Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Reistingen/Ballmertshofen: Trächtiges Schaf getötet und in Wald bei Reistingen geworfen

Reistingen/Ballmertshofen

Trächtiges Schaf getötet und in Wald bei Reistingen geworfen

    • |
    Zwischen Reistingen und Ballmertshofen hat ein Unbekannter ein totes Schaf zurückgelassen. Wurde es geschächtet?
    Zwischen Reistingen und Ballmertshofen hat ein Unbekannter ein totes Schaf zurückgelassen. Wurde es geschächtet? Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Es ist eine grausige Entdeckung, mit der man beim sonntäglichen Spaziergang sicher nicht rechnet: Im Wald zwischen Ballmertshofen (Landkreis Heidenheim) und Reistingen hat ein Spaziergänger am Sonntag, nur wenige Meter vom Weg entfernt, den blutverschmierten Kadaver eines trächtigen Schafs gefunden.

    Tier wurde "Gurgel durchgeschnitten"

    Der Spaziergänger alarmierte daraufhin den zuständigen Jäger Jürgen Röhm aus Ballmertshofen, der wegen des Vorfalls gemeinsam mit dem dortigen Jagdpächter auf unsere Redaktion zukam. Röhm ist über den Vorfall entsetzt: „Dem Tier wurde die Gurgel durchgeschnitten, um es bei lebendigem Leib ausbluten zu lassen“, vermutet er.

    Ein Einschussloch durch einen Bolzen, wie es bei Schlachtungen üblicherweise zu sehen ist, habe er nicht gefunden. „Wenn Sie mich fragen, wurde das Tier geschächtet“, so der 46-Jährige. Er sei sich jedoch sicher, dass das Tier nicht im Wald getötet wurde. Denn – das zeigt auch ein Foto des Kadavers, das unserer Redaktion vorliegt – Fleisch und Innereien des Schafs fehlen. Nur der Kopf und das Fell sind zu sehen, beides blutverschmiert. Röhm und dem Jagdpächter zufolge war das Tier mit mehreren Föten hochträchtig. „Das ist unterstes Niveau“, sagt der Jäger.

    Veterinäramt in Heidenheim informiert

    Nach der Entdeckung sei die Polizei verständigt worden, dann habe Röhm das Schaf zur Tierkörperbeseitigung gebracht und das Veterinäramt in Heidenheim informiert. Das dortige Landratsamt bestätigt den Fall.

    Ob es sich dabei um eine Schächtung – also das Schlachten ohne vorherige Betäubung – handelt, könne man „anhand der wenigen vorgefundenen tierischen Nebenprodukte nicht abschließend“ klären, heißt es. Im Landkreis Heidenheim gebe es demnach alle ein bis zwei Jahre solche Fälle, die auf eine illegale Schlachtung oder sogar eine Schächtung hindeuten. Wie eine Sprecherin auf Nachfrage erklärt, werde der Sachverhalt weiter untersucht und gegebenenfalls weitere Schritte eingeleitet.

    Es fehlte Chip im Ohr

    Röhm zufolge konnte noch nicht einmal der Besitzer des toten Tiers gefunden werden. Denn dem toten Schaf fehlte der Chip im Ohr, der zur Identifizierung dient. Eigenen Angaben zufolge hat der Jäger die umliegenden Schäfer kontaktiert. „Aber bei denen ist kein Tier abhandengekommen.“

    Der Fund macht den 46-Jährigen wütend. Er will die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam machen: „Es ist mir einfach ein Anliegen, dass die Leute lesen, was für Schweine es hier gibt.“ Und: „Ich will nicht, dass das so hingenommen wird.“

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden