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Sanierung: „Ein Juwel“ mitten in Dillingen

Sanierung

„Ein Juwel“ mitten in Dillingen

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    Ein Schmuckstück ist das sanierte Haus Auf der Leiten 9 in Dillingen geworden.
    Ein Schmuckstück ist das sanierte Haus Auf der Leiten 9 in Dillingen geworden. Foto: Berthold Veh

    Thomas Geiger wohnt in Neusäß. An dem Haus mit der Adresse Auf der Leiten 9 in Dillingen ist der heute 50-Jährige aber schon oft vorbeigegangen. Geiger besuchte in Dillingen den Kindergarten an der Kapuzinerstraße und die Schule, im früheren Benediktinerkolleg schnupperte er Internatsluft. Und da kommt man unweigerlich auch an der einstigen Lammbrauerei hinter dem ehemaligen Kaufhaus Paul und den Wohngebäuden Auf der Leiten vorbei. Als Geiger vor drei Jahren erfuhr, dass das denkmalgeschützte Haus mit der Nummer neun zum Verkauf anstand, konnte er nicht widerstehen. Der Gastronomie-Unternehmer, der Schnellimbiss-Restaurants führt, kaufte das viergeschossige Gebäude.

    Das Haus war in desolaten Zustand

    Geigers Frau Beatrice von Schönfeldt erinnert sich noch gut an das Aussehen dieses historischen Hauses. „Es war in einem desolaten Zustand.“ Aber ihr Mann habe Feuer gefangen, um daraus wieder ein Schmuckstück zu machen. Thomas Geiger beschreibt denn auch jetzt bei einem kleinen Empfang vor Ort die Schritte bei der Sanierung des Anwesens, das 1865 gebaut wurde. Das Projekt habe sich umfangreicher als ursprünglich gedacht herausgestellt. 48 Container Schutt mussten abtransportiert werden. „Es gab keinerlei Unterlagen zur Statik des Gebäudes oder zu den Leitungen.“ Im zweiten Obergeschoss hingen die Balken, wie Geiger erläutert, bis zur Mitte zwölf Zentimeter durch. Mitunter schienen die Hindernisse unüberwindlich, doch es habe sich immer wieder eine Lösung finden lassen. Geiger dankt dabei dem Architekten Marcus Reichhardt, von dem er alles aus einer Hand bekommen habe – Architektenleistungen, Statikberechnungen, Brandschutznachweise und die komplette Bauleitung.

    Einst hat das Gebäude als Schulhaus gedient

    Stadtarchivarin Felicitas Söhner und Hermann Biber haben Geiger geholfen, etwas mehr über die Geschichte des Hauses zu erfahren. Im 19. Jahrhundert sei das Gebäude auf Granitsteinen aufgebaut worden. Generationen der Lehrerfamilie Menz seien im 20. Jahrhundert in dem Anwesen Auf der Leiten zu Hause gewesen, das Gebäude habe als Schulhaus gedient. Oberlehrer Menz habe Schüler ins Dachgeschoss geführt. Mit einem Versprechen. „Man kann von hier aus, wenn das Wetter mitspielt, die Zugspitze sehen“, sagt Geiger. Ein Mieter merkt an, dass er davon auch schon gehört habe. Und er sei gespannt, ob eines Tages der Blick zu den Alpen tatsächlich Wirklichkeit werde.

    Mehrere Redner würdigen die Sanierung. Architekt Marcus Reichhardt sagt, dass es unter großen baulichen Veränderungen im Innen- und Außenbereich und mit hohem planerischen und handwerklichen Aufwand gelungen sei, das Haus mit seiner Schiefereindeckung in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Dillingen und dem Denkmalamt. Es durften sogar, wie der Architekt dankbar erwähnt, Außenbalkone errichtet werden, die sich hervorragend in die Ansicht einfügten. Dadurch hätten die Wohnungen im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss „eine enorme Aufwertung“ erfahren. Reichhardt gratuliert der Familie Geiger/von Schönfeldt zu ihrem „Traumhaus“. Und auch Oberbürgermeister Frank Kunz sagt, dass hier „ein Juwel mitten in der Dillinger Innenstadt“ entstanden sei. „Da passt wirklich alles“, stellt der Rathauschef fest. Man sehe, dass Thomas Geiger im Herzen noch ein Dillinger sei.

    Insgesamt hat der Unternehmer in dem Haus Auf der Leiten etwa 1,5 Millionen Euro investiert. Es sind dabei fünf Wohnungen entstanden, die eine Größe zwischen 70 und 95 Quadratmeter haben. Die Rendite habe für ihn bei diesem Projekt nicht im Vordergrund gestanden, sagt Geiger unserer Zeitung. Da sei ein gutes Stück Liebhaberei dabei. Und auf das Ergebnis sei er „schon ein bisschen stolz“.

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