Auf einem der vielen Plakate, die Tierschützer vor dem Landratsamt hochhalten, ist ein kleines, rosafarbenes Ferkel zu sehen, daneben steht geschrieben: „Warum darf ich nicht artgerecht aufwachsen? Warum darf ich kein glückliches Schwein sein?“ Eine Tierhaltung jenseits von Massen-ställen – das ist das Ziel des Aktionsbündnisses „Stoppt den Saustall“, das 4033 Unterschriften gesammelt hat.
Am Samstagvormittag übergaben die Tierschützer die Petition „Massentierhaltung – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ mit den Unterstützerunterschriften an Landrat Leo Schrell. Heidi Terpoorten, Sprecherin des Aktionsbündnisses, sagte: „Wir wehren uns gegen Tierfabriken, in denen systematisch Tierquälerei stattfindet. Die Mastbetriebe in Dattenhausen und Bachhagel stehen symbolisch für das System der Massentierhaltung.“
Das Aktionsbündnis fordert in seiner Petition eine konsequente Durchsetzung des Tierschutzgesetzes in den Massentierhaltungen im Landkreis Dillingen. Dazu zählten häufigere Kontrollen, die auch unangemeldet erfolgen sollten, die konsequente Verfolgung aller Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, keine Beschäftigung von Familienangehörigen der Züchter im Veterinäramt und mehr qualifiziertes Personal.
Außerdem wünschen sich die Tierschützer ein Tierschutzverbandsklagerecht, mit dem sie dann die Möglichkeit hätten, zu klagen.
Viele Gruppierungen unterstützen das Aktionsbündnis, darunter der Bund Naturschutz. Kreisvorsitzender Dieter Leippert sagte bei der Kundgebung: „Wir lehnen die Massentierhaltung ab.“ Gründe dafür seien neben den Qualen der Tiere gesundheitliche Risiken wie etwa Antibiotikaresistenzen und hohe Emissionen. Auch Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz, die im Mai Videos aus Ställen veröffentlichte, die schwer gegen das Tierschutzgesetzt verstoßen haben sollen, war zur Kundgebung gekommen. Das Verfahren läuft derzeit noch. Mülln; „Wir warten seit Monaten, dass die Täter verurteilt werden. Die Behörden müssen endlich diese Taten anden.“ Und Sigi Hagel, Landesvorsitzende der bayerischen Grünen fügte hinzu: „4033 Unterschriften sind ein Zeichen dafür, dass die Menschen diese Art von Tierhaltung satt haben.“
Landrat Leo Schrell äußerte sich zu den Forderungen der Tierschützer: „Wir sind an Gesetze und Verordnungen gebunden. Dass wir 2013 den geplanten Stall in Ziertheim nicht genehmigt haben, zeigt, dass wir nicht blauäugig an die Sache rangehen. Wir entscheiden nicht leichtfertig.“ Wenn man mehr Kontrollen durchführen wollte, brauche man zusätzliche Stellen. „Derzeit können wir nicht mehr kontrollieren, dafür haben wir nicht genug Personal.“