Vor gut vier Wochen hatten sich Wertingens Bürgermeister Willly Lehmeier und Oberbürgermeister Frank Kunz, beide mit Maske, zufällig auf dem Herbstmarkt in Dillingen getroffen. Der Rathauschef der Zusamstadt schaute sich an diesem Sonntagnachmittag das Hygienekonzept der Kreisstadt an. Und Lehmeier und Kunz waren zu diesem Zeitpunkt noch zuversichtlich, dass die Weihnachtsmärkte in Wertingen und Dillingen zumindest in abgespeckter Form stattfinden können. Daraus wird nun nichts.
Wegen der zweiten Corona-Welle hat Wertingen am Montag die Schlossweihnacht abgesagt. Die Dillinger Stadtverwaltung teilte am Mittwoch mit, dass der Nikolaimarkt Ende November und der Christkindlesmarkt Mitte Dezember nicht stattfinden werden.
Gibt es jetzt Alternativen in Dillingen?
Für Freunde des vorweihnachtlichen Budenzaubers ist das ein Verlust. Schätzungen zufolge kamen am dritten Adventswochenende meist bis zu 20.000 Menschen, um sich durch den Lichterglanz im Dillinger Schlossinnenhof und im Schlossgarten auf Weihnachten einzustimmen. Und auch die Wertinger Schlossweihnacht zog an zwei Adventswochenenden Scharen von Menschen an.
Für den Dillinger Christkindlesmarkt haben die Marktreferenten nun gemeinsam mit der Stadt aber festgelegt: Eine Veranstaltung – unabhängig von der Größe – kann es heuer nicht geben.
Wie angekündigt, hatte man sich in Dillingen darauf geeinigt, die Entscheidung Mitte November zu treffen – dann mit Blick auf die aktuelle Infektionslage und die Situation zum Jahresende. Das Planungsteam um Peter Graf vom Kulturamt, die Festreferenten Johann Graf und Peter Graf aus dem Stadtrat und Oberbürgermeister Kunz war sich nun einig, dass die aktuelle Entwicklung keine verlässliche Planung für die Fieranten zulasse. Es gebe zudem keine Garantie, dass die Veranstaltung im Dezember überhaupt durchgeführt werden kann.
Auch der Nikolaikmarkt in Dillingen findet heuer nicht statt
Derzeit laufen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung informiert, Überlegungen, wo während der Vorweihnachtszeit in den Straßen Holzbuden aufgestellt werden könnten, in denen Kunsthandwerk verkauft wird. Stände mit Essen und Trinken werden aufgrund der Maskenpflicht in großen Teilen der Innenstadt nicht möglich sein. Oberbürgermeister Kunz sagt: „Uns ist es wichtig, die Gesundheit unserer Mitmenschen zu schützen und gleichzeitig den örtlichen Handel in dieser schwierigen Zeit zu stärken.“
So wurde wegen Corona zwar auch in gemeinsamer Abstimmung mit der Wirtschaftsvereinigung (WV) der traditionelle Nikolaimarkt Ende November abgesagt. Geschäfte können deshalb am Sonntag, 29. November, nicht öffnen.
Ein besonderes Lichtkonzept in Dillingen
Um in der Vorweihnachtszeit Kunden dennoch einen sicheren und möglichst unbeschwerten Einkauf in den Dillinger Geschäften zu ermöglichen, hat sich eine große Mehrheit der WV-Mitglieder aber laut Pressemitteilung in einer Umfrage dafür ausgesprochen, die Läden an Freitagabenden bis 20 Uhr zu öffnen. Dies soll am Freitag, 27. November, das erste Mal der Fall sein. Vonseiten der Stadt wird dieser Einkaufsabend durch ein Lichtkonzept unterstützt. Bis Weihnachten werden dabei immer wieder andere Dillinger Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt angestrahlt und laden zum Schlendern ein.
Hinzu kommt die LED-Weihnachtsbeleuchtung: Diese haben die Stadtwerke in diesem Jahr bereits jetzt, also zwei Wochen früher als sonst, in Betrieb genommen, um eine heimelige Atmosphäre in der Stadt zu schaffen. (bv, pm)
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