Es soll ein weiterer Magnet im Dillinger Zentrum werden – das geplante Geschäftshaus in der Kapuzinerstraße. Dort wird sich der Müller-Markt niederlassen. Und auch Schuhe können Kunden in etwa zwei Jahren dort in der Innenstadt kaufen, denn im Erdgeschoss zieht auch ein Schuhgeschäft ein. Der Dillinger Stadtrat hat in seiner Sitzung am Montagabend einen weiteren Schritt getan, um Baurecht zu schaffen. Das Gremium beschloss den Bebauungsplan „Sondergebiet Geschäftshaus Kapuzinerstraße“ einstimmig als Satzung.
Die Stadträte hatten sich zuvor mit den Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange befasst. Dabei kamen einige Details des Millionen-Projekts zur Sprache. Das Geschäftshaus wird von der Stadthaus Dillingen Gesellschaft, die zur Activ-Group in Schemmerhofen (Landkreis Biberach) gehört, errichtet. In der Tiefgarage des Gebäudekomplexes werden 51 Parkplätze geschaffen. Autos fahren über den Kapuzinerplatz in die Garage. Der Müller-Markt, dessen bestehende Filiale in der Kapuzinerstraße unter beengten Verhältnissen leidet, wird im Erdgeschoss des Neubaus auf einer Fläche von 1350 Quadratmetern seine Waren anbieten. Für das Schuhgeschäft ist eine Verkaufsfläche von 450 Quadratmetern vorgesehen. In den beiden oberen Geschossen sollen nach dem derzeitigen Planungsstand 28 Wohnungen sowie Geschäftsräume entstehen.
Das Geschäftshaus wird maximal elf Meter hoch werden, informierte der Leitende Verwaltungsdirektor Bernd Nicklaser in der Stadtratssitzung. Der Untergrund muss, wie es hieß, auf Bodendenkmäler untersucht werden. Das Erdgeschoss wird auf der Seite der Kapuzinerstraße etwas rückversetzt, auf diese Weise entsteht ein 3,30 Meter breiter Gehweg. Weil die oberen Geschosse etwas Richtung Kapuzinerstraße vorgezogen werden, sind Kunden auf dem Gehweg bei Regen geschützt.
Oberbürgermeister Frank Kunz sagte nach dem einstimmigen Satzungsbeschluss: „Die Ampel für das Geschäftshaus steht klar auf Grün.“ Die Stadt freue sich sehr auf den neuen Müller-Markt und das Schuhgeschäft.
Projektentwickler Elmar Nothhelfer von der Activ-Group sagte auf Anfrage, dass ein konkreter Termin für den Baubeginn noch nicht feststehe. Die Häuser, unter anderem der frühere Kindergarten, müssten abgebrochen werden, und der Boden muss archäologisch untersucht werden. Derzeit arbeite sein Unternehmen unter Hochdruck an der Erstellung eines Bauantrags. „Ziel ist es, dass wir im Februar 2019 loslegen“, sagte Nothhelfer. Im Herbst 2020 sollen Müller und das Schuhgeschäft eröffnen, kündigte der Prokurist an. „Wir freuen uns und sind überzeugt, dass das ein tolles Objekt wird.“