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Reservisten: „Europa muss endlich zusammenstehen“

Reservisten

„Europa muss endlich zusammenstehen“

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    Josef Dedio
    Josef Dedio

    „Wir haben ein Problem.“ Diesen Satz stellte Dillingens stellvertretender Landrat Alfred Schneid an den Beginn seines Grußwortes beim sicherheitspolitischen Jahresempfang des Reservistenverbands Kreisgruppe Schwaben Nord in der Luitpold-Kaserne Dillingen.

    „Die bisherige Weltordnung ist in Auflösung begriffen, oder hat sich bereits aufgelöst“, so der Vizelandrat weiter. Das habe auch für Europäer weitreichende Konsequenzen. Die wachsende Kluft zur USA, ungelöste Konflikte mit Russland, der anstehende Brexit, sowie der Vormarsch von Populisten und Nationalisten in Europa und der schwelende Türkeikonflikt, forderten nicht gerade dazu auf, beruhigt in die Zukunft zu blicken. Denn kein Land in

    Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz stimmte seinem Vorredner uneingeschränkt zu. Er erinnerte an die historische Verpflichtung von Dillingen als Garnisionsstadt seit beinahe 340 Jahren, mit der selbstverständlichen Aufgabe, der Bundeswehr ohne Wenn und Aber als Stadt den Rücken zu stärken. Daher sei es ihm auch eine große Freude und Genugtuung, dass der diesjährige Tag der

    Eröffnet hatte den Jahresempfang Kreisvorsitzender Oberstabsfeldwebel der Reserve Werner Wölfel. In seiner kurzen Begrüßung dankte er dem Informationstechnikbataillon 292, vertreten durch den stellvertretenden Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Andreas Hadersdorfer, diese Veranstaltung in der Luitpold-Kaserne von Dillingen abhalten zu können. Nach der namentlichen Begrüßung der zahlreichen Gäste durch den Kreisvorsitzenden betonte der stellvertretende Kasernenkommandant, dass es für die Soldaten des Bataillons immer wieder eine Freude sei, ehemalige Kameraden und Reservisten hier in der Luitpold-Kaserne begrüßen zu können.

    Nach einem musikalischen Zwischenspiel des Reservistenmusikzugs Nordschwaben „König Ludwig“ referierte Oberstleutnant Josef Dedio über seine fünfjährige Verwendung beim Allied Air Comand und Allied Land Command in der Stadt Izmir von 2009 bis 2014. Dabei erinnerte er an den Eintritt der Türkei in die Nato im Jahr 1952 und bescheinigte dem Land, an der Ostflanke Europas immer ein verlässlicher Partner gewesen zu sein.

    Nach einem kurzen Rückblick auf den Vater der heutigen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, und dessen Regierungszeit, kam er auf den heutigen Präsidenten Recep Erdogan zu sprechen. Seiner Meinung nach sehe sich dieser in direkter Nachfolge von Atatürk, weshalb er auch angestrengt habe, erneut eine präsidiale Regierungsstruktur in der Türkei einzuführen. In der Türkei gebe es weiterhin die allgemeine Wehrpflicht, so der Referent, was bedeutet, dass dort die zweitgrößte Armee nach den USA für die Nato ihren Dienst ableiste. Dabei hätten die Streitkräfte noch zum großen Teil ältere Waffensysteme im Einsatz, könnten jedoch auch auf hochmoderne Systeme wie den F35 Stealth-Fighter zugreifen. Wie sich die Türkei seit 2014, als er das Land verlassen hatte, entwickelt habe, darüber wollte er keine Aussage machen.

    Anschließend wurden im Rahmen der Veranstaltung Johann Deisenhofer und Ernst König aus Wertingen sowie Wolfgang Martin aus Donaualtheim für 40-jährige Mitgliedschaft im Reservistenverband Kreisgruppe Schwaben Nord ausgezeichnet.

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