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Mörslingen: Was die Gemeinde Finningen für den Hochwasserschutz tut

Mörslingen

Was die Gemeinde Finningen für den Hochwasserschutz tut

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    Der Brunnenbach in Mörslingen schwoll nach Starkregen im Juni dieses Jahres kräftig an.
    Der Brunnenbach in Mörslingen schwoll nach Starkregen im Juni dieses Jahres kräftig an. Foto: Berthold Veh

    Klaus Friegel lacht auf und sagt: „Da muss ich ausholen. Die Geschichte läuft schon ein paar Jahre.“ Vor ein paar Tagen hat Finningens Bürgermeister mit seinem Gemeinderat aber zumindest eine Entscheidung getroffen – wenn auch ein wenig mit Bauchweh. Friegel: „Wir können auf jeden Fall mitreden, und das tun wir auch.“

    Um was geht es? Wie berichtet, hat die Gemeinde Finningen vor zwei Jahren den Ausbau beziehungsweise die Sanierung des bestehenden Hochwasserrückhaltebeckens am Brunnenbach abgelehnt. Weil, so argumentiert es Klaus Friegel, man damals gedacht habe, „das braucht man nicht“. Vor allem deshalb, weil das Wasserwirtschaftsamt ein Überschwemmungsgebiet mitten in Mörslingen plante – bis heute.

    Sogar ein Brief an Umweltminister Thorsten Glauber

    Zwischenzeitlich fanden unzählige politische Gespräche und Treffen statt, sogar ein Brief an Umweltminister Thorsten Glauber wurde abgeschickt. Dabei haben die Finninger laut Bürgermeister Friegel immer diesen einen Wunsch mit Nachdruck geäußert: Sanierung Rückhaltebecken nur dann, wenn im gleichen Zuge das Überschwemmungsgebiet wegfällt. Nun hat der Gemeinderat vergangene Woche erneut diskutiert und eine erste Entscheidung getroffen – für die geplante Hochwasserschutzmaßnahme des Freistaates. Aber erst auf den zweiten Versuch.

    Friegel erklärt, dass es eine Zustimmung seitens des Wasserwirtschaftsamtes bei einem Treffen im Landratsamt vor rund einem Jahr gab. Es sei abgemacht worden, dass das Ü-Gebiet wegfalle. Aber in den ersten Unterlagen für eine Finanzierungsvereinbarung für die Planung des Beckens stand da vor kurzem nichts mehr. Friegel: „Klar ist mittlerweile nur, dass uns aktuell keiner sicher zusagt, dass das Ü-Gebiet wegkommt. Dafür braucht es wohl erst Berechnungen.“

    Überschwemmungsgebiete werden vorläufig gesichert

    Zwei Mal ist der Tagesordnungspunkt deshalb in den vergangenen Monaten verschoben worden. Denn, so der Finninger Bürgermeister weiter, jetzt stehe in der Vereinbarung immerhin drin, dass alles versucht werde, das Überschwemmungsgebiet in der Mörslinger Ortsmitte mindestens zu verkleinern. Ziel sei es, dass künftig nur noch der Bachbereich betroffen ist. Momentan, so Friegel weiter, umfasst das Ü-Gebiet mehr oder weniger die komplette Mörslinger Ringstraße. „Das ist jetzt mal so festgelegt, nächste Woche soll das Gebiet wohl gesichert werden.“ Die Weiterentwicklung in der Ortsmitte sei dadurch schlicht sehr eingeschränkt. Bauen geht, aber immer nur mit Ausgleichsfälle.

    Eine Entscheidung für das Rückhaltebecken

    Dennoch, das betont der Bürgermeister deutlich, stehe die Gemeinde hinter jeglicher Maßnahme, die vor Hochwasser schützt. Auch die Sanierung des Rückhaltebeckens sei „nicht verkehrt, denn keiner will Wasser in seiner Küche haben“. Deshalb hat sein Rat auch der Finanzierungsvereinbarung für die Planung der Sanierung zugestimmt – eben mit dem Zusatz, dass alles versucht werde, das Ü-Gebiet mindestens zu verkleinern. Die Planungskosten belaufen sich auf insgesamt 300000 Euro, 100000 Euro bleiben an der Gemeinde hängen. „Wichtig ist auch, dass wir bei der Planung gewaltig mitreden werden. Abspringen können wir dann immer noch“, so Klaus Friegel.

    Wird das Rückhaltebecken am Brunnenbach ausgebaut, stehen aktuell Gesamtkosten von drei Millionen Euro im Raum. Ein Drittel davon muss die Gemeinde zahlen.

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