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Rieswasser: Nicht das Coronavirus bedroht unser Trinkwasser

Rieswasser

Nicht das Coronavirus bedroht unser Trinkwasser

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    Trinkwasser ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit, sagte Reinhold Bittner. Doch wie sicher ist die Versorgung angesichts des Klimawandels? Oder eines terroristischen Anschlags?
    Trinkwasser ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit, sagte Reinhold Bittner. Doch wie sicher ist die Versorgung angesichts des Klimawandels? Oder eines terroristischen Anschlags? Foto: Stauch

    Die Sicherstellung von Trinkwasser sollte bei den Bürgern noch viel mehr Wertschätzung erfahren als bisher. Darauf hat jetzt der stellvertretende Landrat vom Landkreis Donau-Ries , Reinhold Bittner , hingewiesen. Bei der ersten Jahresversammlung beim Zweckverband Bayerisches Rieswasserversorgung (BRW) auf der idyllischen Goldbergalm erinnerte der Kommunalpolitiker aus Oettingen an die wichtige Aufgabe der Originalstation, „täglich dieses wichtige Lebensmittel “ zur Verfügung zu stellen. „Eine Selbstverständlichkeit für jeden, über die man erst darüber nachdenkt, wenn einmal das Wasser zum Kaffeekochen ausbleibt“, meinte der Landratsstellvertreter. Der Gastredner sprach vor rund drei Dutzend Bürgermeistern sowie Vertretern von Städten und Gemeinden aus Nordschwaben, bei der eine positive Bilanz der BRW-Aktivitäten im vergangenen Jahr gezogen wurde.

    Corona: Aufs Händeschütteln wird verzichtet

    Trotz grassierendem Coronavirus war bei dem Treffen der Verbandsmitglieder in dem beliebten Lokal auf luftigen 500 Höhenmetern überm Meeresspiegel kräftiges Händeschütteln angesagt. Kein Wunder, stellte die Jahresversammlung der Wasserversorger für viele Beteiligte doch eine Art Abschiedsvorstellung dar, zumal einige der anwesenden Bürgermeister bei der kommenden Kommunalwahl in weniger als zehn Tagen nicht mehr antreten und damit ihre Funktion als Vertreter der Mitgliedsgemeinden abgeben. Trotzdem war Verbandsvorsitzender Wolfgang Kilian , der die gute Zusammenarbeit aller zum Wohle des Verbrauchers mehrfach lobte, bestens gelaunt. „Ich bin stolz, dieses Amt in dieser bewegten Zeit ausgeübt haben zu dürfen“, bedankte sich der Bürgermeister von Harburg , der nach 18 Jahren als Ortsvorsteher ausscheidet.

    Der baldige Gang zu den Wahlurnen warf auch seine Schatten auf die Zusammenkunft der Mandatsträger und Mitarbeiter des Verbandes, der eine jährliche Trinkwasserabgabe von rund sechseinhalb Millionen Kubikmetern in drei Landkreisen gewährleistet.

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    Daher braucht es nach Mitte März und spätestens bei einer neuerlichen Versammlung Ende Juni etwa einen Nachfolger für den Harburger. Aber auch für Reinhold Schilling , seinen Stellvertreter bei der BRW. Der Bürgermeister von Schwenningen hört nach 24 Dienstjahren auf. Der Mann von der Donau dankte im Namen des Werkausschusses, einem der insgesamt drei Organe der Organisation, für Kilians Leitung seit dem Jahr 2014: „Er führte die ganze Zeit zielstrebig und vorausschauend zur Sicherstellung unseres Wassers.“ Letzteres wollte Bittner wortwörtlich aufgreifen, indem er den sensiblen Lebensbereich Wasser ansprach. „Es muss nicht nur täglich fließen, sondern auch geschützt werden“, forderte er und warnte zum Beispiel vor dem Fall eines Anschlags auf den Hochbehälter: „Da wäre dann der Worst Case hoch drei.“

    Aber auch ohne terroristische Bedrohungen haben es die Wasserexperten von heute schon schwer genug. Darauf deutete der Verlauf der anderthalbstündigen Tagung auf der Alm hin. Da ging es weniger um den Krankheitserreger „Covid-19“ als vielmehr und immer wieder der anhaltende Klimawandel , der sich auch in der Bilanz und den Geschäftsaussichten der Zukunft breitmacht. „Höhere Temperaturen führen zu einem höheren Wasserbedarf und mehr Verdunstung, was die Wasserversorgung belastet“, ließ der scheidende Vorsitzende Kilian durchblicken und verlangte von allen „vorausschauendes und generationenübergreifendes Handeln“. Diese weltweiten Veränderungen nahm auch der neue Werkleiter Bernd Hauber bei seinem Statement auf und stellte als Konsequenz eine neue Leitung vor, die – rund 21 Kilometer lang und zwischen dem Monheimer Ortsteil Warching und Wemding – ab Sommer gebaut werden soll.

    „Damit schaffen wir eine zusätzliche Redundanz für das Gesamtsystem“, erklärte der junge Fachmann. Um die steigenden Tagesspitzen zu stemmen, zapft die BRW mit dieser Verbundleitung quasi bei den Kollegen vom Zweckverband Fränkischer Wirtschaftsraum an.

    Zuvor hatte noch „Hausherr“ Lutzingens Bürgermeister Eugen Götz in einem Grußwort den anstehenden Wandel in personeller Hinsicht angesprochen und für sich persönlich eine positive Rückschau gehalten. Seine Amtszeit endet am 30. April.

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