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Dillingen
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Sanierung: Tradition auf der Turmspitze

Sanierung

Tradition auf der Turmspitze

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    Auf der Turmspitze: Siegfried Huber (oben von links), Monsignore Gottlieb Fellner, Günter Schwertberger, Oberbürgermeister Frank Kunz, Peter Wagner, Hans Miller, Matthias Klauser, Florian Hausmann (unten) und Richard Goretzko.
    Auf der Turmspitze: Siegfried Huber (oben von links), Monsignore Gottlieb Fellner, Günter Schwertberger, Oberbürgermeister Frank Kunz, Peter Wagner, Hans Miller, Matthias Klauser, Florian Hausmann (unten) und Richard Goretzko. Foto: Foto: Mörzl

    Dillingen Eine Vorahnung auf den Ersten Weltkrieg – die hatte Spitalverwalter Birnmann. Im Jahr 1913 setzte er die Turmspitze auf die Spitalkirche in Dillingen. Mit dabei: Birnmanns Einschätzung der politischen Lage. Bei den Sanierungsarbeiten kamen die alten Schriften jetzt wieder ans Tageslicht. Und der heutige Stiftungsleiter Siegfried Huber sagt: „Dabei erfuhr man, dass der Spitalverwalter vor einem drohenden Weltkrieg gewarnt hatte, welcher ja dann 1914 tatsächlich traurige Wirklichkeit wurde.“ Lesen konnte man die Schriften übrigens dank der Bewohner des Stiftes – mit ihrer Hilfe konnten die Sätze entziffert werden.

    Am Mittwoch wurde als Abschluss der Arbeiten an der Kirche das neue Kreuz montiert (wir berichteten). Durch Blitzeinschläge und Korrosion war das alte beschädigt worden. Zudem war die Holmstange und die Holzverschalung der Turmspitze stark sanierungsbedürftig und wurde erneuert. Neben den Arbeiten wurde besonders auf eine Tradition Wert gelegt: das Beilegen von Dokumenten und Medaillen. Neben den Neuen kamen auch die gefundenen Schriften dazu – als Kopie und in neudeutscher Schreibweise. Bei der jüngsten Montage der Kirchturmspitze wurden neben einer aktuellen Ausgabe der DZ auch der Kirchenführer der Spitalkirche eingeschlossen. Dazu kamen unter anderem Erinnerungsmedaillen der Hospital-Stiftung Dillingen und eine Urkunde mit dem Titel „In Memoriam“. Darin notiert sind die Ereignisse seit 1913, die Wahl des deutschen Papstes, die Finanzkrise und der Klimawandel.

    Aufstieg auf die Plattform in 39 Meter Höhe

    Das päpstliche Kreuz wurde nach der Segnung auf die Kuppel gehoben. Auf die Gerüstplattform in 39 Meter Höhe stieg Schlossermeister Hans Miller, der mit seinem Sohn Johannes das Kreuz gefertigt hat. Ihm folgten Spengler Werner Klauser, der unter anderem für die Arbeiten am Dach zuständig war, Bauleiter Peter Wagner von der Firma Asco, Monsignore Gottfried Fellner, Oberbürgermeister Frank Kunz und Zimmermann Günther Schwertberger sowie die weiteren Helfer Thomas Ettlinger, Florian Hausmann und Richard Goretzko.

    Kunz bat um eine Schweigeminute für den verstorbenen Werner Schwertberger. Als Zimmerermeister war er für den Bau der Holmstange in der Kirchturmspitze verantwortlich, die die Kreuz-Konstruktion nun trägt. „Es war sein letztes Meisterwerk“, so Oberbürgermeister Kunz.

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