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Lauingen: So soll Lauingens neuer Kindergarten aussehen

Lauingen

So soll Lauingens neuer Kindergarten aussehen

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    Bis hier Kinder spielen können, vergehen wohl noch mindestens zwei Jahre: Der Kindergarten in der Kurlandstraße hat ein neues Konzept bekommen. Er wird billiger – dafür aber auch kleiner.
    Bis hier Kinder spielen können, vergehen wohl noch mindestens zwei Jahre: Der Kindergarten in der Kurlandstraße hat ein neues Konzept bekommen. Er wird billiger – dafür aber auch kleiner.

    So etwas ist eher selten: Wenn Kommunen neue Einrichtungen planen, dann ist das meist mit hohen Kosten verbunden. Und gerade in der Planungsphase kommt es nicht selten vor, dass die Ausgaben für solche Projekte in die Höhe schnellen. Beim neuen Kindergarten in der Kurlandstraße in Lauingen ist das aber anders. Das Projekt wird sogar erheblich billiger – dafür muss die Stadt jedoch einige Abstriche machen. Andernfalls wäre der Abbau der Schulden in Gefahr.

    Konkret heißt das, dass der Kindergarten in der Kurlandstraße im Lauinger Osten kleiner wird als geplant. Das erklärte der Architekt Sebastian Hrycyk bei der jüngsten Stadtratssitzung. So fallen etwa die Galerien in den Hauptgruppenräumen, die der Einrichtung mehr Größe verleihen sollten, weg. Dem aktuellen Plan nach soll nur der gemeinsame Flur des Kindergartens noch eine Galerie erhalten. Auch kann nur einer der beiden geplanten Therapieräume in dem inklusiven Kindergarten realisiert werden. Die Fläche des zweiten Therapieraums, so Architekt Hrycyk, soll für einen Technikraum herhalten. Dadurch entfällt das Kellerabteil, was weitere Quadratmeter einspart.

    Sind für den Kindergarten in der Kurlandstraße zu wenig Toiletten geplant?

    Gesprächsbedarf gab es bei den Toiletten: Im ersten Plan waren für die drei Kindergartengruppen, in denen insgesamt 75 Kinder unterkommen sollen, zwei WC-Anlagen vorgesehen. In der Krippe, die Platz für 36 Kinder bieten soll, gab es in dem Plan für jede Gruppe einen Sanitärraum. Stattdessen war die Überlegung, ob es nur noch einen Toilettenraum für alle drei Kindergartengruppen geben soll. Hrycyk stellte jedoch gleich in Aussicht, dass eine zweite WC-Anlage sinnvoll wäre. CSU-Rat Markus Hoffmann erkundigte sich daraufhin nach den Kosten dafür. „Für 75 Kinder eine WC-Anlage ist kein überbordender Luxus“, so Hoffmann. Laut dem Architekten ginge das zwar mit einer weiteren Reduktion im Gebäude einher, ein weiteres WC sei aber realisierbar. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich Hrycyks Schätzung zufolge auf rund 5000 Euro.

    Von außen sieht das Gebäude in etwa so aus: Geplant sind einzelne Hausgruppen im Passivhausstandard, die miteinander verbunden sind. Das Dach besteht aus Blech, die Fassade soll aus Lerchenholz gefertigt werden. Hrycyk: „Das wird mit der Zeit natürlich vergrauen.“ Aus Kostengründen sei das aber die beste Alternative. Insgesamt, so der Architekt, habe man einen guten Mittelweg gefunden. „Das ist eine Lösung, die immer noch eine richtig schöne Sache darstellt, aber mit der wirtschaftlichen Situation funktioniert.“

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    Die Änderungen im Plan senken die Kosten um knapp eine Million auf rund 4,3 Millionen Euro. Und das war den Verantwortlichen auch wichtig. Denn mit der ursprünglichen, teureren Version wäre die Stabilisierungshilfe nicht mehr gesichert gewesen, erklärte Bürgermeisterin Katja Müller (CSU). „Wir wollten den Plan überarbeiten, um die Stabilisierungshilfe nicht zu gefährden.“ Das habe die Förderstelle bei Einreichung der Pläne gefordert.

    Grüne fordern PV-Anlage auf dem Dach des Kindergartens

    Im Rahmen der Stabilisierungshilfe erhielt die Stadt im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Euro, die zur Tilgung der Schulden dienen sollen. Erklärtes Ziel war es, auch in den kommenden Jahren an dem Programm teilnehmen zu können, das jedoch einige Auflagen und Kriterien mit sich bringt, die erfüllt sein müssen. Teure Investitionen beispielsweise gefährden die Wiederaufnahme in das Stabilisierungsprogramm.

    Das nun vorgelegte Konzept stieß bei den Stadträten auf viel Zustimmung. Einstimmig beschlossen sie, den Plan erneut zur Förderung einzureichen. Im Namen der Fraktion der Grünen erklärte Rolf Brenndörfer, dass man eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vermisse. Das sei jedoch nicht so einfach, erklärte Bürgermeisterin Müller. Denn die PV-Anlagen in Lauingen gehörten alle dem Kommunalunternehmen. Und Architekt Hrycyk gab zu Bedenken, dass durch die nahen Buchen und Linden ein großer Teil des Dachs im Schatten liege. Eine PV-Anlage sei deshalb wirtschaftlich nicht zwangsläufig sinnvoll. Brenndörfer: „Man kann ja mal mit der DSDL sprechen. Die gehört zur Hälfte Lauingen, dann kann sie schon investieren.“

    Dritter Bürgermeister Dietmar Bulling erkundigte sich nach dem Zeitplan. „Wir haben viele Kinder, die auf einen Platz warten“, gab er zu Bedenken. Wie der Architekt erklärte, wurde das ganze Projekt um ein dreiviertel Jahr nach hinten geworfen. Wenn alles gut laufe, könne noch dieses Jahr mit dem Abriss des alten Gebäudes begonnen werden. Im September 2022 soll der neue Kindergarten in der Kurlandstraße dann eröffnen.

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