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Mönchsdeggingen: Das Almarin wird nicht mehr geöffnet

Mönchsdeggingen

Das Almarin wird nicht mehr geöffnet

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    Die Zeit des Almarins ist abgelaufen. Das Hallenbad in Mönchsdeggingen, das seit 2010 geschlossen ist, wird nicht mehr eröffnet. Alle Rettungsversuche sind gescheitert. Das Gebäude gehört jetzt der Gemeinde und wird vermutlich abgerissen. Einen Großteil der Außenanlagen hat die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried gekauft
    Die Zeit des Almarins ist abgelaufen. Das Hallenbad in Mönchsdeggingen, das seit 2010 geschlossen ist, wird nicht mehr eröffnet. Alle Rettungsversuche sind gescheitert. Das Gebäude gehört jetzt der Gemeinde und wird vermutlich abgerissen. Einen Großteil der Außenanlagen hat die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried gekauft

    Von Madeleine Schuster

    Knapp drei Jahre lang hatte Mönchsdeggingens Bürgermeister Karl Wiedenmann für den Erhalt des Hallenbads Almarin gekämpft: Nach neuen Investoren gesucht, Finanzierungsmöglichkeiten durchgespielt und letztlich sogar mit dem Gedanken einer Vereinsgründung gespielt. Mit Mitgliedsbeiträgen hätte das Bad gerettet werden sollen. Doch die Begeisterung der Bevölkerung blieb aus, weder private Investoren noch Unternehmer hatten Interesse am bereits im Jahr 2010 stillgelegten Hallenbad. Nun gibt es für das

    Das Gelände ist eingezäunt, die Türen abgesperrt, die Schwimmbecken längst geleert: Seit drei Jahren ist das Almarin in Mönchsdeggingen nun schon geschlossen. Und die Zeit des Stillstands hat ihre Spuren hinterlassen. Drei Stühle und ein paar alte, abgenutzte Spielgeräte stehen noch im großen Schwimmbecken im Halleninneren. Die Heizungen sind angerostet, die Fliesen an einigen Stellen gesprungen. Dort, wo sich einst die Besucher auf einer weitläufigen Liegewiese entspannen konnten, gammeln eingewachsene Spielgeräte vor sich hin. Der blaue Belag der kleinen Außenbecken ist aufgeplatzt und abgeblättert – die Witterung hat ihnen zugesetzt.

    „Der schlechte Zustand des Bades war mit ein Grund, warum wir das Almarin nun endgültig nicht mehr öffnen werden“, erklärt Wiedenmann. Der Mönchsdegginger Bürgermeister war einer der wenigen, die bis zuletzt an dem Erhalt des Bades festgehalten hatten. Denn bereits 2010, als die damalige Betreibergesellschaft, die Almarin GmbH, Insolvenz angemeldet hatte, war die Zukunft des Bades mehr als ungewiss. Da die Gemeinde den Betrieb des Hallenbades nicht selbst finanzieren wollte und konnte, mussten schnell geeignete Investoren gefunden werden. Doch diese blieben aus – bis heute.

    Auch Wiedenmanns letzter Vorstoß, das Bad mit Hilfe einer Vereinsgründung und den damit einhergehenden Mitgliedsbeiträgen retten zu können, sind gescheitert: „Es sind keine 50 interessierten Leute zusammengekommen.“ Hätte das Almarin tatsächlich durch die Unterstützung eines Vereins weiter bestehen sollen, wären mindestens 2000 Mitglieder nötig gewesen. „Mir war schnell klar, dass wir das nie schaffen werden.“

    Nun bleibt der Gemeinde nichts mehr anderes übrig, als die Hallentüren endgültig zu schließen. Da das Bad und das umliegende Gelände fast drei Jahre lang nicht mehr genutzt worden sind, seien vor allem die Sanierungs- und Investitionskosten ins unermessliche gestiegen, erklärt Wiedenmann. Für mögliche neue Betreiber nicht mehr lukrativ.

    Zudem hatte das Bad schon seit seiner Eröffnung mit einem weitaus größeren Problem zu kämpfen: Weder für die Gemeinde noch für die damaligen Gesellschafter war es je wirklich rentabel. Zwischen 100000 und 300000 Euro Verlust hat das Almarin in seinen letzten Betriebsjahren pro Geschäftsjahr eingefahren. Für Wiedenmann war deshalb bereits mit der Schließung im Jahr 2010 klar: „Dass die Gemeinde es jemals hätte wieder betreiben können, war von Anfang an unrealistisch.“ Dennoch ist der Bürgermeister über das endgültige Aus enttäuscht. Vor allem von der Basis, sprich den Bürgern der umliegenden Rieser Gemeinden, hätte er sich mehr Unterstützung erhofft.

    Wie es mit dem Gebäude und dem großen Areal um das Almarin nun weitergeht, ist derzeit noch nicht ganz geklärt. Fest steht, dass die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried, die mit rund 13000 Quadratmetern einen Großteil der Außenfläche erworben hat, nach Abstimmung mit der Gemeinde ihre übernommenen Flächen gerne als Schafpferch und Ruheplatz für Schafe nutzen möchte.

    Die Gemeinde Mönchsdeggingen hat das Hallenbadgebäude für einen symbolischen Euro gekauft. Was sie damit machen wird, ist offen. „Vermutlich wird es abgerissen“, sagt Bürgermeister Wiedenmann. Denn auch die Versuche, das ehemalige Hallenbad in ein Wellness- oder Fitnesscenter umzuwandeln, seien zwecks mangelnder Investoren gescheitert.

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