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Lauingen: Wer wählt den Landtag, aber nicht den Bürgermeister?

Lauingen

Wer wählt den Landtag, aber nicht den Bürgermeister?

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    Eine Frau macht auf einem Wahlzettel ihr Kreuz.
    Eine Frau macht auf einem Wahlzettel ihr Kreuz. Foto: Sebastian Gollnow/Illustration,dpa (Symbolfoto)

    Die Zahlen zur Wahlbeteiligung in Lauingen verwundern erst einmal. An der Landtagswahl nahmen 66,4 Prozent der Berechtigten teil, an der Bürgermeisterwahl etwas weniger, nämlich 62,1 Prozent.

    Heißt das, dass Lauinger ins Wahllokal gegangen sind, den Zettel für die Landtagswahl ausgefüllt, haben, aber die Bürgermeisterwahl verweigerten? Nein, ein Blick auf die Zahlen und auf das Wahlrecht erklärt, wie es zu den unterschiedlichen Werten kommen konnte.

    In absoluten Zahlen haben bei der Bürgermeisterwahl sogar mehr Menschen abgestimmt als bei der Landtagswahl. Ihre Stimme für den nächsten Rathauschef haben 5114 Bürger abgegeben. Den Landtag haben 5090 Lauinger gewählt. 

    Bei der Bürgermeisterwahl dürfen EU-Ausländer abstimmen

    Warum ist die Wahlbeteiligung bei der Bürgermeisterwahl dann trotzdem niedriger? Weil es für die Bürgermeisterwahl mehr Wahlberechtigte gibt. Eine Voraussetzung, um an der Landtagswahl teilnehmen zu dürfen, ist ein deutscher Pass. Für kommunale Wahlen reicht es, EU-Bürger zu sein. Wer aus einem Mitgliedsland kommt und seinen Hauptwohnsitz seit mindestens zwei Monaten in der Kommune hat, darf abstimmen. Deshalb durften in Lauingen für die Bürgermeisterwahl 8231 Menschen eine Stimme abgeben. Für die Landtagswahl hingegen 7668. Die Wahlbeteiligung ist die Anzahl der Wähler geteilt durch die Anzahl der Wahlberechtigten – und dieser Wert ist durch die zusätzlich berechtigten EU-Ausländer eben niedriger.

    Ein bisschen mehr Briefwähler bei der Landtagswahl

    Das ist auch der Grund, weshalb die Ehrenamtlichen in den Wahllokalen mit zwei Wählerregistern arbeiteten. Eines für die Landtags- und Bezirkswahl, das andere für die Bürgermeisterwahl.

    Und dann ist da die Sache mit der Briefwahl: Die musste für Landtagswahl und Bürgermeisterwahl separat beantragt werden. Bei der Briefwahl fällt auf, dass die absolute Zahl bei der Landtagswahl (2204) höher war als bei der Bürgermeisterwahl (2150). Hier könnten also ein paar Lauinger die Kommunalwahl ausgelassen haben. Möglich ist aber auch, dass einige Bürger die kompliziertere Landtags- und Bezirkswahl in Ruhe zu Hause erledigen wollten, zur Bürgermeisterwahl aber ins Wahllokal gegangen sind.

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    Und die Porträts über die beiden verbliebenen Kandidaten:

    Die genauen Zahlen zur Bürgermeisterwahl lassen sich hier abrufen.

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