Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Nachruf: Dillingen trauert um Marlene Wetzel-Hackspacher

Nachruf

Dillingen trauert um Marlene Wetzel-Hackspacher

    • |
    Die Dillinger Unternehmerin Marlene Wetzel-Hackspacher ist in der Nacht zum Freitag im Alter von 96 Jahren im Heilig-Geist-Stift gestorben. Das Foto entstand vor ihrem 90. Geburtstag.
    Die Dillinger Unternehmerin Marlene Wetzel-Hackspacher ist in der Nacht zum Freitag im Alter von 96 Jahren im Heilig-Geist-Stift gestorben. Das Foto entstand vor ihrem 90. Geburtstag.

    Den Mann im Krieg verloren, aus dem Sudetenland geflohen, mit einem Waffeleisen im Gepäck ein Unternehmen aufgebaut, und als eine der ersten Frauen in der Region in der Kommunalpolitik Akzente gesetzt – im Leben der Dillingerin Marlene Wetzel-Hackspacher spiegeln sich die vergangenen Jahrzehnte deutscher Geschichte wider. In der Nacht zum Freitag ist die Dillinger Ehrenbürgerin nun im Alter von 96 Jahren im Heilig-Geist-Stift gestorben. Die Nachricht hat in der Stadt und im Landkreis Dillingen Trauer ausgelöst, aber auch Dankbarkeit für ein großes Lebenswerk. Denn das Vermächtnis der Konditormeisterin lebt heute in der Wetzel Karlsbader Oblaten- und Waffelfabrik in Dillingen weiter. Dass es überhaupt dazu kam, mag angesichts der Wirren während ihrer Flucht mit Kind, Mutter und Oma aus dem damaligen Sudetenland Zufall oder Fügung sein. „Wir haben nicht nur einen Schutzengel gehabt, sondern gleich hundert“, hat Marlene Wetzel-Hackspacher ihre Erfahrungen einmal beschrieben. Ein Detail sollte bei ihrer Flucht von Marienbad nach Zöschingen, der Heimat ihres ersten Mannes Rudolf Wetzel, entscheidend werden. Die Konditorin nahm im Kinderwagen ein 15 Kilogramm schweres Waffeleisen mit – die Initialzündung für die heutigen Karlsbader Oblaten aus Dillingen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden