Seit 1986 gibt es den Kindergarten in Gremheim. Dass das Gebäude in die Jahre gekommen ist, ist kein Geheimnis. Deshalb hat die Gemeinde Schwenningen entschieden, dass sie für die Buben und Mädchen einen neuen Wohlfühlort bauen will. Nicht nur, damit es die Kinder schön haben, sondern auch, weil sich die Anforderungen an die Einrichtung verändert haben. Und: Der Platz in Gremheim ist für Kindergarten und Kinderkrippe nicht mehr ausreichend. Das bestätigt auch Bürgermeister Reinhold Schilling. Wie berichtet, wird derzeit mit der Regierung abgeklärt, welche Maßnahmen wie gefördert werden. „Wir besprechen alle Details, dann wollen wir so schnell wie möglich mit dem Neubau des Kindergartens mit Krippe beginnen“, so der Bürgermeister. Kinder, Eltern und Erzieher freuen sich schon. Doch nicht allen Bürgern der Gemeinde gefallen die Pläne.
Der Schwenninger Bürgermeister weiß nicht, von wem das Schreiben stammt
Der Redaktion der Donau-Zeitung wurde ein anonymer Brief übersandt. Darin schreibt Der- oder Diejenige, dass die jetzige, beengte Situation im Kindergarten nicht zufriedenstellend und damit ein Neubau nachvollziehbar sei. „Aber dass dazu dieses schöne Ensemble abgerissen werden soll, um einem Neubau zu weichen, dessen wirkliche Notwendigkeit nur darin besteht, höhere Fördermittel zu erhalten“, sei nicht nachvollziehbar. Viele Gremheimer Bürger, so steht es wortwörtlich in dem einseitigen Brief, würden die bestehenden Gebäude „gerne erhalten“.
Bürgermeister Schilling kann sich nicht vorstellen, von wem dieses Schreiben ausging. Er versteht auch die Sorgen nicht. „Es war nie im Gespräch, dass wir beide Gebäude abreißen. Das jetzige Haus, die ehemalige Lehrerwohnung, bleibt weiter bestehen. Es ist angedacht, dass man freien Platz im Garten für einen ebenerdigen Kindergartenbau nutzen will.“ Irgendwann, im zweiten Schritt, soll dafür nur das Gebäude der alten Schule wegkommen. „Bislang sind unsere Pläne von allen Seiten positiv aufgenommen worden. Die Lehrerwohnung muss nicht weg, man könnte sie ja auch vermieten“, so Schilling.
Früher war in dem Kindergarten die Gremheimer Schule
Der jetzige Kindergarten ist seit Start der Einrichtung in dem ehemaligen Schulgebäude in Gremheim untergebracht. Früher haben dort die Lehrer gewohnt, direkt im Anschluss war die Volksschule. Heute toben insgesamt 43 Kinder in dem Gebäude mit den zwei Geschossen. Der Neubau könnte direkt auf dem Gelände des bisherigen Standortes realisiert werden, eine erste Kostenschätzung beläuft sich auf Gesamtkosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Aktuell entsteht als Übergangslösung im alten Schulgebäude direkt nebenan ein Ausweichraum, den die Kinder bis zum Neubau nutzen können.
Der offene Brief ist auch beim Landratsamt Dillingen abgegeben worden. Die zuständige Juristin, Christa Marx, erklärt, dass es sich um keine Baudenkmäler handelt und die Gebäude deshalb abgerissen werden dürfen. „Es ist eine politische Entscheidung, ob man das machen will oder nicht. Rechtlich gesehen, gibt es keine Grundlage, einen Abriss zu verhindern“, so Marx.
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