Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Pandemie: Pauken statt „Corona-Ferien“

Pandemie

Pauken statt „Corona-Ferien“

    • |
    Noah Fritz aus Lauingen macht am liebsten sein Matheaufgaben.
    Noah Fritz aus Lauingen macht am liebsten sein Matheaufgaben. Foto: Manuela Fritz

    Der Unterrichtsbetrieb an bayerischen Schulen ist bis einschließlich der Osterferien eingestellt, das verkündete das bayerische Kultusministerium Mitte März. Damit fielen vorerst drei Wochen Schulunterricht aus, soziale Kontakte und damit mögliche Infektionen sollen insgesamt für fünf Wochen auf das Minimum reduziert werden. Wie erging es bis jetzt den Schülern – und ihren Familien im Landkreis Dillingen?

    Coronavirus und Schule: Schüler Noah Fritz vermisst seine Freunde

    Noah Fritz ist acht Jahre alt und besucht die dritte Klasse der Grundschule Lauingen. Für ihn und seine Geschwister, die das Bonaventura-Gymnasium in Dillingen besuchen, gab es einen strikten Tagesablauf, erzählt Mutter Manuel Fritz: Um 9 Uhr war „Schulbeginn“, es gab „Obstpausen“ und Zeit für Bewegung im eigenen Garten. Nach dem Mittagessen durfte gespielt werden. Fritz machte ihren Kindern klar: „Es sind keine Corona-Ferien.“ Grundschüler Noah bekam von seiner Schule Aufgaben, die kontrolliert wurden. Fristen gab es jedoch nicht. In seinem Lieblingsfach Mathe erledigte der Drittklässler seine Hausaufgaben im Nu. In Fächern, die ihm weniger Spaß bereiten, musste Mutter Manuela an seiner Seite bleiben, damit Noah konzentriert arbeitete. Beide empfinden das Arbeiten von zu Hause als angenehm und genießen die gemeinsame Zeit. Aber es gibt auch Nachteile. „Blöd ist, dass ich meine Freunde nicht treffen kann“, sagt Noah.

    Schülerinnen Anna und Julia Finster kommen auch ohne Schule zurecht

    Anna und Julia Finster besuchen die 11. und 9. Klasse des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums in Dillingen und vermissen ihre sozialen Kontakte ebenso. Die Schwestern gehen gerne zur Schule; sie sind beide Klassensprecherinnen. „Es ist eine Umstellung, aber machbar. Und es macht sogar Spaß, alleine zu lernen“, sagt die 14-jährige Julia. Wenn Fragen aufkamen, stellte sie diese ihren Lehrern via Chat. Außerdem gefiel ihr, dass sie sich ihr Lernpensum selber einteilen konnte. Für ihre Schwester Anna steht im kommenden Jahr die Abiturprüfung an. Sorgen um ihre Abinote, aufgrund des Schulausfalls, macht sie sich nicht, noch nicht. „Sollten die Beschränkungen viel länger als erwartet andauern, könnte sich das noch ändern.“ Die Schwestern sind dankbar, dass sie eigene Zimmer und Computer zur Verfügung haben, um lernen zu können. Das erleichterte ihren Schulalltag. Mit ihren Freunden nahmen die Finsters über Videochats häufig Kontakt auf. „Trotzdem hoffe ich auf ein schnelles Wiedersehen“, sagt Julia.

    Familie Möllen aus Blindheim hilft sich gegenseitig

    Auch Lena, Maja und Nico Möllen aus Blindheim vermissen ihre Freunde. Die Geschwister besuchen unterschiedliche Jahrgangsstufen der Theresia-Haselmayr-Schule in Dillingen. Mutter Elke

    Schüler Lukas Helmschrott kann ausschlafen

    Die morgendliche, 45-minütige Busfahrt von Oberbechingen zur Josef-Anton-Schneller-Mittelschule in Dillingen vermisste Lukas Helmschrott in den letzten drei Wochen nicht. „Ich, als Dorfkind, muss normalerweise um kurz nach 6 Uhr aufstehen“, sagt der 14-Jährige. Da sei natürlich die Arbeit von zu Hause aus entspannter. Und wenn er mal keine Lust hatte, beim Lernen am Schreibtisch zu sitzen, dann suchte sich der Neuntklässler einen anderen Platz im Haus, zum Beispiel auf dem gemütlicheren Sofa. Bei Problemen kontaktierte er seine Mitschüler oder Lehrer. Dass die Unternehmungen, die er mit seinen Freunden für die Osterferien geplant hatte, ins Wasser fallen, bedauert er umso mehr. Stattdessen hilft er im großen Garten der Familie mit und spielt mit seinen Freunden im Mehrspieler-Modus Videospiele. Im Juli wird Lukas seine Abschlussprüfungen schreiben. Sorgen macht er sich nicht. „In den meisten Fächern stehe ich gut dran“, ist seine zuversichtliche Antwort.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden