ist das Ausmaß des Brandes zu sehen. Der Dachstuhl wurde nahezu vollständig zerstört.

    Das verbrannte Gerippe des Dachstuhls ragt in den grauen Novemberhimmel. Feuerwehrleute sind gerade dabei, Fotoalben und andere persönliche Gegenstände aus dem Gebäude zu tragen. Es ist kurz vor drei Uhr morgens, als der Notruf bei den Feuerwehren eingeht. Das helle Licht der Flammen und der Rauch sind schon von Weitem zu sehen, berichten Einsatzkräfte. Was ist aus dem verbrannten Haus noch zu retten?

    „Ich hab nur meine Kinder, mein Handy, meine Tiere gegriffen“, sagt die Bewohnerin am nächsten Morgen. Ihr Name soll nicht in der Zeitung stehen. Der Schock sitzt tief. Nicht nur bei ihr, sondern auch bei ihren drei Kindern, von denen zwei mit im Haus gewohnt haben. Die Feuerwehr bringt auch die Tiere der Familie in Sicherheit, nur eine der drei Katzen ist bis zum Morgen noch nicht aufgetaucht.

    Brandermittler sollen die Ursachen klären

    „Sie werden jetzt wohl bei den Großeltern unterkommen“, sagt eine der Töchter über ihre Mutter und die beiden Geschwister. Sie selbst lebt in Stuttgart. Als sie von dem Brand in ihrem Elternhaus erfährt, steigt sie sofort ins Auto und fährt nach Schabringen. Das Haus befindet sich unweit des Schabringer Feuerwehrhauses. Unter anderem aus der Egau haben die Wehren in dieser Nacht Wasser zum Löschen gepumpt. Eine Brandursache können die Einsatzkräfte vor Ort noch nicht ausmachen. Sollen sie auch nicht, denn die Brandermittler der Polizei sind gerade erst eingetroffen und gehen mit den Bewohnern durch das Gebäude.

    „Das Haus ist unbewohnbar“, sagt Tobias Scheitenberger, Einsatzleiter und Kommandant der Schabringer Feuerwehr. Kreisbrandmeister Jürgen Schön ist ebenfalls vor Ort. Die größte Herausforderung bei solchen Einsätzen sei, das Feuer zu begrenzen, damit es nicht auf andere Häuser übergreife. Für die umliegenden Gebäude käme hinzu, dass der Strom gekappt werden müsse, somit seien auch viele Heizungen betroffen. Im Winter natürlich besonders unangenehm.

    Feuerwehren waren mit einem Großaufgebot in Schabringen

    Doch auch den Einsatzkräften steckt der Frost noch in den Knochen. Sie wärmen sich mit Tee und Suppe auf, wurden vom BRK mit dem Nötigsten versorgt. Mehr als 80 Männer und Frauen der Feuerwehren Schabringen, Mödingen, Wittislingen, Donaualtheim, Dillingen und Bergheim waren im Einsatz. Hinzu kam ein Team der Notfallseelsorger. Eineinhalb Stunden nachdem die Feuerwehr ausgerückt ist, ist der Brand unter Kontrolle, doch der Einsatz dauert auch noch am Morgen des nächsten Tages an. Nach Polizeiangaben gilt das Feuer erst um halb acht Uhr morgens als vollständig gelöscht. Im Obergeschoss wird noch einmal alles mit Schaum zugedeckt, um sicherzustellen, dass keine kleinen Brände mehr schwelen, so die Feuerwehrleute. Mithilfe der Drehleiter haben sie in der Nacht das Dach geöffnet, um versteckte Brandstellen freizulegen.

    „Wo der Brand entstand, lässt sich nicht genau lokalisieren“, sagt Kommandant Scheitenberger. Niemand sei zu Schaden gekommen, das sei das Wichtigste. Als die Feuerwehr eintraf, hatte sich die Familie schon in Sicherheit gebracht. Vieles von dem, was das Feuer nicht zerstört hat, hat das Löschwasser beschädigt.

    Brand in Schabringen: Der Schaden ist hoch

    Bei der Polizei möchte man am Mittwoch nur vorsichtig schätzen, wie hoch der Schaden an dem Zweifamilienhaus ist. Pressesprecher Robert Piehler nennt einen Schätzwert von etwa 300.000 Euro. Zunächst müsse aber erst einmal ein Gutachter der Versicherung klären, wie hoch der Schaden tatsächlich ist. Doch was hat den Brand in Schabringen verursacht? Die bisherigen polizeilichen Ermittlungen hätten ergeben, dass es keine Hinweise auf Brandstiftung gibt, so Piehler. „Vieles deutet auf einen technischen Defekt hin.“ Dieser habe wohl in einem der Zimmer im Obergeschoss zum Ausbruch der Flammen geführt. Eine genauere Ursache könne aber bislang nicht genannt werden.

    „Wir hatten uns auf Weihnachten eingestellt und drauf gefreut“, sagt die Bewohnerin. Nun heißt es erst einmal verarbeiten, was in dieser Nacht passiert ist. Eins müsse man aber sagen, so die Familie: „Die Arbeit des Krisenteams war wirklich superprofessionell.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden